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Julia Gold Band 47

Julia Gold Band 47

Titel: Julia Gold Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbi Rawlins , Carol Grace
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was hat dein Vater dazu gesagt?“
    Raschid lachte leise. „Er war außer sich vor Freude. Inzwischen dürfte die Nachricht im Palast die Runde gemacht haben.“
    „Und wie haben Asif und Chassa reagiert?“, fragte Polly. Raschid lächelte. „Asif war dabei und jubelte. Mein Vater besteht jetzt nicht mehr darauf, dass er und seine Familie bei ihm im Palast leben. Wahrscheinlich ziehen sie nach London oder New York. Das hatten sie schon immer vorgehabt.“
    Polly seufzte erleichtert. „Dann muss ich dir wohl auch etwas gestehen. Ismeni hat mich zu der Treppe geführt, die in dein Schlafzimmer führte. Ich wollte gar nicht zu dir.“
    „Das dachte ich mir.“ Raschids Augen funkelten. „Zur Strafe ziehst du die verführerischen Gewänder nach dem Essen noch einmal an und wiederholst den Auftritt, einverstanden?“
    – ENDE –



Verführung bei Sonnenuntergang

1. KAPITEL
    Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der amerikanischen Hauptzentrale von Oil International: Der Chef kommt von seiner Reise zurück. Im obersten Stockwerk des Gebäudes, wo der boomende Ölkonzern residierte, brach Geschäftigkeit aus. Es summte wie in einem Bienenstock. Wenn Scheich Ben Ali nicht in seinem Büro in San Francisco war, ging es hier eher ruhig und entspannt, ja irgendwie langweilig zu, fand seine Assistentin Emily Claybourne. Nun war er schon am Flughafen. Bald würde er da sein.
    Sie rückte die Vase mit Teerosen auf seinem Schreibtisch zurecht. Ihre Hände zitterten. Mach dich nicht lächerlich, sagte sie sich. Es gibt keinen Grund, nervös zu sein. Seit drei Jahren arbeitete sie für den Scheich, und das Einzige, was er an ihr schätzte, war ihre Tüchtigkeit. Jedenfalls erhöhte er regelmäßig und ungebeten ihr Gehalt.
    Warum also beschleunigte sich ihr Puls, wenn sie seine Stimme am Telefon hörte? Warum wurde ihr schwach zumute, wenn sie vom neunzehnten Stock aus beobachtete, wie er aus seiner Limousine stieg?
    Emily trat vom Fenster zurück und presste die Hände gegen die Schläfen. Natürlich kannte sie längst die Antwort auf diese Fragen. Sie war hoffnungslos in ihren Chef verliebt.
    Dabei hielt sie Frauen, die sich in ihren Chef verliebten, an sich schon für verrückt. Wenn der Boss dann noch ein echter Scheich war, der aus einem Königreich mit großen Erdölfeldern stammte und mehr Geld besaß, als er ausgeben konnte, gehörten sie direkt ins Irrenhaus. Und bei ihr lag ein besonders schwerer Fall von Wahnsinn vor, denn Ben – er bestand darauf, dass sie ihn so nannte – sah auch noch fantastisch aus.
    Aber Emily riss sich zusammen und ließ sich nichts anmerken. Niemand ahnte, welche Leidenschaft in ihr schlummerte. Sie verbarg ihre Gefühle hinter dezenten Kostümen, vernünftigen Schuhen mit halbhohen Absätzen, hinter randlosen Brillengläsern und einer strengen Frisur.
    Um neun Uhr fünfunddreißig platzte Scheich Ben Ali zur Tür herein. „Emily, verbinden Sie mich sofort mit dem Pastor der St. Mark’s Church, danach mit dem Manager des Fairmont Hotels.“ Er verschwendete keine Zeit mit Förmlichkeiten, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. „Außerdem brauche ich eine Liste aller Frauen, mit denen ich in den vergangenen zwei Jahren ausgegangen bin. Und bitte aktualisieren Sie den Familienstand.“ Dann runzelte er die Stirn. „Was ist denn los? Warum starren Sie mich so an?“
    „Nichts, es ist nichts“, sagte sie. „Ich frage mich nur …“
    „Sie wollen wissen, was ich vorhabe?“ Er warf seinen Aktenkoffer auf die lackierte chinesische Truhe, die als Kaffeetisch diente. „Also gut, ich werde heiraten.“
    Emily stieß gegen die Blumenvase und verschüttete das Wasser auf seinem Schreibtisch. Er bemerkte es nicht. Ungeschickt versuchte sie, mit einem Taschentuch die Lache aufzutupfen.
    „Gratuliere!“ Ihre Stimme zitterte kaum merklich. „Wer ist das glückliche Mädchen, ich meine, die Frau?“
    „Keine Ahnung. Aber es wird Zeit, finden Sie nicht?“
    Ihr fiel keine passende Antwort ein. Sie war zur Salzsäule erstarrt und wünschte, sie wäre wirklich aus Stein. Dann müsste sie nichts fühlen. Keinen Schmerz, keine Eifersucht, nichts. Ben wollte also heiraten. Sie hatte damit gerechnet, dass es früher oder später geschah. Aber warum gerade jetzt?
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu. „Sie sind heute so eigenartig. Sie haben kaum ein Wort gesprochen, seit ich zurück bin. Stimmt irgendetwas nicht? Sie sehen blass aus. Sind Sie krank? Setzen Sie sich

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