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Jung, blond, tot: Roman

Jung, blond, tot: Roman

Titel: Jung, blond, tot: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wie Menzel sie in meinem Beisein verprügelt hat, und es hat ihm nicht im geringsten etwas ausgemacht, daß ich zugesehen habe. Sie hat weder geschrien noch gejammert, nicht einmal ge weint hat sie, sie hat die Schläge einfach hingenommen, sich abgewandt und ist auf ihr Zimmer gegangen. So, als wäre es für sie etwas Alltägliches. An ihr scheint alles tot zu sein, sie ist praktisch wie ein Zombie. Auch an mir hat Menzel übrigens schon seine Macht demonstriert. Geben Sie zu, Sie würden hinter seinem Lächeln doch auch nie eine derartige Brutalität vermuten. Seit ich Menzel kenne, und ich verfluche den Tag, an dem ich ihn das erste Mal sah und auf seine verlogene, hinterhältige Art reingefallen bin... Aber lassen wir das! Ich werde es kurz machen und Ihnen sagen, warum wir uns hier treffen. Auf Menzels Partys gibt es Koks, Alkohol und Mädchen. Viele der Mädchen sind kaum älter als dreizehn oder vierzehn, manche auch erst zwölf, wenn sie das erste Mal auf einem dieser Feste gevögelt werden. Natürlich sind es allesamt Jungfrauen, wobei Menzel sich das Recht vorbehält, die zartesten und knackigsten Früchte als erster zu kosten...« »Soll das etwa heißen, Menzel läßt sich Minderjährige beschaffen, die von ihm und seinen Freunden...« fragte die Kommissarin ungläubig und entsetzt. »Sie haben es erfaßt. Er und seine getreuen Untertanen treiben's am liebsten mit jungem, unberührtem Fleisch. Und die Auserwählten geben eine großzügige Spende für humanitäre Zwecke. Kinder in Bosnien, Kinder in Afrika, Spenden für die Krebsforschung, kaum ein Gebiet, für das nicht gespendet wird. Ein Spiel, das an Perversion nicht zu überbieten ist.« »Und die Eltern der Kinder?«
»Die meisten der Eltern wissen wohl davon und dulden es stillschweigend, weil Menzel sie entweder in der Hand hat oder ihnen Gefälligkeiten erweist. Ich kenne mindestens zwei Fälle, wo Menzel die Eltern bezahlt hat. Das sind aber sicher keine Einzelfälle. Noch etwas, Menzel ist extrem ge walttätig, wobei er sich nicht zu schade ist, auch einmal selbst Hand anzulegen. Menzel ist ein Sadist im wahrsten Sinne des Wortes, der nur dann Freude und Lust empfindet, wenn er andere quälen kann. Ich habe noch keinen brutaleren Menschen kennengelernt.« »Können Sie mir Namen von Mädchen oder Tätern nennen?« »Tut mir leid, aber ich hänge irgendwie am Leben.« »Sich mit mir zu treffen ist doch schon ein Risiko! Nur Namen helfen mir weiter! Sind es ausschließlich Mädchen aus höheren Kreisen?«
»Nein, beileibe nicht. Im Gegenteil, die meisten kommen von irgendwoher. Menzel läßt sie für seine Partys beschaffen, er verspricht ihnen Geld und mehr. Ob er seine Versprechen letztendlich hält, kann ich nicht sagen. Wie gesagt, Zwölf- bis Vierzehnjährige sind Standard.« Die Unbekannte stockte, holte aus ihrer Handtasche eine Schachtel Zigaretten und zündete sich eine an. »Sie werden sich fragen, warum ich Ihnen das alles erzähle. Nun, nachdem all die Morde geschehen sind und ich Menzels Vorlieben kenne, dachte ich mir...« »Moment«, sagte Julia Durant, »heißt das, Sie halten Menzel für den Täter?«
»Nein, nein, so blöd ist er nun auch wieder nicht, aber ich halte es für immerhin möglich, daß die Spur über ihn zum Mörder führt. Und vielleicht wird auf diesem Weg auch Menzel selbst endlich unschädlich gemacht.« »Sie sagen, erst nachdem ich ausgeschaltet war und einige Gäste gegangen waren, kam die Party richtig in Schwung. Welche Gäste sind gegangen und welche sind geblieben?«
»Ich sage Ihnen nur, wer gegangen ist. Vorher die Party verlassen haben Güttier *und seine derzeitige Geliebte, Scheurer und Frau, Tomlin und Frau...« Sie zählte noch ein paar Namen auf. Durant atmete erleichtert auf. Sie hätte die Welt nicht mehr verstanden, wäre Tomlin geblieben. »Was wissen Sie über Frau Bernhardt und ihre Tochter Nicole?« »Sie sind wie viele dort - etwas blasiert, etwas nymphoman, von allem etwas.« »Nicole und nymphoman?«
»Nein, sie wohl weniger, aber ihre Mutter ist eine Hure. Außerdem ist sie falsch bis ins Mark. Wenn sie etwas sagt, können Sie davon ausgehen, daß mindestens die Hälfte davon gelogen ist.«
»Gehört Nicole zu den Mädchen, die von Menzel - Sie wissen schon, was ich meine?« Die Unbekannte stockte wieder, nahm einen weiteren Zug an der Zigarette, blies den Rauch durch Mund und Nase aus: »Ja, sie gehört dazu. Seit ungefähr drei Jahren, wie mir berichtet wurde.«
»Und ihre Mutter,

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