Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 3
zwischen ihre Beine wandern und berührte sie durch den Stoff ihrer Jeans … „Hashim, was … was fällt dir ein?“
„Rate mal.“
„Aber … aber wir sind im Auto.“
„Der Fahrer kann uns nicht sehen. Willst du, dass ich aufhöre?“
Sie bebte vor Erregung unter seinen Händen. Nicht jetzt. Nur noch ein paar Minuten mehr, und dann würde sie ihm Einhalt gebieten. „Wir können doch gar nichts tun, wenn ich Jeans trage, oder?“, hauchte sie atemlos.
„Können wir nicht?“, fragte er leise und ließ seine Fin ger federleicht über ihre intimste Stelle gleiten.
Wie konnte sie seine Hände durch den Stoff fühlen? So als berühre er ihre nackte Haut und nicht das dicke Mate rial ihrer Jeans. „Hashim …“
„Pst. Lass dich gehen“, drängte er, denn ihre Reaktion erregte ihn. „Lass dich einfach gehen.“
Und dann tat sie genau das. Vergessen war die Tatsache, dass sie sich im hinteren Teil eines Wagens befand. Ver gessen auch, dass sie versucht hatte, ihren Stolz zu wah ren, indem sie seinen Scheck zurückgeschickt und seine Anrufe ignoriert hatte. Sie gehorchte einfach dem Willen ihres Körpers. Und plötzlich keuchte sie auf, schrie – klei ne Schreie erstickter Erfüllung –, bis er seinen Mund auf ihren senkte und ihr Körper sich in tausend lustvolle Teile aufzulösen begann.
Nach endlos langen Minuten merkte sie, dass Hashim ihr das schweißnasse Haar aus der Stirn strich.
„Wie konnte das passieren?“, flüsterte sie halb zu sich selbst.
Er lächelte. Wie wenig sie wusste – und wie viel er ihr noch zu zeigen hatte! Er hob ihr Kinn an und sah aus sei nen schwarzen, spöttisch funkelnden Augen auf sie herab. „Ah, Sienna“, seufzte er. „Siehst du, wie viel du noch ler nen kannst?“
Sie lag in seinen Armen und war immer noch in den Nachwirkungen ihres Höhepunkts gefangen.
So absurd ihr Hashims Ansinnen zunächst erschienen war, vielleicht sollte sie wirklich seine Mätresse werden. Denn wenn sie ihn häufiger sah, dann würde der Zauber, der ihn umgab, doch sicher irgendwann verfliegen – und ihr Herz wäre wieder frei?
„Also stimmst du zu, meine Mätresse zu werden?“
Sie drehte ihr Gesicht zu ihm und sah ihn aus großen Augen an. „Nur auf rein inoffizieller Basis.“
„Und wirst du jetzt mit mir in mein Hotel kommen und mit mir zu Abend essen?“
Und vermutlich das Bett teilen. Aber das war das, was eine Mätresse tun sollte – und wer war sie, sich zu bekla gen, wenn es bedeutete, dass Hashim sie lieben würde?
„Ich muss zuerst nach Hause und duschen.“
Er schenkte ihr ein lässiges Lächeln. „Wir werden zu sammen baden“, sagte er. Und danach würde er ihre un möglichen Kleider in die Wäsche geben.
8. KAPITEL
Sechs Monate später.
„Du bist zu spät“, sagte Hashim kühl, als Sienna das Ho telzimmer betrat.
„Nur ein bisschen.“
„Ich habe gewartet“, fuhr er düster fort. „Über eine Stunde.“
„Sorry, Liebling.“ Sienna schlüpfte aus dem jadegrünen Kaschmirmantel, den Hashim ihr zu Weihnachten schen ken durfte. Der falsche Pelzkragen schimmerte in der hel len Wintersonne. Es war das einzige Geschenk, das sie von ihm angenommen hatte – und das auch nur, weil Weih nachten gewesen war. Dabei hatte sie ihn noch aufgezo gen, weil er Weihnachten ja gar nicht feierte .
„Aber du tust es!“, hatte er geantwortet.
In gewisser Weise frustrierte es ihn, dass sie sich ständig weigerte, die Geschenke anzunehmen, die ihr seiner Mei nung nach zustanden – aber auch Sienna musste Enttäu schungen hinnehmen. Sie hatte sehr früh entdeckt, dass dieses Gefühl Hand in Hand ging mit den Freuden einer Mätresse.
Es war eine so unwirkliche Existenz.
So viele ihrer Treffen fanden in aller Heimlichkeit statt – hinter den verschlossenen Türen einer Hotelsuite. Manch mal besuchten sie ein diskretes kleines Restaurant – doch auch da waren die immer präsenten Bodyguards ein stän diger Schatten.
In Paris war es einfacher oder in einigen der spanischen Städte, die mehr Anonymität boten, aber im Ausland ver stärkte sich Siennas Gefühl der Unwirklichkeit noch mehr. Sie war sich sicher, dass diese Beziehung nicht hal ten konnte, und sie fürchtete sich vor dem Ende.
Dabei konnte sie ihre Ängste noch nicht einmal jeman dem anvertrauen, denn bei wem hätte sie Zuspruch fin den sollen? Mätressen wurden von der Gesellschaft gene rell geächtet – sowohl von seiner als auch von ihrer, denn sie widersprachen den familiären Werten, die den
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