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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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offenbar beendet. Die Soldaten zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis und verabschiedeten sich höflich.
    Neumann und Africanus wanderten entspannt zurück zum Abendessen, das bereits in vollem Gange war.
    Sie erkannten jedoch mit einem Blick, dass noch genug Nahrung übrig war, um ihre Ausdauer wie auch ihr Vermögen der richtigen Einteilung auf die beabsichtigte Probe zu stellen.
    Und so nahmen sie wieder Platz.
        
     

18
     
    Und so saß Thomas Volkert, Dekurio Thomasius, auf einem Pferd, bereit für den ersten Kavallerieangriff in seinem Leben.
    Eigentlich war »bereit« ein zu starkes Wort.
    Volkert saß auf seinem Tier, und dieses stand geduldig vor den Männern, die er als Unterführer zusammen mit dem Zenturio kommandierte. Er wusste, was sie zu tun beabsichtigten, und er hatte die Zuversicht in den Gesichtern seiner Kameraden gesehen. Er ahnte auch, dass ein guter Teil dieser Zuversicht mit dem fast naiven Glauben an die Wunderwaffen der Zeitenwanderer zu tun hatte, die bereits in der Nacht Stellung auf jener Hügelkette bezogen hatten, auf der Volkert als Kundschafter tätig gewesen war. Es war nun keinesfalls so, dass der junge Deutsche an den Fähigkeiten sowie der Entschlossenheit der Infanteristen zweifelte, aber er war derjenige, den die Kampferfahrung mit den Sarmaten geprägt hatte. Wenn dieses Bergvolk ein Gradmesser für die Kühnheit und Brutalität der »barbarischen« Feinde Roms war, dann konnte Volkert einem Aufeinandertreffen mit den legendären Hunnen alles Mögliche, aber keine große Zuversicht abgewinnen.
    Sedacius selbst ritt vorneweg. Seine Männer liebten ihn dafür. Unter einem taktischen Gesichtspunkt war es Blödsinn. Mitten im Gewühle würde der Tribun keinen Überblick behalten und möglicherweise selbst Opfer schlechter Koordination werden. Aber Volkert hatte lange genug über die Worte seines Freundes Secundus nachgedacht, um zu erahnen, was den Tribun dazu bewog, von der Front zu führen: Er bedurfte des notwendigen militärischen Ruhms, des Beweises mannhafter Tapferkeit, um seinen Plan, sich zum Imperator ausrufen zu lassen, durchführen zu können. Als zaghafter Kommandant durfte er nicht auftreten. Sedacius riskierte viel, denn genauso gut konnten seine hochfliegenden Absichten mit einem Pfeil in der Kehle hier enden.
    Volkert wusste daher nicht, ob er den Tribun bewundern oder verfluchen sollte. Er begnügte sich damit, einfach nur Angst zu haben und alle Kraft darauf zu verwenden, sie nicht allzu deutlich zu zeigen.
    Es gab Männer, die sich weitaus weniger Mühe damit gaben, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Bertius etwa, dem besonderen Schützling des Deutschen, war sein Missfallen über die Tatsache, dass er nun tatsächlich in einen Kampf zu ziehen hatte, überdeutlich anzusehen. Der beleibte Legionär saß reichlich kläglich im Sattel, hob immer wieder prüfend den Schild, hinter dem er sich zweifellos so gut wie möglich zu verstecken trachtete. Volkert ging nicht davon aus, dass Bertius die Fahnenflucht ergreifen würde, aber eifrig ganz vorne mitzukämpfen, das erwartete er auch nicht von ihm.
    Dem Dekurio fiel es sehr schwer, dem Legionär seine Haltung übel zu nehmen. Würde Sedacius den Angriff hier und jetzt abblasen, der Dekurio wäre wenig traurig darüber.
    Sedacius hatte jedoch offenbar keinesfalls diese Absicht.
    Es war sehr früh am Morgen. Die Sonne war gerade über dem Horizont aufgetaucht.
    Die römischen und quadischen Reiter standen bereit. Die Quaden schienen von der Aussicht, gemeinsam mit den Römern kämpfen zu dürfen, durchaus erfreut zu sein. Jedenfalls erblickte Volkert auch da viele eifrige Gesichter im dämmrigen Licht. Pferde schnaubten und stampften mit den Hufen auf, als wären sie ebenso ungeduldig wie die Krieger. Über allem lag eine unwirkliche Atmosphäre, als ob es gar nicht sein könnte, dass in wenigen Augenblicken ein tödliches Gemetzel beginnen würde.
    Sedacius machte ein Zeichen. Die Quaden lösten sich daraufhin von der Truppe und begannen, die Hügel seitlich entlangzureiten, um das geplante Zangenmanöver vorzubereiten. Die römischen Reiter blieben zurück. Da es nicht besonders viele waren, fühlte sich Volkert plötzlich sehr allein gelassen. Er hoffte, dass die Quaden ihren Einsatz nicht verpassen würden.
    Sie warteten etwa eine halbe Stunde. Im hunnischen Lager regte sich etwas. Natürlich waren die Bewegungen der Angreifer dem Feind nicht entgangen. Durch die klare Luft hörte man aufgeregte

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