Julia James
ins Bad zu folgen und sie unter der Dusche zu lieben. Dann blickte er auf die Uhr und verwarf den Gedanken. Ihm blieb nichts anderes übrig, als bis zur Siesta zu warten.
In Puerto Banús, der teuersten Gegend um Marbella, wimmelte es wie stets von Reichen und Schönen. Und von anderen Touristen, die sie bestaunten. Wer die wirklich Reichen in Aktion erleben wollte, war hier am richtigen Platz. Die Grundstückspreise waren ins Astronomische gestiegen, und die Yachten, die im Hafen vor Anker lagen, hatten einen Wert, der so hoch war, dass man es sich kaum vorstellen konnte.
Rosalind war nicht gern in Marbella. Zu viele Erinnerungen waren damit verbunden.
Doch Cesar war geschäftlich hier, und sie hatte nicht widersprochen, als er ihr erklärte, sie müssten in der Stadt übernachten, ehe sie ins El Paraíso zurückkehren konnten, das weiter weg an der Küste lag.
Sie wäre Cesar Montarez bis ans Ende der Welt gefolgt. Die Wochen mit ihm waren geradezu paradiesisch schön gewesen. Noch nie war sie so glücklich gewesen. Nicht einmal damals, als sie zum ersten Mal nach Spanien gekommen war.
Energisch verdrängte sie den Gedanken. Diese Erinnerungen würden sie nur belasten, und sie wollte die Gegenwart, die herrliche Zeit mit Cesar genießen.
Früh genug würde der Schmerz sie wieder einholen, wenn sie Cesar verloren hatte. Dann würden ihr nur die Erinnerungen bleiben. Und die schreckliche Gewissheit, bei einem Kriminellen bis über die Ohren verschuldet zu sein.
Bisher hatte sie nichts von Sable oder Yuri Rostrov gehört. Rosalind konnte nur hoffen, dass sie sich immer noch in Südfrankreich oder irgendwo außerhalb Spaniens aufhielten. Cesar glaubte, sie habe nichts mehr mit dem Ganoven zu tun. Wie würde er reagieren, wenn er herausfand, dass sie Rostrov so viel Geld schuldete?
Nein, Cesar durfte es nicht erfahren. Sie würde es ihm nicht erzählen.
Sie war entschlossen, die kurze Zeit mit ihm voll und ganz zu genießen. Nur zu bald würde sie zu Ende sein. Dennoch versuchte sie manchmal, sich in ihren Tagträumen auszumalen, wie es wäre, für immer mit ihm zusammen zu sein.
Aber sie durfte sich keinen Wunschträumen hingeben. Sie war nur eine in einer langen Folge von Frauen, an denen Cesar für eine Weile Gefallen fand, um sie irgendwann wieder fallen zu lassen. Ihr blieb nichts anderes übrig, als die Zeit mit ihm zu genießen und das Beste aus jedem Augenblick zu machen, den sie mit ihm verbringen konnte.
Cesar war alles, was sie sich wünschte. Er hatte ihr Leben völlig verändert, er war ihr Leben. Er brauchte sie nur anzulächeln, sie zu berühren, voller Verlangen anzusehen, und ihr Herz begann, wie wild zu schlagen. Und wenn sie in seinen Armen lag …
Bisher hatte sie nicht geahnt, wie wunderbar Sex sein konnte. Cesar hatte ihr gezeigt, wie viel Leidenschaft in ihr schlummerte. Ein Blick, eine Berührung von ihm genügten, und sie gab sich ihm hemmungslos hin.
"Liebes?" unterbrach er sie in ihren Träumereien. "Bist du fertig damit, dich schön zu machen?"
Er stand in der Tür und betrachtete ihr Spiegelbild, während sie Wimperntusche auftrug.
"Gleich. Aber dränge mich lieber nicht, sonst verschmiere ich die Tusche und muss noch einmal von vorn anfangen."
Nachsichtig lächelte er. "Eigentlich brauchst du gar kein Make-up. Du bist auch so wunderschön."
Rosalind erwiderte das Lächeln. "Ein bisschen mehr Schönheit kann nicht schaden."
"Na gut, Liebes, wenn du meinst …" Bewundernd betrachtete er sie von Kopf bis Fuß. "In dem Kleid siehst du hinreißend aus." Das Kleid war aus meergrüner Seide, mit Goldfäden durchzogen und schimmerte im Licht.
Plötzlich empfand sie leichtes Unbehagen, obwohl sein Blick ihr verriet, wie begehrenswert er sie fand.
Am Nachmittag hatte er darauf bestanden, mit ihr einkaufen zu gehen. Marbella sei ein Treffpunkt der Schönen und Reichen, hatte er erklärt, und er wolle sie gern in etwas Neuem sehen. Das Abendkleid musste ihn ein Vermögen gekostet haben. Obwohl sie darin überaus elegant aussah, fühlte sie sich aus einem unerklärlichen Grund nicht wohl.
Cesar schien es für selbstverständlich zu halten, dass die neue Frau in seinem Leben von ihm erwartete, dass er ihr neue Kleider kaufte. Sie nahm sie auch gern an, weil sie für ihn schön sein wollte.
Die Frauen hier sahen fantastisch aus, waren aufs Raffinierteste zurechtgemacht und trugen nur das Teuerste. Natürlich wollte Rosalind mit diesen Frauen konkurrieren können.
Sie
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