Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalt

Kalt

Titel: Kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
könnte gut für ihn sein. «
    » Nein. Es würde ihn umbringen. «
    » Zumindest könnte man ihn dort eventuell davon abhalten, sich selbst zu verwunden. «
    » Er wird sich nicht selbst verwunden. «
    » Gerade hat er ’ s doch getan «, sagte Jilly.
    » Ganz wie es sein sollte, Mylord. «
    » Das war das erste Mal und eine absolute Ausnahme «, entgegnete Dylan in einem Ton, in dem mehr Hoffnung als Überzeugung mitschwang. » Es wird nicht wieder vorkommen. «
    » Und bisher haben Sie sich nicht vorstellen können, dass es überhaupt einmal passieren könnte. «
    Obwohl sie die erlaubte Geschwindigkeit bereits überschritten hatten und obwohl die Verkehrssituation ein noch höheres Tempo nicht ratsam erscheinen ließ, beschleunigte Dylan ständig.
    Jilly spürte, dass die Männer in den schwarzen Kombis nicht das Einzige waren, wovor Dylan zu entkommen versuchte.
    » Egal, wie schnell Sie fahren, Shep sitzt immer noch auf der Rückbank. «
    » Ganz wie es sein sollte, Mylord. «
    » Also, dieser durchgeknallte Arzt gibt Ihnen eine Spritze … «
    Dylan wechselte wieder zum vorherigen Thema. » Und etwa eine Stunde später erleben Sie einen veränderten Bewusstseins … «
    » Ich hab doch gesagt, dass ich jetzt nichts davon hören will. «
    » Und ich will eben auch nicht über alles sprechen «, sagte Dylan entschieden, » zum Beispiel nicht über Anstalten, Sanatorien und Pflegeheime, über Orte, an denen die Menschen nicht mehr sind als Büchsenfleisch, das man in ein Regal stellt, um es von Zeit zu Zeit abzustauben. «
    » Ganz wie es sein sollte, Mylord. «
    » Na schön «, sagte Jilly und hob die Hände. » Tut mir Leid. Schon kapiert. Außerdem ist es eigentlich sowieso nicht meine Angelegenheit. «
    » Genau «, sagte Dylan und nickte dabei, » Shep ist nicht unsere Angelegenheit, sondern meine. «
    » Alles klar. «
    » Gut. «
    » Ganz wie es sein sollte, Mylord. «
    » Zwanzig. « Jilly hatte mitgezählt.
    » Aber Ihr veränderter Bewusstseinszustand ist unsere Angelegenheit, nicht bloß Ihre, sondern Ihre und meine, weil er mit der Injektion zu tun hat, und … «
    » Das wissen wir nicht sicher. «
    Gewisse Ausdrücke nahmen auf Dylans breiter, zäher Stirn eine übertriebene Form an. Dann sah er tatsächlich aus wie ein Bär, der aus seinem Trickfilmuniversum in die wirkliche Welt getreten war, sich die pelzige Visage rasiert und der heiklen Aufgabe zugewandt hatte, als Mensch zu gelten. Als er das Gesicht nun zu einer ungläubigen Grimasse verzog, musste Jilly an den hinterlistigen Kater Sylvester denken, der von dem Vögelchen Tweety wieder mal dazu verleitet wurde, vom Rand einer Klippe zu purzeln. » Aber natürlich wissen wir das sicher «, sagte er.
    » Tun wir nicht «, beharrte Jilly.
    » Ganz wie es sein sollte, Mylord. «
    » Und den Ausdruck veränderter Bewusstseinszustand mag ich auch nicht mehr als Halluzination « , fuhr Jilly fort. » Das klingt, als würde ich kiffen. «
    » Ich kann kaum glauben, dass wir uns um Begriffe streiten. «
    » Ich streite nicht. Ich sage bloß, was ich nicht mag. «
    » Wenn wir darüber sprechen wollen, müssen wir der Sache irgendeinen Namen geben. «
    » Dann sprechen wir eben nicht darüber «, sagte Jilly und zuckte die Achseln.
    » Wir müssen aber darüber sprechen. Was zum Teufel sollen wir denn tun – den Rest unseres Lebens aufs Geratewohl in der Gegend herumfahren, ständig in Bewegung bleiben und nicht darüber sprechen? «
    » Ganz wie es sein sollte, Mylord. «
    » Wenn wir schon übers Fahren sprechen «, sagte Jilly, » Sie fahren viel zu schnell. «
    » Keineswegs. «
    » Sie fahren über neunzig Meilen. «
    » Das liegt bloß an ihrem Blickwinkel. «
    » Ach ja? Wonach schaut es denn aus Ihrem Blickwinkel aus? «
    » Nach achtundachtzig «, sagte er und nahm den Fuß etwas vom Gaspedal.
    » Bezeichnen wir es doch als … Fata Morgana. Das verweist nicht auf mentale Labilität, Drogengebrauch oder religiösen Wahn. «
    » Ganz wie es sein sollte, Mylord. «
    » Ich hab gerade auch noch an Trugbild gedacht «, fuhr Jilly fort.
    » Mit Trugbild kann ich leben. «
    » Aber ich finde Fata Morgana irgendwie doch besser, glaube ich. «
    » Toll! Phantastisch! Und da wir in der Wüste sind, passt es ja auch. «
    » Aber eigentlich war es gar keine Fata Morgana. «
    » Das weiß ich «, versicherte Dylan ihr hastig. » Es war etwas ganz Eigenes, Spezielles, Einzigartiges, für das es keine wirklich passende Bezeichnung gibt. Aber wenn diese

Weitere Kostenlose Bücher