Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
Vom Netzwerk:
Feldhaubitzen zur Verfügung gestellt, sondern maximal Geschütze, wie sie im Mittelalter entwickelt worden waren.
    Rheinberg verabschiedete sich vom Kaiser und ritt die lange Schlange der Legionäre entlang. Die Männer waren auf den Marsch konzentriert und er wurde nur vereinzelt gegrüßt.
    Der Heermeister grüßte zurück und versuchte, eine Zuversicht zu verbreiten, die er nicht fühlte – und das Schlimmste daran war, dass er nicht einmal wusste, warum er nicht mindestens etwas Optimismus verspürte.
    Er hasste es, wenn ihn dunkle Vorahnungen plagten.
        
     

34
     
    »Die Situation spitzt sich zu.«
    Sedacius war die innere Unruhe anzumerken, er marschierte vor seinen Offizieren auf und ab. Secundus und Levantus warfen Volkert vielsagende Blicke zu, die dieser geflissentlich ignorierte.
    Sie waren auf dem Weg nach Ravenna und hatten ein Lager aufgeschlagen. Volkert war überrascht gewesen, als er gehört hatte, dass Sedacius ihm mit einigen Offizieren entgegengekommen war, obgleich dieser bereits mit dem Hauptteil der Truppen Ravenna erreicht hatte. Ebenso erstaunt war die kleine Truppe der genesenen Legionäre gewesen, als eines Morgens Sedacius mit den Zenturionen Levantus und Secundus aufgetaucht war, um mit Volkert eine Besprechung abzuhalten. Volkert selbst war die Sache unangenehm gewesen. Er hatte nun in den Augen der Soldaten eine Stellung inne, die seinem eigenen Empfinden über seine Bedeutung nicht entsprach.
    Der Tribun schien das anders zu sehen.
    »Gratian marschiert auf Maximus zu. Die Schlacht wird bald stattfinden«, hatte Sedacius ihn informiert. »Jetzt, wo die beiden miteinander beschäftigt sind, ist es an der Zeit, den nächsten Schritt unseres Plans in Angriff zu nehmen.«
    Volkert war sich nicht sicher, ob es sich tatsächlich um »ihren« Plan handelte, war doch das Ziel, den Tribun zum Imperator zu machen. Doch er hatte dem lieber nicht widersprochen.
    »Ich habe meine Kontakte genutzt«, erklärte Sedacius. »Ich kann zurzeit nicht richtig mit den Offizieren Gratians verhandeln, die bei ihm sind, daher konzentriere ich mich auf jene, die die Ostarmee befehligen, sowie jene, die die zweite Verteidigungslinie bei Ravenna organisieren. Ich habe dort bei einigen Männern ein offenes Ohr gefunden, vor allem bei denen, die Maximus für einen religiösen Eiferer halten, dessen Machtergreifung, sollte Gratian scheitern, eine große Gefahr für den Frieden im Reich darstellen würde.«
    Magnus Maximus, das wusste jeder, war ein überzeugter, ja glühender Verteidiger der trinitarischen Lehre. Einmal Imperator, würde er entschlossen gegen Arianer, andere christliche Sekten sowie gegen die alte Staatsreligion vorgehen. Dies würde unweigerlich weitere Unruhen nach sich ziehen, ja möglicherweise eine permanente Teilung des Reiches, war der Osten doch größtenteils arianisch.
    »Ich habe meine Karten ausgespielt«, meinte Sedacius und hielt für einen Moment in seinem Rundgang inne. »Ich habe zugesichert, dass ich das Toleranzedikt nicht anrühren werde und dass ich zum Zwecke der Beilegung des Kirchenstreits ein Konzil einberufe, in dem es um eine gütliche Einigung der verschiedenen Richtungen gehen soll.«
    Eine Aufgabe, wie Volkert wusste, an der schon Konstantin der Große gescheitert war. Er behielt dies aber auch für sich. Für Sedacius war wichtig, dass er den Moderaten eine Zusicherung hatte machen können, um ihre Unterstützung zu erlangen.
    »Die zentrale Frage wird sein, wie Richomer sich positionieren wird. Er ist ein treuer Gefolgsmann Gratians. Wird Gratian scheitern, ist es sehr unwahrscheinlich, dass er sich sogleich Maximus anschließen wird. Er muss nach einer Alternative suchen.«
    »Was ist mit Theodosius?«, entfuhr es Volkert. Aller Augen richteten sich auf ihn. Das war ihm unangenehm. Doch der Tribun nickte anerkennend.
    »Das ist das zweite Problem. Theodosius ist in Ravenna. Er weiß, dass er in jener anderen Zeit Imperator von ganz Rom wurde. Er hat sich Gratian angeschlossen, aber das heißt nicht, dass er die Gelegenheit nicht ergreifen würde, die sich ihm bietet. Das Problem ist, dass auch hier die Moderaten wissen, wie der … andere Theodosius die Kirchenfrage geregelt hat. Es gibt eine starke Fraktion im Senat, die ihn als Kaiser nicht akzeptieren wird. Und er hat keine Hausmacht in der Armee.«
    »Wen werden die Zeitenwanderer unterstützen? Euch?«, stellte Volkert eine weitere Frage. Und wieder nickte der Tribun zustimmend.
    »Das dritte Problem.

Weitere Kostenlose Bücher