JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
war es eine unweigerliche Konsequenz. Er übernahm immer die Verantwortung für die Menschen, die er liebte. Panik erfasste ihn, als ihm bewusst wurde, was er da gerade gedacht hatte. Wie gelähmt blickte er ihr nach.
Er liebte sie.
12. KAPITEL
„Hast du mit meiner Mutter telefoniert?“, fragte Clayton ein wenig besorgt, als sie zurück in den Raum kam. „Was hast du ihr gesagt?“
Er hatte angenommen, dass Abby gegangen wäre, doch dann hörte er sie in der Empfangshalle sprechen. Sie hatte mit seiner Mutter telefoniert. Er wagte kaum, sich die Reaktion seiner Mom auszumalen. Wahrscheinlich plante sie bereits seine Hochzeit. Er spürte eine leichte Panik in sich aufsteigen.
Das freche Lächeln, mit dem sie ihn bedachte, hatte ihn schon früher immer fuchsteufelswild gemacht. Ihre blauen Augen blitzten ihn ein wenig boshaft an. „Ich habe die gleiche Ausrede benutzt, die auch Colleen und Molly immer verwendet haben, wenn wir die halbe Nacht irgendwo herumgealbert haben – nämlich, dass ich bei Brenna schlafe.“
Herumalbern. Schon wieder dieser Ausdruck. War das, was zwischen ihnen geschah, für sie wirklich nur ein Spaß? Er wünschte, es wäre so. Er wollte sie nicht lieben. Er wollte überhaupt niemanden lieben. Das gehörte nicht zu seinem Plan.
„Aber du übernachtest gar nicht bei Brenna?“
„Nein.“
„Aber wenn du weder bei Brenna bist noch zum Haus meiner Mutter zurückfährst – wo schläfst du dann, Abby?“
Sie griff nach seiner Hand und hielt sie fest. „In deinem Bett.“ Sie hoffte inständig, dass er nicht bemerkte, wie unsicher sie war.
Als er sie vorhin im Arm gehalten und ihr den besten Sex ihres Lebens bereitet hatte, war es nicht nur um ihre Selbstbeherrschung geschehen gewesen. In diesem Augenblick hatte sie auch die Kontrolle über ihr Herz verloren.
Sie hatte sich in Clayton McClintock verliebt. Diese Erkenntnis hatte sie so unvermittelt getroffen, dass sie am liebsten davongelaufen wäre. Doch sie war nur bis in die Eingangshalle gekommen. Plötzlich hatte sie erkannt, dass sie sich wie ein Feigling benahm, wenn sie wieder einmal fliehen würde. Sie wusste, dass sie es riskieren musste und war umgekehrt.
Obwohl er noch immer ihre Hand hielt, sagte Clayton kein einziges Wort. Vielleicht wollte er sie gar nicht. Doch Abby wollte ihn. Als sie ihn ansah – schlank und muskulös in seinen Boxershorts – spürte sie ein unbändiges Verlangen nach seinen Küssen und seiner Zärtlichkeit. Sie nahm all ihren Mut zusammen und blickte ihm in die Augen.
Mit Augen, die noch ein wenig dunkler waren als sonst, erwiderte er ihren Blick.
Wenn er sie jetzt wegschickte …
Wenn er ihr jetzt sagte, dass es für ihn nur unverbindlicher, bedeutungsloser Sex gewesen war, würde sie daran zerbrechen. Sie hatte so hart daran gearbeitet, immer stark und unabhängig zu sein. Doch nun fühlte sie sich schwach und verletzlich. „Clayton …“
Er hielt ihre Hand so fest, als wollte er sie niemals wieder loslassen. „Abby, ich …“
Natürlich würde er ihr keine Liebeserklärung machen. Abby war sich sicher, dass er nicht das Gleiche für sie empfand wie sie für ihn. Doch der verantwortungsvolle Clayton würde ihr sicher deutlich sagen, woran sie bei ihm war. Wahrscheinlich war er überhaupt nicht daran interessiert, mit ihr zusammen zu sein.
Abby spürte, wie ihr Gesicht rot anlief. Sie hatte einen furchtbaren, unglaublich peinlichen Fehler gemacht. Schnell zog sie ihre Hand zurück. „Tja, anscheinend war diesmal ich etwas voreilig und voreingenommen. Ich hätte mich nicht einfach selbst bei dir einladen dürfen.“
„Du meinst, in mein Bett?“, fragte er ein wenig spöttisch. Abby war erleichtert darüber, dass er anscheinend doch einen gewissen Humor besaß. „War das zu unverschämt von mir?“
„Ach, Abby …“, murmelte er, während er mit einer ihrer Locken spielte. „Du hast schon immer ein ungeheures Tempo vorgelegt.“
Wollte er ihr damit sagen, dass ihm alles zu schnell ging? Dass sie mehr von ihm erwartete, als er zu geben bereit war?
Sanft wie eine Feder berührten seine Lippen ihren Mund. „Wir haben doch die ganze Nacht Zeit.“ Er führte sie zurück zu dem gedeckten Tisch und rückte ihr einen Stuhl zurecht.
Abby gab sich Mühe, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten. „Ja, wir haben die ganze Nacht.“ Vermutlich nur diese eine. „Und deine Mutter wäre entsetzt, wenn wir dieses köstliche Essen verkommen ließen.“
„Du bist ja schon
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