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Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi

Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi

Titel: Julius Eichendorff 02 - Nomen est Omen - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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Lütgens hat sein Gewissen erleichtert und denen gesagt, dass er mit mir ein Plauderstündchen hatte. Jetzt machen sie Druck. Die Monstranz ist übrigens nicht das Einzige, was gestohlen worden ist.«
    »Das soll heißen?« Julius fühlte Erleichterung, dass er wieder so locker mit Anna reden konnte. Die Frau hatte wirklich Klasse.
    »Aus dem Bunker sind einige Gegenstände entwendet worden. Und da nach dem Golfclub niemand mehr in den entsprechenden Räumen war, muss der Dieb zur Gruppe gehören.«
    »Wertvolles?«
    »Ach was. Kleinigkeiten. Blaue Aschenbecher, die speziell für den Bunker angefertigt wurden, da steht auf der Unterseite ›M’Thal‹ drauf. Souvenirs, sonst nichts. Sogar eine Emsa Plastikmenagerie ist geklaut worden. Nur so Kram.«
    »Gibt es einen aktenkundigen Kleptomanen in der Gruppe?«
    »Daran haben wir auch gedacht. Die Antwort ist nein. Ich bezweifle auch, dass diese Sache etwas mit den Morden zu tun hat.«
    Schweigen. Jetzt hatten sie eigentlich alle Themen durch. Julius brachte den Satz heraus, der ihm seit Annas Auftauchen bei Sandra Böckser auf der Zunge gelegen hatte.
    »Ähm, ich wollte mich noch wegen gestern entschuldigen.«
    FX schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    »Warum solltest du dich bei mir entschuldigen? Sei nicht albern!«
    Gut, dachte Julius, da hatte er ja noch mal Glück gehabt. Dass es so einfach gehen würde, damit war nicht zu rechnen gewesen. Wirklich eine tolle Frau!
    »Ach ja, das hätte ich fast vergessen«, sagte Anna. Ihr Tonfall sagte jedoch etwas anderes. Es klang, als habe sie sich diesen Teil extra aufgespart. Als würde sie sich freuen, ihn nun als Krönung des Telefonats zu präsentieren.
    »Nachdem du weg warst, hatte ich ein eingehendes Gespräch mit Sandra Böckser, oder Sandra Silva, wie ihre treuen Fans sie nennen.« Pause. »Ich weiß nicht genau , was du mit ihr gemacht hast, aber die Gute war plötzlich sehr redselig. Ihre Zunge hörte gar nicht mehr auf, sich zu bewegen.« Pause. »Sie bat mich, es nicht an die Öffentlichkeit kommen zu lassen. Aber da du ja quasi zu meinem Stab gehörst, hätte sie sicher nichts dagegen, wenn du es erfährst.« Pause. »Sie hat zugegeben, sich zusammen mit Stefan Dopen von der Gruppe abgesetzt zu haben.«
    »Weiß ich schon«, sagte Julius. »Sie musste auf die Toilette, wusste aber nicht, wo die war.«
    »Sandra Böckser hat ihre diesbezügliche Aussage geändert. Die neue Version erklärt auch, warum Dopen unbedingt auf die Tour mitwollte und warum er sich so genau nach der Kapelle erkundigt hat.«
    Sie wartete.
    »Und?«, fragte Julius.
    Anna fuhr fort, jede Silbe wie zarte Schokolade im Mund zergehen lassend. »Sie hat ein Hobby, über das sie nicht gern redet. Es geziemt sich nicht für einen Schlagerstar, und ihre Fans würden es bestimmt nicht gutheißen.«
    Langsam merkte Julius, wie sehr sie es genoss. Wie sie die Information in die Länge zog. Mit einer einfachen Entschuldigung seinerseits würde es nicht getan sein. Er war jetzt wohl an der Reihe, sich demütigen zu lassen. So fühlte es sich an. Als käme ein unerlaubter Tiefschlag auf ihn zu. Wie mochte dieser aussehen?
    Anna fuhr fort, jedes Wort betonend, als wäre es dick unterstrichen. »Sie hat gern Sex an ungewöhnlichen Orten.«
    FX tat plötzlich, als bekäme er nichts von dem Gespräch mit und konzentriere sich auf die Straße.
    »Wie bitte?« , fragte Julius.
    »Abgehakt hat sie wohl schon etliche. Umkleidekabinen in Kaufhäusern, öffentliche Toiletten, Fotoautomaten und natürlich Beichtstühle in Kirchen. Es ist wohl der Reiz, erwischt werden zu können. Ich verstehe von so etwas ja nichts. Aber es gibt ganz offensichtlich Menschen, die es aufregend finden. Kannst du dir das vorstellen?«
    FX presste die Lippen zusammen. Sein Kopf wurde immer roter, als gösse jemand beständig Wein hinein.
    Julius fasste sich wieder. »Davon wusste ich nichts.«
    »Aber es gibt auch eine gute Nachricht. Zumindest für einige Personen. Sie ist nicht mehr mit Stefan Dopen zusammen. Ihm ist die ganze Aufregung wohl nicht gut bekommen.«
    »Hm.«
    Julius fühlte sich leer. Er wusste nicht, was er davon halten sollte.
    »Hallo? Julius? Schockt dich das etwa? Einem so guten Menschenkenner wie dir ist diese Seite deiner Lieblingssängerin doch bestimmt nicht entgangen.«
    Julius sagte nichts. Sehr lange Zeit. Aber FX , der sich zu ihm herüberlehnte. »Jetzt sag schon was, sonst ist es aus! Tisch ihr eine ordentliche Lüge auf. Irgendwas. Des

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