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Junge rettet Freund aus Teich (German Edition)

Junge rettet Freund aus Teich (German Edition)

Titel: Junge rettet Freund aus Teich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Strunk
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war sehr viel, obwohl Mutter sagt, dass der kleine Laden kaum etwas abwirft und Herr Langwerner ihn von Rechts wegen zumachen müsste. Wenn im EKZ noch ein Edeka-Supermarkt aufmacht, dann kann sich Herr Langwerner nicht mehr halten, sagt Mutter. Ich bin bei dem Gedanken ganz traurig, denn wo sollen wir dann unsere Süßigkeiten herkriegen? Jedes Mal ins EKZ zu gehen, ist viel zu weit und umständlich. Aber vor allen Dingen: Was wird aus Herrn Langwerner?
    Uwe schlägt vor, zum Fußballplatz zu gehen. Ich renne erst mal schnell zu Oma und frage, ob ich darf. Sie erlaubt es mir, geht aber vorher erst einmal mit dem Lappen über meinen Mund und fragt, woher ich die Schokolade habe. Ich werde rot und sage, dass uns Frau Thorwardt Schogetten gegeben hat. Oma glaubt mir. Ich könnte ihr wohl jede Lüge auftischen, sie würde mir alles glauben. Jetzt bekomme ich ein schlechtes Gewissen, weil Oma so ein guter Mensch ist und ich das auch noch ausnutze. Ich renne schnell nach oben, um meine Fußballschuhe zu holen, und als ich wieder unten bin, gibt mir Oma einen Riegel Vollmilch-Nuss-Schokolade von Sprengel. Sprengelschokolade mag ich nicht so sehr, sie ist nicht so süß wie Schogetten, aber die beste Schokolade ist natürlich sowieso von Lindt aus der Schweiz, die ist sehr teuer.
    Wir gehen hinten durch die Gärten, überqueren den Bach und laufen das Langenbeker Feld hoch bis zum großen Wald. So groß ist der Wald nun auch wieder nicht, aber viel größer als das Tannenwäldchen. Wenn man durch den Wald durch ist, kommt man an den Fußballplatz. Eigentlich ist es nur eine Wiese, auf die jemand zwei Tore gestellt hat. Er ist höchstens halb so groß wie ein normaler Fußballplatz, und pro Mannschaft dürfen höchstens sechs Spieler spielen, plus Torwart. Ein älterer Junge bestimmt, wer spielen darf und wer nicht. Die gerade nicht dran sind, müssen warten oder auf der Wiese nebenan Zweierkämpfe spielen, aber anders als die Zweierkämpfe am Garagenplatz. Mit Jacken und Taschen werden Tore markiert, und dann spielen immer zwei gegen zwei, es können insgesamt vier Mannschaften gleichzeitig spielen. Als wir ankommen, bestimmt der ältere Junge gerade die neuen Mannschaften. Der Junge heißt mit Namen Bernd Trähnert, zu Anfang dachte ich, er wäre Trainer, weil alle ihn nur mit Nachnamen ansprechen und ich das nicht verstanden habe, dass an das Trainer noch ein T mit angehängt ist. Aber jetzt weiß ich Bescheid, außerdem ist es ja Quatsch mit dem Trainer, weil es ja nur ein Bolzplatz ist und kein Verein. Nächstes Jahr gehe ich in einen richtigen Fußballverein, zum FSV Harburg, das ist mit meiner Mutter so abgesprochen. Bis es so weit ist, kann ich hier noch ordentlich trainieren. Ich wäre gerne Stürmer, aber ich kann nicht gut dribbeln und spiele deshalb Verteidiger, ich kann den anderen echt gut die Bälle abnehmen und reingrätschen. Trähnert hat mal gesagt, an mir kommt keiner vorbei, da war ich stolz wie sonst was.
    Aber heute dürfen Uwe und ich nicht mitspielen, im Moment jedenfalls noch nicht, weil die anderen Jungen älter sind und besser. Also müssen wir uns Leute suchen für Zweierkämpfe. Wir tun uns mit zwei Jungen zusammen, die ich vorher noch nie gesehen habe, Martin und Jochen, die beide in Hanhoopsfeld wohnen, wo das EKZ ist. Sie sagen, dass sie den weiten Weg gekommen sind, weil es in Hanhoopsfeld nur einen Grandplatz gibt. Wir spielen «Wer zuerst zehn Tore hat, hat gewonnen». Martin und ich bilden eine Mannschaft, Uwe und Jochen die andere. Es macht voll Spaß, sich hinzupacken. Bei Zweierkämpfen ist man Torwart und Feldspieler in einem und darf auch Hand spielen. Das erste Spiel gewinnen wir zehn zu fünf, Jochen ist voll schwach und Uwe schnell durchgeschwitzt, weil er dick ist. Als wir auch das zweite Spiel fast gewonnen haben, knickt Jochen um. Anstatt gleich wieder aufzustehen, hält er sich den Knöchel und zieht ein Gesicht. Uwe ist froh über die Pause und lässt sich zu Boden fallen, man merkt, dass er schon jetzt nicht mehr kann und sehr froh ist über die Pause. Jochen tastet die ganze Zeit an seinem Knöchel herum, dann sagt er, dass er verletzt ist und nach Hause muss. Er tut so, als ob er ganz doll humpeln müsste, und verzieht sein Gesicht vor Schmerzen, aber ich glaube, er markiert, weil er keine Lust mehr hat, mit Uwe weiterzuspielen, außerdem ist er ja selber nicht gut. Wir gucken uns um, es ist kein einzelner Junge weit und breit zu sehen, und Uwe sagt, dass es keinen Zweck

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