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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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„Gut.“
    „Milos wollte wissen, wie ihr euch hier fühlt.“
    Erneut hatte Sam die Initiative ergriffen, und Milos beobachtete, wie Helen auf seine Worte reagierte.
    „Wirklich?“, fragte sie ungläubig.
    Maya schnalzte mit der Zunge. „Griechische Männer sind manchmal viel zu aufmerksam“, bemerkte sie.
    Helen betrachtete sie nachdenklich. „Tatsächlich?“, meinte sie nur lässig, für Milos ein Beweis dafür, dass sie Maya zu nehmen wusste.
    „Ja“, antwortete diese kurz angebunden.
    Helens Worte hatten ihn an einem wunden Punkt getroffen. Verdammt, sie waren einmal ein Liebespaar gewesen! Und Helen verhielt sich, als wären sie Fremde.
    „Bist du spazieren gegangen?“, erkundigte sich Sam, ohne sich von der Feindseligkeit zwischen Maya und ihr beirren zu lassen.
    Lächelnd drehte sie sich zu ihm um. „Ich war nur im Garten. Hier sind so viele exotische Blumen, und Melissa hat mir den Brunnen gezeigt.“
    Er blickte in die Richtung, aus der sie gekommen war. „Wo ist Melissa?“
    „Wahrscheinlich treibt sie sich wieder irgendwo herum, wo sie nicht erwünscht ist“, sagte Maya leise, doch Helen hörte es.
    „Das tun wir wohl alle gelegentlich, oder?“, konterte sie, bevor sie sich wieder an ihren Vater wandte. „Melissa kommt gleich. Sie hat hinter einem Wasserfass einen Wurf Kätzchen entdeckt und ist hin und weg.“
    Maya schauderte demonstrativ. „Na, ich hoffe, sie kommt nicht auf die Idee, eins mit in die Villa zu nehmen.“
    „Bestimmt nicht“, meinte Sam ungeduldig, blickte dabei allerdings seine Tochter fragend an.
    „Ich hoffe es“, erwiderte diese, und Milos beobachtete, wie sie sich ein Lächeln verkniff.
    Plötzlich verspürte er den übermächtigen Drang, mit dem Finger über ihre vollen Lippen zu streichen. Wenn sie so entspannt war wie in diesem Moment, wirkte ihr Mund unglaublich verführerisch. Erstaunt stellte er fest, wie gut er sich an ihre Küsse erinnerte …
    „Ich gehe jetzt besser“, erklärte er abrupt.
    „Aber du hast noch nicht einmal etwas getrunken“, protestierte Sam. Dann ging er zur Tür und rief das Hausmädchen. „Kaffee für meine Gäste, bitte“, ordnete er an, sobald Sofia erschien, sodass Milos sich ins Unvermeidliche fügte.
    „Ich muss für eine Weile zur Mühle“, fuhr sein Freund fort, „aber Helen wird sich um dich kümmern, nicht, meine Liebe?“ Ohne Helen zu Wort kommen zu lassen, fuhr er an seine Frau gewandt fort: „Komm, Maya, ich muss etwas mit dir besprechen.“
    Wenige Minuten später waren sie allein. Helen machte allerdings keine Anstalten, sich zu setzen. Es herrschte angespanntes Schweigen, das nur durch das Zirpen der Zikaden unterbrochen wurde, bis Sofia mit den Getränken erschien.
    Nachdem sie das Tablett auf den Tisch gestellt hatte, verschwand sie wieder. Milos fand, dass Helen ihn nun lange genug ignoriert hatte.
    „Möchtest du Kaffee?“, fragte er.
    Helen, die in einiger Entfernung stand und starr in die Ferne geblickt hatte, warf ihm einen Blick über die Schulter zu.
    „Nein danke.“
    Er presste die Lippen zusammen. „Wie du willst.“ Über die gepflasterte Terrasse ging er auf sie zu. „Dann haben wir mehr Zeit, uns wieder neu kennenzulernen.“
    Ihre Miene war nicht gerade ermutigend. „Ich glaube nicht. Warum steigst du nicht einfach in deinen teuren Wagen und fährst weg? Ich erzähle es auch nicht meinem Vater.“
    Eine wütende Bemerkung lag ihm auf der Zunge, aber er schluckte sie hinunter. „Warum sollte ich das tun?“, fragte er stattdessen. „Dein Vater möchte, dass wir Freunde sind.“
    Helen stieß einen verächtlichen Laut aus. „Er kennt dich nicht so gut wie ich.“
    „Stimmt.“ Milos wollte sich nicht provozieren lassen. „Ich schlafe ja auch nicht mit Männern.“
    „Du überraschst mich. Soweit ich weiß, sind Typen wie du mehr als bereit, etwas Neues … Au!“ Sie verstummte, als er ihren Arm umfasste und sie abrupt an sich zog.
    „Was ist mit dir?“, stieß Milos wütend hervor. „Wir wissen beide, dass das, was damals zwischen uns passiert ist, nicht gerade unerwartet kam. Und was war es letztendlich?“, fügte er hinzu, als ihr blumiger Duft ihm in die Nase stieg und ihn vorübergehend vergessen ließ, was er sagen wollte. „Wir hatten Sex. Ziemlich guten Sex, aber das haben Männer und Frauen nun mal, wenn sie sich zueinander hingezogen fühlen.“
    „Frauen aus deinen Kreisen“, konterte sie. Offenbar war sie nicht bereit nachzugeben, obwohl er ihr sicher wehtat.

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