Junger, Sebastian
und
wahrscheinlich sind ziemliche Summen gesetzt.) Der Mond steigt über dem Abas
Ghar auf, und wir liegen im Unterholz und lauschen auf den Wind, der über den
Gipfel des Divpat streift. Eine Überwachungsdrohne brummt schützend über uns.
Alle schlafen in ihrer Kleidung und den Schutzwesten, und manche Männer haben
sogar ihre Helme aufbehalten. Wenn es losgeht, wird es ganz schnell losgehen.
Die
Morgendämmerung kriecht im Osten herauf, während der Mond noch immer über dem
Tal hängt wie ein großer weißer Teller. Die Männer, die sich zusammengerollt
und in ihre Ponchos gehüllt haben, zittern vor Kälte. Weitere Funkgespräche,
aber keine Feindberührung, und sobald die Sonne ihre Strahlen über den Gipfel
des Abas Ghar schickt, verteilen sich die Männer auf ihre Kampfstellungen.
Kearney spannt Tarnnetze übers Unterholz, um ein wenig Schatten zu schaffen,
und wir sitzen da und warten. Die Finte mit dem angeblichen Abtransport der
Soldaten ist aufgeflogen, weil die Pathfinder beim Beseitigen des Unterholzes
ihre Kettensägen blockiert hatten und sich damit plagten, die Ketten neu
aufzuziehen. Unser Sanitäter ist auf einer Farm aufgewachsen und zeigt ihnen,
wie man Unterholz kappt, ohne die Sägen zu ruinieren, und am helllichten Tag
machen sie sich daran, ihren Job zu erledigen und die höchsten Bäume im Bereich
der Stellung mithilfe von C-4-Plastiksprengstoff aus dem Weg zu räumen.
Über das
Funknetz des Battalion kommt die Nachricht, dass die Destined im Osten
Feindberührung hat.
»Zwei ANA
gefallen, haben bis jetzt also nur fünf verloren«, sagt Ostlund über Funk.
Fünf tote Amerikaner wären ein schwerer Verlust gewesen, aber mit den
afghanischen Soldaten verhält es sich anders. Zweifellos geht es ihnen aber
genauso mit uns.
Gegen
Mittag empfängt Prophet Funkverkehr aus dem gesamten südlichen Teil des Tals.
»Wir sind in Stellung gegangen und bereit loszulegen«, sagt ein Kämpfer. Ein
anderer antwortet: »Ich gehe allein. Es sei denn, du kommst, dann bleibe ich.
Ich werde dir sagen, was ich sehe.«
Prophet
sagt, dieses letzte Signal sei sehr stark, und das heißt, dass der Mann ganz in
der Nähe ist. Kearney sagt mir, dass es sich wahrscheinlich um einen Beobachter
handelt, dessen Aufgabe es ist, dem Mörser- und dem Duschkaschützen korrigierte
Zieldaten zu melden. Sobald die uns im Visier haben, werden die anderen Männer
den Berg heraufkommen, um uns zu töten. Kearney muss eine Entscheidung treffen:
Er kann den Beobachter von der Bordkanone eines A-10 ausschalten lassen und
ihren Plan durchkreuzen, oder er lässt sie machen und hofft, mehr von ihnen zu
töten, wenn sie auf den Gipfel kommen. Für die Entscheidung braucht er nicht
lange.
»Vielleicht
wäre es besser gewesen, sie sich zum Angriff sammeln zu lassen, aber das lohnt
sich jetzt so kurz vor Schluss einfach nicht mehr«, sagt er mir. Die A-10s haben
ihre Arbeit erledigt. Wir sitzen am Berghang und blicken nach Osten über das
Tal. Es ist fast friedlich. »Mörser und ein Duschka? Auf den Scheiß kann ich
verzichten und die Jungs genauso. Und ich nehme an«, sagte er und sieht mich
an, »Sie auch.«
VICENZA,
ITALIEN - Drei Monate später
Tag
für Tag Regen und unwillkommen frühe Dämmerung. Der 2 nd Platoon ist
dabei, sich aufzulösen, und wird als solcher nie wieder existieren, aber die
Männer sind zu beschäftigt - oder zu durcheinander -, um allzu sentimental zu
werden. Bobby hat 39,5 Grad Fieber, hustet wie ein Dieselmotor und trinkt den
ganzen lieben langen Tag. Money heiratet eine Frau, die er ein paar Monate
zuvor im Urlaub kennengelernt hat. Ein Soldat der Chosen Company wird im
Krankenwagen ins Hospital gebracht, nachdem er in seinem Zimmer laut geschrien
hatte, dass Männer ihn zu töten versuchten, und dann zusammengebrochen war.
Die härtesten Burschen des Platoons weinen Tag für Tag, und die empfindsameren
sind anscheinend kurz davor, den Verstand zu verlieren. »Es macht sogar mir zu
schaffen«, gesteht mir Bobby beim Essen. »Und mir macht nichts zu schaffen.
Kannst du dir vorstellen, was es bei manchen von den anderen Burschen auslöst?«
Die
kleinen Tyranneien des Garnisonslebens sind wiedergekehrt, und die Männer
reagieren nicht besonders erfreut darauf, von anderen Männern gemaßregelt zu
werden, die nie im Krieg gewesen waren.
O'Byrne
wird deswegen angebrüllt, weil er nicht anständig auf einem Sessel sitzt, womit
wohl gemeint ist, dass er es sich zu bequem gemacht macht. Solowski geht
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