Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen
macht. Du bist viel zu verkrampft bei der Sache. Und zum anderen ... weil es nichts anderes ist, was du willst. Du willst ficken.”
Ich murrte leise, wisperte dann: „Vögeln ...”
„Nein ... lauter. Und Ficken!”
„Neeeiheeein ...”, jammerte ich.
Doch er ließ nicht locker.
„Ficken?”, flüsterte ich wieder. Ficken, ficken, ficken ... im Kopf klappte es doch bestens. „Ich will ... ficken ...” Wieder geflüstert.
„Weiter ...” Er feuerte mich richtig an.
„Ich will ...” Ich schluckte hart, schloss die Augen, „Ficken! Ich will ficken!”, sagte ich laut.
„Aha ...”
Ich riss die Augen auf und starrte einen jungen Kerl an, bei dem Dan stand. Beide hatten die Augenbrauen gehoben, grinsten amüsiert, während Robin sich mühsam das Lachen verkniff.
„Oh neeeein!”, jammerte ich auf, versetzte Robin einen Schlag auf den Oberarm. „Hör auf zu lachen! Daran bist du schuld!”
„Hey, hau mich nicht! Kleiner, das war perfekt!”
„Nein, weil ... oh Mann, das ... ist ja nur noch peinlich ...” Ich rutschte immer weiter hinunter, schloss gequält die Augen.
Während Dan den Platz vorbereitete und ein Glas Wasser holte, grinste der Kerl. „Wenn du willst, ich melde mich freiwillig.”
„Nein Danke! Ich bin hetero!”, gab ich knurrend zurück.
„Schade.” Er zwinkerte mir zu.
Robin schaute mir einen Moment in die Augen, sagte aber nichts, was mich schon wieder extrem verunsicherte. „Was ist?”
„Nichts ...” Er stand wieder auf, zupfte an meinem mittlerweile trockenen Haar herum, um noch etwas zu retten.
„Nein, du schaust so komisch! Sag schon.”
„Einen Teufel werde ich tun, Jake. Da kommst du noch von allein drauf!” Er besprühte meine Haare aus einer Pumpflasche mit Wasser und trocknete sie fachgerecht.
Fragend und extrem missmutig beobachtete ich ihn bei der Arbeit. „Das ist jetzt unfair. Habe ich was Falsches gesagt?”
Amüsiert schüttelte Robin den Kopf und ich machte leise „Hmpf“. Da er sich weigerte, etwas zu sagen, schaute ich ihn stur die ganze Zeit an, bis er sich nach getaner Arbeit neben mich setzte.
„Hör mal, Jake, egal, was ich dir jetzt sage, es ist nicht das, was du hören willst. Du musst deinen Weg allein finden, damit du erkennen kannst, dass es der Richtige ist. Aber ich gebe dir jetzt einen gut gemeinten Ratschlag: Höre allein auf dein Herz.”
Dass er mir dabei tief in die Augen sah, machte mich unruhig. Verdammt, irgendwas will er mir doch sagen und ich war mal wieder so naiv, dass ich ihn nicht verstand. Zwischenmenschliche Kommunikation gehörte also nicht zu meinen Stärken.
„Was bin ich dir schuldig?”, fragte ich leise. Seine Blicke gingen mir zu sehr unter die Haut, so dass es mich regelrecht raus trieb.
„Nichts. Geht aufs Haus. Kopfschmerzen weg?”
Ich schielte nach oben. „Ja, ich denk schon. Ich darf nur nicht nach Hause gehen.”
Leise lachend stand er auf und nahm das Handtuch. „Wenn du Probleme hast, ich bin da, okay?”
Geschlagen, noch immer unendlich frustriert und verwirrt stand ich auf, nickte und ging Richtung Tür, wo ich mich allerdings nochmal umdrehte. „Robin?”
„Hm?”
„Was ist denn ein guter Laden für mich?”
Mit einem kleinen Lächeln, welches seine Lippen amüsiert umspielte, kam er auf mich zu. „Ich denke, du solltest ins Free eagle gehen. Ist ein guter Club, keine Disco. Man kann Pool spielen, die Musik ist gut.” Er nickte bestätigend und gab mir die Wegbeschreibung.
Der Name klang bedeutend besser als das Grim, also verabschiedete mich, verdrehte leicht die Augen, als Dans Kunde mir ein freches Zwinkern schickte und verließ den Salon. Langsam lief ich die Straße entlang, in Gedanken noch immer bei Robins Gesichtsausdruck. Mist, er wollte mir doch etwas sagen. Konnte doch nicht so schwer sein, von einem Gesicht zu lesen. Was hatten wir denn besprochen? Ich hatte ihm von meinem Abend erzählt. Nein, das konnte es nicht gewesen sein. Die Ich-lerne-Ficken-sagen-Übung. War witzig gewesen, aber nein. Dann kam der Fremde und ich war tiefrot angelaufen. Das? Hatte Robin gedacht, ich wäre nur wegen dem Kerl rot geworden? Jein, denn ich hatte mich lediglich für meinen Aufruf geschämt. Fuck, was hatte er mir nicht sagen wollen? Ich verstand es nicht.
Ich lief an Geschäften vorbei, legte den Kopf schief, als ich an einem Laden vorbei kam, in dem eine extrem geil aussehende Lederjacke hing. Und getreu dem Motto aller Frauen ‘Shoppen heilt die Seele’ betrat ich den
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