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Kalt

Kalt

Titel: Kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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haben uns mit dem Fernglas durchs Fenster gesehen. «
    » Und sie haben Vonetta heimgeschickt. «
    » Hoffentlich ist das das Einzige, was sie mit ihr gemacht haben. «
    » Wo ist das ganze Eis? «
    Was die tödliche Gefahr, in der Dylan sich befand, nicht bewirkt hatte, brachte jetzt offenbar die Vorstellung zustande, dass seiner Haushälterin womöglich etwas zugestoßen war. Sein Gesicht wurde aschfahl. » Aber wir haben uns doch erst vor einer halben Stunde aus Holbrook weggefaltet «, sagte er.
    » Na und? «
    » Der Kerl im Motelzimmer, der das mitbekommen hat, muss ganz schön geschaut haben. «
    » Wahrscheinlich hat er die Unterhose wechseln müssen «, sagte Jilly.
    » Aber wie wollen die denn innerhalb einer halben Stunde herausbekommen haben, wohin wir verschwunden sind, und dann auch noch ihre Leute hier in Kalifornien alarmieren können? «
    » Diese Typen sind nicht hier, weil man sie vor einer halben Stunde alarmiert hat. Sie haben sich da draußen versteckt, noch bevor sie wussten, wo wir sind, bevor ihre Spießgesellen aus Arizona uns in dem Motel in Holbrook überfallen haben. «
    » Dann haben sie es gestern Nacht aber ziemlich schnell geschafft, die Verbindung zwischen dir, deinem Wagen und mir herzustellen «, sagte Dylan. » Wir waren ihnen immer bloß ein paar Stunden voraus. «
    » Natürlich wussten sie nicht, ob und wann wir hierher kommen würden. Sie haben sich einfach in den Hinterhalt gelegt und gewartet. «
    » Heute Morgen, als Shep und ich da oben auf dem Hügel gelandet sind, hat aber noch niemand das Haus überwacht. «
    » Dann sind sie eben kurz darauf eingetroffen. «
    » Eis «, sagte Shep, » Eis, Eis, Eis, Eis. «
    Der Kerl, der im Schatten kniete, und sein halb hinter dem Busch verborgener Komplize sprachen in ihre Mikrofone. Wahrscheinlich plauderten sie nicht miteinander, sondern mit einem netten Kaffeekränzchen aus gleich gesinnten Killern, die das Haus umzingelt hatten. Vielleicht tauschten sie Tipps über Waffenpflege, Würgeschlingen und Rezepte für Nervengift aus, während sie die Armbanduhren aufeinander abstimmten und ihren mörderischen Angriff koordinierten.
    Das Eis, das Shep haben wollte, hätte Jilly aus ihren Venen laufen lassen können. Sie fühlte sich schutzlos und nackt. Nackt in den Händen des Schicksals.
    » Eis, Eis, Eis, Eis, Eis. «
    Jilly dachte noch einmal an die langsam vorbeitreibenden Glassplitter und die Kugel, die durch die Luft gekrochen war.
    » Aber inzwischen hat dieser Trupp mit dem in Arizona gesprochen, da kannst du Gift drauf nehmen; irgendwann in den letzten fünfzehn bis zwanzig Minuten haben sie Kontakt aufgenommen, und deshalb wissen sie auch, dass wir von hier nach dort flitzen können. «
    In Dylans Kopf arbeitete es offenbar genauso hektisch wie in dem von Jilly. » Vielleicht hat eins von Proctors früheren Versuchskaninchen denselben Trick entwickelt, und die Kerle haben doch schon mal gesehen, wie man sich durch die Gegend faltet «, sagte er.
    » Und die Vorstellung, dass ein Haufen nanobotisierter Typen mit Superkräften herumläuft, versetzt sie offenbar in Angst und Schrecken. «
    » Wer wollte ihnen das übel nehmen? «, sagte Dylan. » Mich versetzt es ja auch in Angst und Schrecken, obwohl wir selbst zu diesen Typen gehören. «
    » Eis, Eis, Eis. «
    » Wenn sie angreifen «, sagte Jilly, » werden sie das so schnell wie möglich tun und das Haus in Stücke schießen, um uns zu erledigen, bevor wir noch merken, was los ist, und uns davonfalten können. «
    » Glaubst du das nur, oder weißt du es? «
    Jilly wusste es, spürte es, sah es. » Sie verwenden panzerbrechende Munition, die Wände durchschlägt, selbst wenn sie gemauert sind. Verdammt, sie durchschlägt einfach alles! «
    » Eis, Eis, Eis. «
    » Aber sie haben noch üblere Munition «, fuhr Jilly fort, » wesentlich üblere. Zum Beispiel … Explosivgeschosse, die zu zyanidbeschichtetem Schrapnell zerplatzen. «
    Von solch grässlichen Waffen hatte sie zwar noch nie gehört oder gelesen, doch dank der neuen, von den Nanobots hergestellten Verbindungen in ihrem Gehirn sah sie deren baldige Verwendung vorher. In ihrem Kopf hörte sie gespenstische Stimmen, Männerstimmen, die irgendwann in der Zukunft über die Einzelheiten des Angriffs sprachen. Vielleicht ware n e s Polizisten, die heute Abend oder morgen die Ruinen des Hauses untersuchten, vielleicht auch die Killer selbst, die sich in nostalgischer Stimmung an das blutige Zerstörungswerk erinnerten,

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