Julia Extra Band 370
das kein zweites Mal an, Tatty.“
„Ich muss es tun.“ Tränen strömten ihr über die Wangen. „Ich habe in deinem Leben nichts verloren. Ich kann dir nicht geben, was du dir wünschst. Ich kann einfach nicht.“
„Wir werden eine Lösung finden, cara .“
„Nein“, schrie sie hysterisch. „Ich kann das nicht.“
„Doch, zusammen schaffen wir es.“
Heftig schüttelte sie den Kopf. „Es ist vorbei, Angelo.“
„Du läufst also wieder davon? Schön, aber du weißt hoffentlich, dass ich dich dieses Mal nicht zurücknehmen werde“, stieß er leise hervor.
Der Schmerz, ihn für immer zu verlieren, zerriss sie fast, doch sie blieb standhaft. „Ich komme nicht zurück.“
„Dann geh!“
Und sie ging, auch wenn ihr jeder Schritt unendlich wehtat und ihre innere Stimme in ohrenbetäubender Lautstärke protestierte: Geh nicht! Er liebt dich. Er liebt dich bedingungslos. Du zerstörst sein Glück. Und deins. Du kannst nicht fortgehen.
Ein letzter Blick zurück, nachdem sie ihre Sachen gepackt und eine Bahnfahrt nach Edinburgh gebucht hatte. Angelo stand mit Molly auf dem Arm in der Halle. In seinen wunderschönen samtbraunen Augen schimmerten Tränen. Wortlos ging Natalie an ihm vorbei und zog mit leisem Klicken die Tür hinter sich zu. Es brach ihr das Herz.
11. KAPITEL
„Hier steht, Angelo hätte eine neue Freundin“, bemerkte Linda einen Monat später beiläufig, als sie während der Mittagspause in einer Klatschzeitschrift blätterte.
Ein stechender Schmerz durchzuckte Natalie. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken und stellte den noch unangetasteten Teller Sushi zurück in den kleinen Kühlschrank. „Wie schön für ihn.“
„Sie wirkt ziemlich jung und sieht dir ähnlich. Offensichtlich ist sie ganz vernarrt in den Welpen. Hier, sieh selbst!“ Linda schob ihr die aufgeschlagene Zeitschrift hinüber.
Betont desinteressiert schlug Natalie das Magazin zu, ohne sich die Bilder anzusehen. „Ich muss wieder an die Arbeit. Du übrigens auch.“
Beleidigt verzog Linda das Gesicht. „Wir hätten wesentlich mehr zu tun, wenn du Angelos Sorrent-Auftrag angenommen hättest. Findest du es eigentlich richtig, dass dein Privatleben uns um Millionen bringt?“
Natalie biss die Zähne zusammen. „Es ging nicht anders. Ich muss weiterkommen mit meinem Leben.“
„Aber dazu musst du zuerst mit der Vergangenheit abschließen“, sagte Linda und legte eine Kunstpause ein, bevor sie fortfuhr: „Lachlan hat es mir erzählt.“
„Du hast mit Lachlan gesprochen?“, fragte Natalie erstaunt.
„Ja, er ruft mich ab und zu an, um zu hören, wie es dir geht. Ich weiß Bescheid. Auch über deinen kleinen Bruder.“
„Was fällt Lachlan ein, sich mit dir über mich zu unterhalten?“ Natalie war empört.
„Er macht sich Sorgen um dich“, erklärte Linda. „Übrigens scheint er auf einem guten Weg zu sein. Und dir rät er, sich aus den Schatten der Vergangenheit zu lösen und nach vorn zu schauen.“
„Genau das tue ich.“
„Ach ja? Du wirkst todunglücklich und schleichst durch die Gegend wie ein Schatten deiner selbst. Du isst nicht, und der Schlafmangel steht dir ins Gesicht geschrieben.“
„Mir geht es gut“, behauptete Natalie wider besseres Wissen.
„Das sehe ich. Warum nimmst du dir nicht ein paar Tage frei?“, schlug Linda vor. „Ich schmeiße den Laden hier schon. Ruh dich aus und denk mal über alles nach!“
„Es gibt nichts, worüber ich nachdenken sollte.“
Linda zog erstaunt eine Augenbraue hoch. „Bist du sicher?“
Natalie straffte sich und kam endlich zu einem Entschluss. Seit Tagen hatte sie hin- und herüberlegt. In zwei Tagen hatte Liam Geburtstag. Sie wollte wenigstens Blumen auf sein Grab legen. „Ich muss meinen Eltern einen Besuch abstatten“, sagte sie. „Länger als zwei Tage werde ich aber nicht weg sein.“
„Nimm dir einfach die Zeit, die du brauchst“, riet Linda verständnisvoll und legte die Zeitschrift weg.
Zu Hause traf Natalie nur ihre Mutter an.
„Du hättest ruhig vorher anrufen können, statt hier unangemeldet aufzutauchen“, nörgelte ihre Mutter, als Natalie ins Wohnzimmer kam, und hielt sich an ihrem Glas Gin Tonic fest.
„Ich dachte, Kinder sind ihren Eltern immer willkommen.“
Darauf ging Isla nicht ein. „Angelo hat offenbar eine neue Geliebte.“ Abwesend spielte sie mit dem Glas in ihrer Hand.
„Das glaube ich nicht“, widersprach Natalie. „Angelo ist nicht wie Dad. Er würde mich nicht betrügen.“
„Du hast ihn
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