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Juwelen der Liebe

Juwelen der Liebe

Titel: Juwelen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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entsprechende Stimme benennen sollte. Als der letzte Schotte gesprochen hatte, zögerte der Knecht noch immer. Sein unentschlossenes Schweigen zog sich quälend lange hin. Es war mehr als offensichtlich, dass er nicht wusste , welche Stimme zu Lachlan gehörte. Er konnte sich nicht einmal entscheiden, wie er raten sollte.
    Megan verlor schließlich die Geduld. »Mr. Ables, das hier ist kein Ratespiel«, sagte sie brüsk. »Entweder wissen Sie es, oder Sie wissen es nicht...«
    »Luke«, platzte er heraus und zog den Nacken ein, als erwartete er, dass die Decke auf ihn niederfiel.
    Aber Kimberly war diejenige, die das Gefühl hatte, als würde das Zimmer über ihr Zusammenstürzen. Nein!
    Solch ein verflixtes Pech! Und das wahrscheinlich nur, weil er Luke mit Lachlan verband, die nächstmögliche Ähnlichkeit, an die er sich halten konnte. Warum hatte Lachlan auch keinen anderen Namen gewählt, statt sich an die vorgegebene Reihenfolge zu halten ...
    »So«, sagte Megan. Die Enttäuschung in ihrer Stimme war deutlich zu hören. »Sie wissen es.«
    Will Ables beruhigte sich erst jetzt. Die Spannung glitt förmlich von seinen Schultern. Er lächelte. Es war beinahe ein Wunder, dass er nicht laut loslachte.
    »Ja, habe ich es nicht gleich gesagt?« rühmte er sich.
    Diese Prahlerei brachte Kimberly am meisten auf. Sie war so wütend, dass sie sich an Ables ein Beispiel nahm und selbst eine durch nichts begründete Behauptung aufstellte. Dazu sah sie ihm in die Augen und sprach mit fester Stimme. »Es spielt keine Rolle mehr. Howard Canston hat mir bereits alles gestanden.«
    »Ach, du meine Güte«, sagte Megan und war genauso überrascht wie Kimberly, als Ables erneut jede Farbe aus dem Gesicht wich. Dann lief er rot an, und sein Entsetzen wurde durch den jählings aufflammenden Zorn verdrängt.
    »Dieser verdammte Bastard!« brach es halb jammernd, halb schreiend aus ihm heraus, bevor er sich zu verteidigen begann. »Er hat mir fünfhundert Pfund geboten, mehr Geld, als ich in meinem ganzen Leben jemals gesehen habe. Das konnte ich doch nicht ablehnen, oder?«
    »Offenbar nicht«, entgegnete Megan trocken. »Aber Sie hatten keine Skrupel, einen unschuldigen Mann ins Gefängnis zu bringen.«
    »Ich schwöre, Euer Gnaden, so war es nicht. Er sagte, er wolle nur eine kleine Rache, weil der Kerl ihn beleidigt habe. Er hat gesagt, der Schotte solle eine Zeitlang leiden, dann wolle er die Pferde losbinden, so dass sie gefunden würden. Anschließend werde er dem Herzog erzählen, er habe ein paar Burschen aus Cornwall in einer Taverne damit prahlen hören, wie sie die Tiere gestohlen hätten, was den Schotten entlasten werde.«
    »Und wie hätte es Sie entlastet, Mr. Ables? Da Sie doch MacGregor als Dieb angegeben haben? Sieht aus, als kämen Sie nicht so leicht aus der Sache heraus.«
    Wieder stieg dem Mann die Röte ins Gesicht. »Dieser gottverdammte Bastard!« schrie er nun. »Davon hat er nie geredet, und ich dachte ...«
    Er stürmte in wilder Panik zur Tür, bevor er fertig gesprochen hatte. Die zwei Diener folgten ihm augenblicklich. Kimberly sank auf den nächsten Stuhl. Ihre Knie gaben vor Erleichterung nach. Das blinde Raten des Mannes hatte ihn gerettet, und ihr Versuch, der genauso ins Blaue gegangen war, hatte ihn überführt. Manchmal geschahen seltsame Dinge.
    Aus dem Durchgang zur herzoglichen Suite hörte sie Lachlan. »Ich würde ihn laufen lassen, wenn ich nicht noch immer dieses Zwicken spürte, das mir seine verlogenen Worte eingebracht haben. Aber diesen Canston schnappe ich mir.«
    »Das kann ich Ihnen nicht verdenken, Lachlan«, entgegnete Megan etwas betreten. »Aber ich glaube wirklich, Sie sollten diese Angelegenheit meinem Gemahl überlassen.«
    »Ihr Gemahl hat sich bis jetzt nicht sonderlich dabei hervorgetan«, erinnerte er sie.
    Megan wurde rot. »Es wird ihm alles furchtbar leid tun, das versichere ich Ihnen.«
    »Ja, davon bin ich überzeugt«, stimmte Lachlan zu. Dann heftete er seine hellgrünen Augen auf Kimberly. »Und warum hast du so lange mit diesem verdammten Geständnis gewartet?«
    Sie erstarrte, da ihr der vorwurfsvolle Ton nicht gefiel. »Vielleicht, weil es überhaupt kein Geständnis gab. Ich habe, was den Viscount angeht, nur geraten, genau wie Ables bei dir. Aber du hättest mehr Geistesgegenwart zeigen sollen, als du den Namen Luke auswähltest. Du hast ihn praktisch aufgefordert, auf dich zu setzen.«
    Er sah sie verständnislos an. Dann lachte er und durchquerte den Raum,

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