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Julia Festival Band 05

Julia Festival Band 05

Titel: Julia Festival Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Gina Wilkins , Carole Mortimer , Marie Ferrarella
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so als hätte er dem Kleinen etwas Böses antun wollen. Im Laufe der Zeit war die Kluft dann immer größer geworden.
    Banner hatte Tim immer für all das gehalten, was auf ihn selbst nicht zutraf: brillant, gesellig, ehrgeizig. Er hätte nie gedacht, dass Tim mehr mit ihm gemeinsam haben könnte als mit Richard Banner senior.
    Die Vorstellung, dass Tim allein endete, isoliert von seiner Familie und ohne festes Ziel, gefiel ihm gar nicht. Gleichzeitig wunderte er sich über das Ausmaß seiner Sorge. Da er nicht wusste, wie er seine Bedenken zum Ausdruck bringen sollte, sagte er nur: „Du kannst bleiben, so lange du willst. Deinen Eltern wird es allerdings nicht gefallen. Sie werden mir vorwerfen, dass ich einen schlechten Einfluss auf dich ausübe, obwohl ich nichts mit deiner Entscheidung zu tun habe.“
    „Vielleicht mehr, als du glaubst“, murmelte Tim.
    Banner war beinahe erleichtert, als Hulk das Gespräch unterbrach, indem er mit einem geräuschvollen Gähnen von seinem Läufer aufstand, sich genüsslich streckte und zur Couch trottete. Er stupste Banners Hand mit der Nase an, um darauf hinzuweisen, dass er gekrault werden wollte.
    „Entschuldige, aber das ist der hässlichste Hund, den ich je gesehen habe“, bemerkte Tim.
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bin ja nicht blind.“
    „Was ist denn das für eine Rasse?“
    „Ich kann auch nur raten.“
    Tim musterte den Hund aufmerksam. „Ich nehme an, da sind mindestens zehn verschiedene Rassen dabei. Vielleicht sogar eine kleine Kuh.“
    Banner schmunzelte. „Kann schon sein.“
    Tim klopfte sich auf den Oberschenkel, rief Hulk damit zu sich und kraulte ihn zwischen den zottigen Schlappohren. „Wie heißt er?“
    „Hulk.“
    „Ich mag ihn irgendwie.“
    „Ich auch“, murmelte Banner, und dann griff er hastig nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein, um weitere tiefschürfende Gespräche zu vermeiden. „Jetzt hätten wir fast die Football-Meisterschaft verpasst. Für welches Team bist du?“
    „Ich gucke mir alle Spiele an, die einen Ball und ’ne Mannschaft vorzuweisen haben.“
    Erleichtert, dass er für den Rest des Nachmittags keine anderen Kommentare als über das Spiel abzugeben brauchte, stand Banner auf. „Ich hole uns was zu knabbern.“

14. KAPITEL
    Ein Gefühl der Vertrautheit überkam Lucy, als sie später am Nachmittag das Wohnzimmer betrat. Da sie in einem Haushalt mit ihrem Onkel und zwei Cousins aufgewachsen war, hatte sie sich an die Geräuschkulisse von Football im Fernsehen und an die aufgeregten Kommentare der Männer gewöhnt. Der Geruch von Bier und Popcorn ließ sie nostalgisch lächeln.
    „Wer gewinnt?“, erkundigte sie sich und sank neben Banner auf die Couch.
    „Unentschieden.“ Geistesabwesend legte er einen Arm um sie, den Blick auf den Bildschirm geheftet. „Hast du diesen Fehlpass gesehen!“, rief er aufgebracht.
    „So ein Idiot! Hat der denn keine Augen im Kopf?“, ereiferte sich Tim.
    „Bestimmt hat er die beiden Riesen auf sich zustürmen sehen“, warf Lucy ein. „An seiner Stelle hätte ich den Ball auch ganz schnell abgegeben, um nicht gefoult zu werden.“
    Das löste eine hitzige Diskussion zwischen Banner und Tim aus, ob ein Strafstoß besser gewesen wäre als ein Fehlpass. Lucy freute sich, dass die Brüder zumindest schon mal auf diesem Gebiet gut miteinander auskamen, kuschelte sich an Banner und verfolgte das Spiel.
    Kurz nach der Halbzeit klingelte das Telefon. Banner und Tim tauschten einen kläglichen Blick.
    „Ich wette, das ist Dad“, murmelte Tim.
    „Ich setze nicht dagegen.“ Banner stand auf und griff zum Hörer.
    „Hallo, Richard“, begann sein Vater, brüsk wie immer.
    „Guten Tag“, wünschte Banner in höflich-formellem Ton.
    „Ich nehme an, du hast nichts von deinem Bruder gehört.“
    „Doch. Er ist hier.“
    Richard seufzte. „Das sollte mich nicht überraschen.“
    „Möchtest du mit ihm sprechen?“
    „Nein. Ich habe ihm alles gesagt, was ich sagen konnte. Aber vielleicht hast du mehr Glück. Du überredest ihn doch, das Studium fortzusetzen, oder?“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Tim ist alt genug, um seine eigene Entscheidung zu fällen“, erwiderte Banner.
    „Ich hätte mir denken können, dass du diese Einstellung hast.“
    „Welche Einstellung?“
    „Du vergeudest dein Leben, und jetzt ermutigst du deinen Bruder, dasselbe zu tun. Ich weiß nicht, wieso ich gehofft hatte, dass du unserer Familie wenigstens in dieser

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