Just A Porn (German Edition)
wenn er vom ersten Tag an von Simon gefesselt
war.
Nie hatte er Anzüglichkeiten fallen lassen oder hatte sich so
benommen, dass der andere merken konnte, was Sache war.
Für Rafael war es mehr, als eine normale Freundschaft.
Er stand auf Simon und seine Gefühle für den Blonden
wuchsen stetig an.
Die Sache hatte nur einen Haken.
Der Mann, der ihm gegenübersaß, wusste weder, dass er
schwul war, noch ahnte dieser etwas von seinem Herzklopfen.
Kurz, nachdem sie sich kennenlernten, war Rafael am
Überlegen, ob er sich einfach outen sollte, aber die Angst
überwog schon, dass Simon ihn dann vielleicht ablehnen
würde und eine sich entwickelnde Freundschaft zu Bruch ging.
Inzwischen war er allerdings soweit, dass er es sich jede Nacht
auf alle erdenklichen Arten selbst machte und dabei vorstellte,
dass Simon ihn ficken würde.
Es reichte bereits, wenn der andere sich beim Pokern
konzentriert auf der Unterlippe herumkaute und er bekam
einen Ständer in der Hose.
Heute hatte er es sich zwei Mal selbst gemacht, ehe Simon
zum Spielen vorbei gekommen war. Nur, um sich absolut
peinliche oder verräterische Situationen zu ersparen.
Das erste Mal war pragmatisch gewesen, als er vom Einkaufen
nach Hause kam und wusste, dass der andere in knapp zwei
Stunden auftauchen würde.
Das zweite Mal überfiel es ihn spontan, nachdem er sich eine
Spülung verpasst hatte. Allein der Gedanke, sich für Simons
Schwanz reinigen zu wollen, ließ das Blut erneut tiefer sacken
und er hatte sich unter der Dusche ein weiteres Mal befriedigt.
Fern der Realität, denn diese hätte ihn auf den Boden der
Tatsachen geholt.
Diese Tatsachen saßen nun vor ihm und schauten ihn aus
großen, blauen Augen an.
Der Caipi hatte Rafael einen ordentlichen Schwips verschafft
und sein Begehren stieg mit jedem Blick, den er auf den
blonden Mann warf.
Simon lachte nervös und fuhr sich durch die Haare. Eine Geste,
die Rafaels Herz einen kleinen Sprung vollführen ließ.
„Du hast heute in einer Reihe gewonnen, dir ist schon klar,
dass ich dann demnächst nackt auf diesem Sofa sitze?“
Rafael hätte nur zu gern erwidert, dass er genau das wollte.
So grinste er nur und versuchte es nicht anzüglich wirken zu
lassen.
„Traust du dich nicht?“, neckte er stattdessen.
Er hoffte, dass Simon anspringen würde und das tat dieser
auch.
„Raf, du musst den Anblick ertragen. Aber untersteh dich, mich
aufzuziehen, verstanden?“
Rafael wusste, dass der blonde Mann sich eindeutig für zu
schmal und schlank hielt, aber die Statur forcierte seine
Sehnsucht nur.
„Versprochen“, gab er lächelnd zurück und räumte die
Pokerchips vom Tisch.
Er bemerkte den fragenden Blick des Simons.
„Gleichberechtigung muss sein“, erklärte er und hoffte, damit
durchzukommen.
Simon schnaubte freundlich.
„Als wenn ich überhaupt eine Chance hätte.“
Rafael erwiderte nichts. Stattdessen nahm er einen großen
Schluck aus seinem Glas. Er hatte nicht vor, jede Runde zu
gewinnen, sondern wollte sehen, wie Simon auf ihn reagierte,
sobald ein wenig Kleidung gefallen war.
Simon trank ebenso von seinem Caipirinha.
„Na dann“, stieß er anschließend mit leicht verzweifeltem
Tonfall aus.
Fünfzehn Minuten später zog sich Simon mit einem Murren
das T-Shirt über den Kopf und saß mit entblößtem Oberkörper
vor Rafael.
Dieser schluckte und fragte sich, ob es wirklich so eine gute
Idee gewesen war, auf Strip-Poker umzusteigen.
Der Anblick Simons nackter Brust hatte bereits eine eindeutige
Wirkung auf ihn. Ihm wurde klar, dass die kleine Schwellung
umgehend anwachsen würde, sobald der andere mehr auszog.
Ob er die Erektion dann noch so gut verheimlichen konnte?
Eine Runde später hätte Rafael am liebsten erleichtert
geseufzt, als es an ihm war, das T-Shirt vom Oberkörper zu
streifen.
Er ließ das Stück Stoff achtlos auf den Boden fallen und spürte
Simons Blicke brennend auf seinem Brustkorb.
„Du willst meinen Komplexen Futter geben“, stellte dieser
schüchtern fest.
Rafael war sich bewusst, dass er wesentlich breitere Schultern
hatte und der Sport, den er trieb, hinterließ ebenso Spuren.
„Du bist perfekt, so wie du bist“, erklärte er spontan und biss
sich sofort auf die Unterlippe.
Er stöhnte innerlich, denn er war sich darüber klar, dass diese
Spontanität mit sich brachte, dass sein Blick bei dieser
Aussage von Sehnsucht gezeichnet war. Ebenso hatte sein
Tonfall eindeutig mehr zur Schau getragen, als es ihm lieb war.
Er schickte ein Stoßgebet in den Himmel, dass Simon
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