Julia Festival Band 05
Diele.
Heaven blieb einen Moment lang vor Staunen die Luft weg. „Es ist wunderschön“, flüsterte sie überwältigt. Die Mauern hatte man hell verputzt gelassen, und in alten, eisernen Halterungen, die ursprünglich Kerzen hielten, steckten Lampen, die ein freundliches Licht verbreiteten. Einfache Kokosmatten bedeckten den Fußboden. Die drei Türen, die von der Diele abgingen, waren aus dunklem glänzendem Holz; ebenso wie die Treppe, die nach oben führt.
„Diese Tür hier vorn geht in die Küche“, erklärte Jon. „Dann gibt es noch ein Arbeitszimmer und ein kleines Wohnzimmer, das ich allerdings fast nie benutze. Der Hauptwohnraum befindet sich oben, auf der nächsten Etage. Darüber sind dann die Schlafzimmer untergebracht. Komm, ich zeige dir alles.“
Das Wohnzimmer war riesig. „Ich nehme an, dieses Zimmer nimmt fast ein ganzes Stockwerk ein“, meinte Heaven.
Jon nickte. „So ist es. Das Einzige, was mich hier wirklich stört, ist, dass die Küche und das Wohnzimmer auf verschiedenen Etagen liegen. Aber der Blick, den man hier hat, macht das wieder wett. An klaren Tagen kann man sogar die Küste sehen.“
Heaven nickte geistesabwesend. Sie war auf einmal wieder so müde, dass sie fast im Stehen eingeschlafen wäre. Vergeblich versuchte sie ein Gähnen zu unterdrücken.
Ebenso wie die Diele war auch dieses Zimmer mit Kokosmatten ausgelegt und sparsam möbliert, sodass seine Schönheit voll zur Geltung kam. Lediglich drei große Sofas mit naturfarbenen Leinenbezügen standen darin.
Heaven gähnte erneut. Diesmal hatte es Jon bemerkt. Sofort rief er aus: „Du bist müde! Komm, ich zeige dir oben dein Zimmer.“
Fürsorglich nahm er sie am Arm und brachte sie die Treppe hoch. Heaven hatte nichts dagegen. Es war eigentlich ganz schön, einmal von jemandem umsorgt zu werden, statt sich um alles selbst zu kümmern.
Oben öffnete Jon gleich die erste Tür auf der rechten Seite, machte das Licht an und schob Heaven sanft ins Zimmer.
„Beide Schlafzimmer sind mit eigenem Bad ausgestattet“, erklärte er, während Heaven sich bemühte, ihm zuzuhören. Ihr Blick wanderte voller Verlangen zu dem großen breiten Bett mit dem traditionellen Bettgestell aus Messing. Es sah einladend frisch bezogen aus und zog sie magisch an.
„Wie wäre es, wenn du dich fertigmachst, während ich mich um ein heißes Getränk kümmere?“, schlug Jon vor. „Ich gehe schnell in die Küche hinunter, okay? Im Schrank deines Badezimmers findest du Handtücher, eine frische Zahnbürste und was man sonst so alles braucht. Mrs. Frazer aus dem Dorf sieht regelmäßig nach dem Rechten und sorgt immer dafür, dass ich bestens für alle Notfälle gerüstet bin“, lachte Jon.
Sobald sich die Tür hinter Jon geschlossen hatte, wankte Heaven zum Bett und ließ sich darauf fallen. Sie wollte eigentlich nur einmal ausprobieren, ob es so bequem war, wie es aussah … Vorsichtig legte sie sich hin. Als Jon eine Weile später mit den heißen Getränken kam, war sie bereits fest eingeschlafen. Zusammengerollt lag sie vollständig angezogen auf einer Ecke des Bettes.
Ganz vorsichtig versuchte Jon, sie zu wecken, aber als ihm klar wurde, wie fest sie schlief, zögerte er. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, sie einfach so, wie sie war, zuzudecken. Andererseits wusste er genug über Frauen, um zu erahnen, dass sie das nicht schätzen würde. Die einzigen Kleider, die sie mithatte, trug sie am Körper, und sie würden morgen früh mit Sicherheit ziemlich zerknittert aussehen. Also überlegte er einen Augenblick und zog ihr dann entschlossen die Schuhe aus.
Das Licht im Zimmer brannte noch. Sollte er es anlassen oder löschen? Unschlüssig betrachtete er die schlafende Heaven. Schließlich knipste er die Lampe aus und machte sich an die heikle Aufgabe, sie zu entkleiden. Es half ihm nicht viel, dass es nun halbdunkel im Zimmer war. Heavens Schönheit, ihr begehrenswerter nackter Körper, waren so gut zu erkennen, dass ihm das Verlangen fast den Verstand raubte. Sie schien ihm in jeder Hinsicht vollkommen …
Die Versuchung, sich auszuziehen und neben ihr unter die Laken zu schlüpfen, war schier übermächtig. Sie war so schön, so unendlich schön und zauberhaft … Jon musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht schwach zu werden. Wie gern hätte er sie jetzt in den Armen gehalten und geküsst. Entschlossen, die Kontrolle über die Situation zu behalten, bückte er sich, um ihre Sachen aufzuheben. Aber als er sich wieder
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