Junger, Sebastian
und wirft zwei Bomben auf Hill 1705. Das bringt den
Feind so aus der Fassung, dass die Amerikaner ihre Stellung sichern können. Der
Sanitäter des 3 rd Platoon kommt und unterzieht Brennan einer
Tracheotomie, damit er leichter atmen kann. Dann machen sie ihn bereit für den
Flug im MEDEVAC. Ein Spectre Gunship und zwei Apaches sind endlich in der Lage,
die Amerikaner vom Feind zu unterscheiden, und überziehen die Berghänge mit
einem Feuerwerk aus Bordkanonen und Maschinengewehren. Eine halbe Stunde
später kommt der MEDEVAC, und die Verwundeten werden am Bergkamm ins Flugzeug
gehievt. Als das getan ist, schultert der Rest des l st Platoon die
Ausrüstung und macht sich auf den Weg nach Hause.
»Stundenlang
haben wir auf den l st Platoon gewartet«, erzählte mir Hijar von
jener Nacht, »und nachdem wir uns mit ihnen zusammengeschlossen hatten, mussten
wir noch zweieinhalb Stunden zurück in den KOP marschieren. Man konnte es den
Gesichtern der Männer ansehen; es war nicht der richtige Moment, sie auszufragen.
Man wusste schon, wie die Antworten lauten würden. Manche von ihnen liefen mit
Einschusslöchern in den Helmen rum.«
Brennan
überlebt die Operation nicht. Mendoza stirbt, noch bevor er den Bergkamm
verlassen hat. Fünf weitere Männer sind verwundet. Dann ist da noch Rougle vom
Tag zuvor, und außerdem Rice und Vandenberge. Es war eine folgenschwere Woche.
Es war eine jener Wochen, die die Leute zu Hause auf den Gedanken bringen, dass
wir den Krieg vielleicht verlieren.
-4-
O'Byrne verpasste die Operation Rock Avalanche, weil sich seine
jüngere Schwester Courtney bei einem Hausbrand schlimme Verbrennungen zugezogen
hatte und er auf dem schnellsten Weg nach Hause flog, um bei ihr zu sein. Als
er das Korengal verließ, musste er davon ausgehen, dass sie eventuell nicht
überlebte. Als er in Syracuse, New York, eintraf, fand er den Rest der Familie
im Wartezimmer des Krankenhauses vor. Er sagte, dass er allein zu ihr wolle,
ging in ihr Zimmer und setzte sich zu ihr ans Bett. Courtney war nicht bei
vollem Bewusstsein, hatte einen Schlauch in der Luftröhre und war an ein
Beatmungsgerät angeschlossen, das ihren Bauch in rhythmischen Abständen
anschwellen ließ. Der Anblick war zu viel für O'Byrne. Er verlor die Fassung
und weinte. Er drückte ihre Hand und sagte: »Courtney, ich liebe dich, drück
meine Hand, wenn du mich hören kannst.« Sie drückte seine Hand, und er sagte:
»Drück sie dreimal, wenn du mich auch liebst«, und sie drückte seine Hand
einmal, zweimal, dreimal.
Ihre
Lungen hatten durch das Feuer großen Schaden genommen, und die Ärzte sagten
der Familie, wenn nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums Besserung
eintrete, werde sie mit ziemlicher Gewissheit sterben. O'Byrne besuchte sie
täglich im Krankenhaus und versuchte, die Tage einen nach dem anderen
abzuhaken, ohne den Verstand zu verlieren. Während dieser furchtbaren Zeit
bekam er den Anruf eines Freundes, der davon sprach, dass während Rock
Avalanche etwas Schlimmes geschehen sei. Er musste ein bisschen bohren, aber
schließlich fand er heraus, dass Rougle, Brennan und Mendoza gefallen waren.
Seine Schwester Courtney wurde im VA Hospital an der University of Syracuse
behandelt, und er wanderte über den Campus, bis er eine Bar fand. Dort begann
er zu trinken. Jemand fragte ihn, warum er sich betrank, und er antwortete:
»Ich habe ein paar Freunde, die einen Drink brauchen«, und dann trank er einen
Krug Bier für jeden, der nicht mehr am Leben war.
Ungefähr
eine Woche später war er wieder auf dem Weg ins Korengal. Courtney befand sich
nicht mehr unmittelbar in Lebensgefahr, aber O 'Byrne quälte der Gedanke, dass
sie sich im Fall seines Todes vielleicht nur erinnern würde, ihn zuletzt am
eigenen Krankenbett gesehen zu haben. Er flog über New York und rief mich
spontan aus einer Bar an, in der er mit zwei Freunden zu Abend aß. Es war
eigenartig, ihn in Zivilkleidung zu sehen und ohne Waffe, und als ich auf ihn
zuging, stand er auf und schüttelte mir die Hand. Dann umarmte er mich. Er trug
ein blaues T-Shirt und eine blaue Basecap, die er im Gettostil seitwärts
gedreht hatte. Sein Blick war leicht verschwommen.
»Meine
Jungs hat's erwischt«, sagte er. »Brennan wurde getötet. Rougle wurde
getötet.«
Wir
setzten uns, und er bat mich, alles zu berichten. Er wusste nur die Namen der
Toten, und ich fragte ihn, wie viele Einzelheiten er hören wollte.
»Alles«,
sagte er. »Erzähl mir alles, was du
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