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Julia Festival Band 05

Julia Festival Band 05

Titel: Julia Festival Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Gina Wilkins , Carole Mortimer , Marie Ferrarella
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und außer mir ist niemand da, der für mich kocht.“
    „Aha.“
    „Wo sind die anderen?“
    Eine heftige Windböe blies Eisflocken gegen das Fenster. Das Licht flackerte, erlosch aber zum Glück nicht.
    „Pop und Miss Annie ziehen sich in Ihrem Schlafzimmer um. Joan und die Kinder sind im Gästezimmer, und Bobby Ray zieht sich im Badezimmer um.“
    „Es überrascht mich, dass er da reinpasst – so klein, wie das Bad ist.“
    Lucy lachte, aber Banner lächelte nicht mal. Tat er es überhaupt jemals?
    Eine Hälfte der riesigen Küche, abgegrenzt durch einen Tresen mit zwei Barhockern, diente als Essraum. Ein großer Eichentisch war von sechs Stühlen mit hohen Lehnen umgeben – sehr viele Sitzplätze für einen Mann, der allein lebte. „Soll ich den Tisch decken?“
    Er nickte. „Geschirr ist da drüben im Schrank.“
    Lucy trug einen Arm voll schlichter, brauner Steingutteller zum Tisch und strich anerkennend über die glatte Platte. Dann bückte sie sich und musterte das solide, aber elegante Untergestell und die wundervoll geformten Stühle. Als sie aufblickte, stellte sie fest, dass Banner sie beobachtete.
    „Ich habe eine Schwäche für ausgesuchte Möbel, und Sie haben auffallend schöne Stücke“, erklärte sie mit einem verlegenen Lächeln.
    „Danke.“ Er drehte sich wieder zum Herd um.
    Erneut strich sie über die glatte Tischplatte. „Wirklich, ich bewundere die Qualität dieser Garnitur. Darf ich Sie fragen, wo Sie Ihre Möbel kaufen?“
    „Meine Werkstatt ist hinter dem Haus.“
    „Nein, ich meine … Moment mal. Sie haben diese Möbel angefertigt?“
    „Ja.“ Er schmeckte die Suppe ab, nickte und legte den Löffel in die Spüle.
    „Und die anderen Möbel im Haus? Haben Sie die auch alle gemacht?“
    „Mein Großonkel hat die Schlafzimmermöbel gebaut. Der Schaukelstuhl und die Tische im Wohnzimmer stammen von mir.“
    „Leben Sie von der Möbeltischlerei?“
    Er nickte.
    „Sie sind sehr talentiert.“
    „Danke. Das Essen ist jetzt fertig. Wir sollten die anderen rufen.“
    Er kochte also und baute Möbel. Aber er plauderte nicht. Wer ist dieser Mann? überlegte Lucy.
    Es war eine bedrückte Gruppe, die sich ein paar Minuten später um den wundervollen Tisch versammelte. Draußen tobte noch immer der Sturm, das Licht flackerte in Abständen, und alle fragten sich, wann sie wohl weiterfahren konnten. Heiligabend stand vor der Tür, und sie alle wollten die Feiertage woanders verbringen.
    Banner war nicht gerade ein umgänglicher Gastgeber. Schweigend saß er am Kopfende des Tisches und aß Suppe und Brot, ohne aufzublicken. War er zurückhaltend, oder war er tatsächlich nicht besonders freundlich?
    Joan und die Kinder saßen Lucy und den Carters gegenüber. Die Kids thronten auf den Barhockern am Tisch, sodass sie ihre Teller gut erreichen konnten und ihrer Mutter nahe waren.
    Sie waren ruhig und gut erzogen. Vielleicht folgten sie dem Beispiel ihrer Mutter, die sehr darauf bedacht zu sein schien, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.Es schien erneut bei Lucy liegen, für etwas Stimmung zu sorgen. „Haben Sie Ihre Familien erreicht und ihnen mitgeteilt, dass alles in Ordnung ist?“, fragte sie die Tischrunde.
    Stummes Kopfnicken kam als einzige Antwort.
    Nun gut, dachte sie, neue Taktik. Sie lächelte Tyler an. „Wie alt bist du? Ich schätze mal … sieben.“
    „Ich werde im Februar acht.“
    Immerhin ein vollständiger Satz. Sie machte Fortschritte. „Also bist du in der zweiten Klasse?“
    „Ja.“
    „Und ich gehe in den Kindergarten“, verkündete Tricia.
    „Wirklich? Und gefällt es dir da?“
    Tricia nickte. „Am besten gefällt mir Musik.“
    „Aha.“ Lucy wandte sich an Joan. „Wo wohnen Sie?“
    „In Mayflower. Das liegt nördlich von Little Rock.“
    „Ich weiß, wo Mayflower liegt. Ich wohne in Conway, also praktisch gleich nebenan.“
    „Meine Annie und ich haben ein kleines Häuschen am Stadtrand von Jacksonville“, warf Pop ein. „Wir wohnen schon seit über vierzig Jahren dort.“
    Lucy hielt es nicht für sehr klug, dass ein Mann Mitte achtzig in einem uralten Pick-up eine mehrstündige Fahrt unternahm, noch dazu bei derart schlechtem Wetter. Was dachten seine Angehörigen sich dabei, ihn diese Reise antreten zu lassen?
    Da es sie aber nichts anging, wandte sie sich an Bobby Ray. „Wohnen Sie in Little Rock, oder sind Sie geschäftlich unterwegs?“
    „Ich wohne da und hatte gehofft, heute Abend nach Hause zu kommen. Aber mein Boss hat mir

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