Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kälteeinbruch (German Edition)

Kälteeinbruch (German Edition)

Titel: Kälteeinbruch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Erik Fjell
Vom Netzwerk:
Miene an und fuhr fort: «Wenn sie kommen, sind sie wild und feucht, und wenn sie wieder verschwinden», er richtete seinen Blick auf Elisabeth, «nehmen sie das Haus und das Auto mit.»
    Seine Exfrau schüttelte entnervt den Kopf. Warf ihm kommentarlos einen strengen Blick zu. Herlovs Gesichtsausdruck wurde ernst.
    Alexander goss sich und seinem Vater Cola ein. Elisabeth stellte die Platte mit den Pfannkuchen in die Mitte des Tisches und setzte sich neben ihren neuen Mann. Alle waren schon mit ihrem zweiten Pfannkuchen beschäftigt, als Herlov das Schweigen brach und sich erkundigte, ob Anton wirklich gekommen war, um mit ihm zu sprechen.
    «Ja», sagte Anton und schluckte. «Nils Jahr.»
    Elisabeth sah ihn skeptisch an. Sie war immer noch davon überzeugt, dass er zum Schnüffeln hier war.
    «Oh …» Herlov schnitt ein Stück von dem zusammengerollten Pfannkuchen ab. Die Blaubeermarmelade quoll auf den Teller. «Was hat er jetzt schon wieder angestellt?»
    Nach dem Essen begleitete Anton Alexander in den Keller, wo dem Jungen abgesehen von einem kleinen Raum, der als Abstellkammer diente, die ganze Etage zur Verfügung stand. Alexanders Zimmer war groß. Riesig. Größer als Antons Bude in St. Hanshaugen. Anton schätzte, dass es fast sechzig Quadratmeter hatte. Viel freie Fläche. Das einzige Einrichtungsstück, das Anton noch nicht kannte, war ein Fernseher mit verschiedenen Spielkonsolen. Ansonsten hatte Alexander seine alten Möbel mitgenommen, die Anton ihm in Smestad aufgebaut hatte. Bett, Nachttisch und Schreibtisch.
    Anton erklärte seinem Sohn, dass er wieder nach oben müsse, um mit Herlov zu reden, dass er aber noch einmal herunterkomme, um tschüs zu sagen, bevor er ging.
    Herlov Langgaards Büro befand sich im Nebengebäude. Sie gingen gemeinsam über den Gang, der die beiden Häuser miteinander verband, und betraten das Gebäude. Die Bürofenster gingen zum Vesteråsveien. Der Mann musste eine Vorliebe für alte Sachen haben. Das Büro war ausschließlich mit Chesterfield-Möbeln eingerichtet. Tiefe, schwere Ledersofas. Ein massiver Schreibtisch. Hohe Schränke, teilweise mit Glastüren bestückt.
    «Ein schönes Haus haben Sie hier», bemerkte Anton.
    «Ja, vielen Dank. Hatte mir im Sommer überlegt, es zu verkaufen, aber dann … na ja.»
    «Dann haben Sie Elisabeth kennengelernt?»
    «Mmh.»
    Anton strich mit der Hand über die Schreibtischplatte. «Was könnten Sie dafür bekommen?»
    «Haben Sie Interesse?», fragte Herlov Langgaard schmunzelnd.
    «Bin nur neugierig, was ein Anwesen wie dieses wert ist.»
    «Weiß nicht so genau. Fünfundvierzig Millionen. Fünfzig vielleicht.»
    Vor ein paar Jahren war der erste Preis der Pokerweltmeisterschaft auf sechzig Millionen dotiert gewesen. Er hätte dieses Haus kaufen und immer noch etwas Wechselgeld übrig haben können.
    «Nicht schlecht. Wohnen Sie schon lange hier?»
    «Seit achtundneunzig. Hab mit meiner Frau und meinen Kindern hier gewohnt.»
    «Ach wirklich?» Anton hatte nicht gewusst, dass er auch Kinder hatte. «Und Ihre Frau hat sich mit dem halben Vermögen aus dem Staub gemacht?»
    «Nein», sagte er und schüttelte den Kopf. «Sie war krank. Ich hab sie im Mai vor fünf Jahren verloren. Und unser Jüngster ist letztes Jahr ausgezogen.»
    Verdammt. Anton gab sich die allergrößte Mühe, den Kerl nicht zu mögen, aber bisher machte Herlov Langgaard es ihm ganz schön schwer.
    «Aber Sie sprachen von Nils Jahr?» Herlov richtete sich im Stuhl auf.
    «Ja, richtig.» Beinahe hätte Anton den offiziellen Grund für seinen Besuch vergessen. «Kennen Sie ihn gut?»
    «Nein, das würde ich nicht sagen. Wir sind uns bei ein paar gesellschaftlichen Anlässen begegnet, und vor ein paar Monaten war er auch mal zu einem Vorstellungsgespräch bei mir.»
    «Vorstellungsgespräch? Hab irgendwo gelesen, er sei seit ein paar Jahren bei der XA Holding angestellt?»
    «Ja, das stimmt, ist er auch. Ich hatte ihn zu einem unverbindlichen Gespräch eingeladen. Bin immer auf der Suche nach fähigen Leuten, wissen Sie.»
    «Wie ist es gelaufen?»
    «Wir haben uns lang und nett unterhalten. Haben uns geeinigt, uns in ein paar Wochen noch einmal zusammenzusetzen, nachdem er ein wenig über mein Angebot nachgedacht hätte.»
    «Was war das für ein Angebot?»
    «Ein gutes», antwortete Herlov kurz.
    «Okay. Und dann?»
    «Nachdem er gegangen war, kam ein Mitarbeiter zu mir und fragte, weshalb Jahr da gewesen sei. Ich sagte ihm, dass mir der Kerl gefiel. Fünf

Weitere Kostenlose Bücher