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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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einem Grund, um sie abzuhalten. „Wo ihm schon das Schicksal meiner Tante so nahegeht.“
    Sie schien nachzudenken. „Daran habe ich gar nicht gedacht. Aber ich kann auch nicht warten, bis er wieder zurück ist. Das kann noch Wochen dauern.“
    „Dann warte zumindest noch, bis Trina die Intensivstation verlassen kann.“
    „Ich weiß nicht …“
    Zur Hölle, was machte er eigentlich? Während sie ehrlich sein wollte, versuchte er, sie zu manipulieren.
    „Entschuldige. In Wahrheit geht es mir gar nicht um die Gefühle meines Vaters. Es ist der reine Egoismus. Denn sobald du es ihm gestehst, ist alles vorbei. Du darfst noch nicht gehen.“ Er zog sie an sich und nahm ihr Gesicht in die Hände. „Bleib bei mir, Vanessa. Noch ein paar Tage.“
    Sie wirkte hin- und hergerissen. Traurig. „Du weißt, wir würden uns damit nur selbst quälen.“
    „Das ist mir egal. Alles, was ich möchte, ist mehr Zeit mit dir.“
    „Wir müssten uns aber ganz unauffällig verhalten. Sodass es niemandem auffällt. Wenn Gabriel davon erfährt …“
    „Das wird er nicht. Ich verspreche es.“
    Sie zögerte noch einen Augenblick, dann lächelte sie und strich ihm über die Wange. „Gut. Noch ein paar Tage.“
    Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Natürlich war das so falsch, wie es nur sein konnte, und natürlich schoben sie das Unvermeidliche nur auf. Aber das zählte jetzt nicht. Sein ganzes Leben lang hatte Marcus Opfer gebracht, immer hatte er den Wünschen der anderen gehorcht. Dieses eine Mal nur würde er tun, was für ihn das Beste war.
    „Aber anschließend muss ich von hier weggehen“, sagte sie. „Zurück in mein altes Leben.“
    „Das verstehe ich.“ Denn auch ihm blieb nichts anderes übrig, selbst wenn er es sich jetzt nicht vorstellen konnte. Bis dahin jedoch würde er jeden Moment genießen.
    „Du hast was gemacht?“, rief Jessy so laut, dass Vanessa das Telefon von ihrem Ohr weghalten musste. „Da bin ich ein paar Tage unerreichbar, und dann passiert so etwas?“
    Vanessa fuhr zusammen. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, Jessy zu erzählen, dass sie mit Marcus geschlafen hatte. Aber sie hatte es jemandem erzählen müssen.
    „Dir ist schon klar, dass es ein Witz war, als ich ihn als Alternative bezeichnet habe?“
    „Ich weiß. Und ich habe das gewiss nicht geplant.“
    „Er hat dich aber nicht … bedrängt?“
    „Himmel, nein! Natürlich nicht. Hältst du die Männer hier etwa für wilde Tiere?“
    „Ich mache mir nur Sorgen um dich.“
    „Das musst du nicht. Marcus ist einer der nettesten und liebenswertesten Männer, die ich je getroffen habe.“
    „Aber du bist mit ihm ins Bett gegangen, bevor du ihn eine Woche gekannt hast. So etwas passt gar nicht zu dir.“
    „Es sieht mir überhaupt nicht ähnlich, ich weiß. Aber selbst wenn ich könnte, würde ich es nicht anders machen. Ich bin so glücklich, ihn getroffen zu haben. Als wäre ich ein neuer Mensch.“
    „In nur fünf Tagen?“
    „Natürlich klingt es unglaublich. Und manchmal glaube ich es selbst nicht. Aber ich fühle mich einfach anders. Wie ein, hm … besserer Mensch.“
    Jessy lachte erneut. „Du amüsierst dich mit dem Sohn des Mannes, den du heiraten willst, und fühlst dich wie ein besserer Mensch?“
    Das hörte sich wirklich seltsam an. „Ich kann es nicht erklären. Und auch wenn ich es nur ungern zugebe: Was du über Gabriel als Ersatzvater gesagt hast, stimmt vermutlich. Weil ich es meinem Vater nie recht machen kann, habe ich Gabriels Liebe einfach genossen. Genau darum wollte ich ihn nicht enttäuschen. Aber dann habe ich Marcus getroffen, und es war … wie eine Erleuchtung.“
    „Du willst doch nicht etwa sagen, du liebst Marcus? Nach fünf Tagen!“
    „Verrückt, oder?“
    „Und was fühlt er für dich?“
    „Ist das denn wichtig?“
    „Ist es nicht sogar sehr wichtig?“
    „Für uns gibt es keine Zukunft. Was glaubst du, würde Gabriel sagen, wenn ich ihn für seinen Sohn verlasse? Das würde er Marcus vermutlich nie verzeihen.“
    „Aber bist du für Marcus denn nicht wichtiger als sein Vater?“
    „Das ist völlig egal, denn er wird sich nie entscheiden müssen. Für Marcus sind Familie und Ehre am wichtigsten. Gerade das liebe ich am meisten an ihm.“
    „Ist es nicht eine Ironie des Schicksals, wenn ihr genau deswegen nicht zusammen sein könnt?“
    „Das ist es wohl.“ Bei dem Gedanken daran, ihn verlassen zu müssen, zog sich alles in Vanessa schmerzhaft zusammen. Aber

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