JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
den dazugehörigen Accessoires, und so kehrten die beiden Frauen mit Tüten und Päckchen beladen zur Villa zurück.
Als sie dort eintrafen, berichtete Maria ihnen, Raphael sei im Haus gewesen. „Er brauchte etwas für seine Maschine … l’acqua distillata .“
„Destilliertes Wasser“, übersetzte Bryony heiser.
„Da ich nicht wusste, wo Giovanni es aufbewahrt, ist er selbst in die Garage gegangen.“
„Dort war er nicht, als wir vorhin den Wagen abstellten.“ Etta legte die Einkäufe auf den Tisch in der Halle und eilte, dicht gefolgt von Bryony, zur Terrasse.
Erleichtert stellten sie fest, dass Raphael wieder auf seinem Boot war. Allerdings war er nicht allein, sondern stand mit einem anderen Mann an Deck.
„Oh nein“, rief Etta. „Er spricht mit John Cornell, dem Amerikaner. Ich dachte, er wäre den ganzen Tag unterwegs. Verdammt, ich hätte Raphael nicht erlauben dürfen, sein Boot hier festzumachen.“ Sie wandte sich zu Bryony um. „Lauf rasch hinunter und sage Mr. Cornell, er würde am Telefon verlangt … oder etwas Ähnliches.“
„Nein!“
„Wie bitte?“ Die Contessa sah sie verblüfft an.
„Das musst du selbst machen. Ich kann nicht … Ich fühle mich nicht wohl“, stammelte Bryony und hastete ins Foyer zurück.
Von ihrem Zimmer aus beobachtete sie, wie Etta den Garten durchquerte, oben auf der Klippe stehen blieb und nach dem Gast rief. Sichtlich widerstrebend verließ Mr. Cornell das Boot und ging auf sie zu. Raphael sah ihm nach, doch aufgrund der Entfernung war es schwer, seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Als er den Kopf hob und zur Villa hinaufschaute, trat Bryony erschrocken vom Fenster zurück. Entweder hatte Etta eine wirklich gute Ausrede benutzt oder ihren ganzen Charme spielen lassen, denn Mr. Cornell kehrte nicht zum Steg zurück. Bald darauf löste Raphael die Leinen und segelte hinaus auf die offene See.
Er kehrte erst bei Sonnenuntergang zurück, blieb jedoch nicht über Nacht an Bord, sondern fuhr mit dem Motorboot in Richtung Catania davon. Bryony hörte das sich entfernende Brummen der Maschine, während sie das Abendessen zubereitete. Wahrscheinlich hat er ein Rendezvous mit einer seiner Freundinnen, dachte sie deprimiert.
„Bryony?“ Maria berührte ihren Arm. „Geht es Ihnen wieder schlecht?“
Sie lächelte gequält. „Nein, nein, ich bin in Ordnung.“ Ihr plötzliches Unwohlsein vorhin hatte sie mit Magenschmerzen begründet und Ettas Angebot abgelehnt, den Rest des Tages frei zu nehmen und sich mit einer Wärmflasche ins Bett zu legen.
Etta kam nach dem Dinner erst spät ins Büro. Ihre Wangen waren leicht gerötet.
Bryony musterte sie besorgt. „Hat Mr. Cornell Raphael von dem Hotel erzählt?“
„Ich glaube nicht.“ Etta ließ sich in ihren Lieblingssessel sinken. „Allem Anschein nach besitzt John – Mr. Cornell – selbst ein Boot in Kalifornien, und die beiden Männer haben über das Segeln gefachsimpelt.“ Sie seufzte unglücklich. „Wenn er trotzdem etwas erwähnt hat, ist es Raphael bestimmt nicht entgangen.“
„Gott sei Dank reist Mr. Cornell morgen ab, sodass es keine weiteren Diskussionen über Yachten mehr geben wird.“
Etta strich sich übers Haar – eine Geste, die sie stets dann benutzte, wenn sie sich besonders weiblich fühlte. „Zufälligerweise gefällt es ihm hier so gut, dass er sich entschlossen hat, länger zu bleiben.“
„Nun, was das Zimmer betrifft, haben wir damit keine Probleme. Du wirst allerdings dafür sorgen müssen, ihn von der Anlegestelle fernzuhalten, falls Raphael zurückkommt.“ Bryony rechnete jedoch nicht damit. Selbst Raphael dürfte inzwischen gemerkt haben, dass sie nicht die Absicht hatte, ihn wiederzusehen.
Am Montag erschienen die Handwerker, um die Kapelle zu reparieren, und Raphael kam mit ihnen. Bryony trug gerade das Frühstückstablett aus Mrs. Brewsters Zimmer die Treppe herunter, als Giovanni ihm die Tür öffnete. Abrupt hielt sie inne und wurde blass, als sie in seine Augen blickte.
„Bryony.“ Er machte ein paar Schritte auf sie zu.
Sie stieß einen unartikulierten Laut aus und stürmte die Stufen wieder hinauf. Das Tablett hatte sie achtlos auf eine antike Truhe gestellt, die den Treppenabsatz schmückte. Raphael folgte ihr, als sie schluchzend die Tür zu Ettas Zimmer aufriss und hineinstürzte.
Etta saß am Frisiertisch und frischte ihr Make-up auf. Verwundert drehte sie sich um, als Bryony hereinplatzte.
„Raphael ist hier“, stammelte sie atemlos, und
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