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JULIA VALENTINSBAND Band 19

JULIA VALENTINSBAND Band 19

Titel: JULIA VALENTINSBAND Band 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUIE D'ALESSANDRO CRYSTAL GREEN JILL SHALVIS
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nicht so jung war wie du, als dein Vater starb. Vor fünf Jahren habe ich meine Mom verloren. Sie war schwer krank.“
    Lacey schaute auf. Ihr Blick war voller Mitleid. Aber das war nicht alles. Sie schien überrascht und verwirrt. Als ob sie ihn mit ganz anderen Augen sehen würde … und ihm wurde bewusst, dass er sie vor ein paar Minuten genauso angeschaut haben musste. „Evan, das tut mir sehr leid.“
    „Danke. Sie war eine großartige Frau. Und eine großartige Mutter. In der Schule ging es mir genauso wie dir. Ich war nicht besonders beliebt. War eher das dicke Kind, das ständig gehänselt worden ist, das beim Sport versagt hat und immer als Letzter in die Mannschaft gewählt worden ist.“
    „Das soll wohl ein Scherz sein.“
    „Nein. Ich wollte unbedingt ein guter Sportler sein, aber es war sinnlos. Meine Mom hat mich trotzdem immer ermutigt, mir immer Beifall geklatscht, selbst wenn ich im Fußball ein Eigentor geschossen hatte.“
    Lacey staunte. „Das ist mir auch passiert. In der vierten Klasse. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Stattdessen hat meine Mom mich zum Eisessen eingeladen, um mit mir mein erstes Fußballtor zu feiern.“
    „Meine Mom hat mich zur Pizza eingeladen.“ Lächelnd drückte er ihr die Hand und betrachtete seine Finger, die mit ihren verschränkt waren. Sieht schön aus, dachte er unwillkürlich und schaute sie wieder an. „Vor einer halben Stunde hätte ich es nicht für möglich gehalten. Aber es sieht so aus, als hätten wir ein paar Dinge gemeinsam.“
    Lacey nickte so bedächtig, als könnte sie es auch kaum glauben. „Ja, sieht so aus. Was ist mit deinem Dad?“
    „Er ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als ich noch ein Baby war. Ich kann mich absolut nicht mehr an ihn erinnern. Es gab immer nur mich und meine Mom.“
    Sie suchte seinen Blick. „Du bist sehr einsam.“
    Ihre sanften Worte berührten ihn zutiefst. Es stimmte nicht, denn er hatte viele Freunde, gute Nachbarn, Arbeitskollegen und sogar ein paar entfernte Verwandte in Florida. Aber das hatte sie nicht gemeint. Und er wusste es. Sie meinte eine Familie, mit der er sein Leben teilte.
    „Ja, ich bin einsam“, stimmte Evan zu. Denn trotz seiner Freunde, Nachbarn und Kollegen fühlte er sich wirklich ziemlich allein, und das schon seit einer ganzen Weile.
    Bis heute Abend.
    Bei ihr im Café war die Einsamkeit plötzlich verflogen. Genau genommen fühlte er sich … gut. Wirklich gut. Dabei hatte der Abend alles andere als viel versprechend begonnen … Autos, die nicht fuhren, Handys mit entladenen Akkus, verrückte Bewässerungsanlagen und zum Schluss dieser lächerliche Morgenmantel … aber die Geschichte schien sich doch noch zu drehen. Und, wie er zugeben musste, in die richtige Richtung.
    „Keine Freundin?“
    Ihre Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Keine feste. Wenn ich eine Freundin hätte, hätten wir uns niemals geküsst. Ich weiß, dass du mich ziemlich unausstehlich findest, und vielleicht bin ich das auch. Aber ich würde niemals jemanden betrügen.“
    Das Blut stieg ihr in die Wangen. „Ob du es glaubst oder nicht, in den letzten fünf Minuten fand ich dich ganz und gar nicht unausstehlich.“
    „Da sind wir schon zwei. Damit haben wir einen neuen Rekord aufgestellt. Sollen wir die Zehn-Minuten-Marke in Angriff nehmen?“
    Lacey lächelte strahlend. „Glaubst du, wir können es schaffen?“
    „Ich bin dabei.“
    „Okay. Dann erklär mir doch, warum du keine feste Freundin hast. Du bist zwar unausstehlich, aber mit deinem Aussehen sollte es dir doch gelingen, dir wenigstens ein Date für einen Abend zu organisieren.“
    „Äh, danke. Natürlich habe ich ab und zu ein Date. Aber in letzter Zeit …“ Evan zuckte die Schultern. „Langsam geht mir das Theater auf die Nerven. Deswegen verstehe ich mich ja mit Sasha so gut. Der Hund ist immer glücklich, mich zu sehen, bricht keinen Streit vom Zaun, wenn ich mir die Fernbedienung greife, beschwert sich nicht über die Klamotten auf dem Fußboden und spricht kein Englisch.“
    Lacey lachte. „Wenn du ihr nur abgewöhnen könntest, deine Hausschuhe zu fressen …“
    „… sie zu Tode zu knabbern“, korrigierte er amüsiert.
    „… dann wäre sie perfekt“, schlossen beide wie aus einem Mund.
    Als das Gelächter sich abschwächte, wurde Evan schmerzhaft klar, wie nahe sie nebeneinandersaßen. Und wie romantisch ihr Gespräch war. Wie einsam sie beide waren. Wie weich ihre Hände sich unter seinen anfühlten. Er

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