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Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition)

Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darryl Wimberley
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Durchmesser von etwa zweieinhalb bis drei Metern und stand auf Eisenbahnschwellen. Ranken mit messerscharfen Dornen wanden sich zwischen denGitterstäben hindurch. Aus dem Lehmboden im Innern wuchsen Zwergpalmen. Die Käfigtür war mit einer Kette gesichert, aber ohne Schloss. Mit einem hellen Klirren nahm Luna die Kette ab.
    »Komm schon.«
    Jack folgte ihr hinein.
    »Der Kerl hieß MacCready. Er hatte eine Tochter, die er einfach nicht unter die Haube kriegte«, begann sie ohne Einleitung. »Sie war ein süßes Mädchen. Hatte schon bei der Geburt ganz viele Haare.«
    »Mein Sohn hat auch ganz dickes Haar«, sagte Jack, aber Luna schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich meine überall. Am ganzen Körper. Wie eine Katze. Anfangs quälte sie sich und versuchte, sie loszuwerden. Sie wollte so aussehen wie die anderen. Armes Ding. Das hat natürlich nicht geklappt. Und als sie heranwuchs und kein Junge sich für sie interessierte und ihr Vater keine Lust mehr hatte, sie durchzufüttern, da kam ihm die Idee, sie vorzuführen. Und zwar hier. In diesem Käfig.
    Katzenkerker nannten die Leute den Käfig und MacCready stellte seine Tochter nackt zur Schau wie einen Puma. Und die Leute mussten zahlen, um sie zu sehen.«
    Der Käfig war vom Fluss aus gut zu sehen. Jack wollte es sich gar nicht vorstellen.
    »Die Leute warfen Fünf- und Zehncentstücke oder Pennys in den Käfig. Dann kam der alte MacCready auf die Idee, eine Uniform anzuziehen. Wie ein Löwenbändiger. Und er besorgte sich auch eine Peitsche.
    Die ersten ein, zwei Male setzte er sie nur für den Effekt ein, aber er fand schnell heraus, dass die Einheimischen völlig durchdrehten, wenn er dem Mädchen eins überzog. Anstatt der Fünfcentstücke warfen sie plötzlich Vierteldollar. Manchmal, wenn er sie so richtig zwischennahm, sogar Silberdollar.
    Es dauerte nicht lange, bis die Leute von überall herkamen, um die Katzenfrau zu sehen. Immer öfter ließ MacCready sie nach der Vorstellung einfach im Käfig. Da drüben baute er sich einen Schuppen. Ich nehme an, um es nicht so weit bis zur Arbeit zu haben.Sicher hat er sich gedacht, bei der Behaarung würden ihr die Moskitos nachts sowieso nichts ausmachen. Jedenfalls nicht mehr als einem Tier.
    Einige Bauern dachten, sie wäre nicht echt. Als Beweis zwang er sie, im Käfig ihre Notdurft zu verrichten, und wenn sie sich genierte oder nicht konnte oder einfach Verstopfung hatte, dann schlug er sie. Dann konnte sie auch kacken. Und das war jedes Mal ein, zwei Dollar mehr wert.«
    »Was ist aus ihr geworden?«, fragte Jack.
    »Eines Tages war MacCready hier draußen und die Show sollte losgehen wie gewohnt, aber mittlerweile war im Käfig eine Zwergpalme gewachsen. Genau wie die da. Und die Tochter hatte ein Stück abgenagt. Zur Unterhaltung des Publikums gab er ihr alles Mögliche zu essen, von Eichhörnchen bis zu Fischinnereien, deshalb war ein Palmwedel gar nicht so ungewöhnlich.
    Es sollen eine Menge Leute da gewesen sein. Und wie jeder gute Anreißer nahm MacCready sich Zeit, um die Leute anzuheizen. Er hat sie scharf gemacht, bis sie total in Rage waren. Schließlich war es Zeit für die Show. Der Alte drehte sich um, um nach der Peitsche zu greifen, da sprang sie ihn von hinten an und stach ihm mit dem Palmwedel direkt ins Auge.
    Natürlich hat er sich unwillkürlich aufgerichtet und versucht, das Ding rauszuziehen. Da kam von hinten ihre Hand mit Fingernägeln so lang wie Pantherkrallen und sie stach ihm auch das andere Auge aus.
    Nun war er blind. Da nahm sie die Peitsche und schlug auf ihn ein, bis er sie anflehte. Sie schlug ihn windelweich. Die Leute konnten nichts machen. Die beiden waren im Käfig eingesperrt. Als der Sheriff endlich kam, war der alte MacCready längst tot.«
    Ruhig und friedlich plätscherte der Fluss vorbei.
    »Mein Gott.« Jack lief es eiskalt den Rücken hinunter.
    »Wenn du meinst, du wärst ein beschissener Vater, einfach an MacCready denken. Aber jetzt komm.« Sie duckte sich, um den Käfig zu verlassen. »Ich kenne da ein viel schöneres Plätzchen.«
    Der Morgennebel hatte sich in vereinzelte Gespinste aufgelöst. Hie und da noch Dunstschleier unter den Weiden und Zypressen. Luna lenkte das Boot in einen schmalen Seitenarm und der Boden streifte eine Sandbank, aber dann wurde die Fahrrinne tiefer und weiter, bis sie an einen Trichter kamen, in dem das Wasser zu kochen schien.
    »Gibt’s da eine heiße Quelle?«
    »Eine artesische Quelle. Schon mal so was gesehen?«
    »Nicht dass

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