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Kaltduscher

Kaltduscher

Titel: Kaltduscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Sachau
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wie im Textheft beschrieben, versucht, seinen Schuh auszuziehen.
    »Nichts zu machen… Meinst du?… Ich auch… Wart mal, wart mal!…Im Graben… Da hinten… Scheiße, das geht gar nicht! Ich sollte lieber den Vladimir sprechen. Der hat mehr Text.«
    Die anderen lachen sich kaputt. Nur Caio reißt sich am Riemen.
    »Beruhig dich. Du hast bei dem Feld ›Rolle‹ sowieso gar nicht ›Estragon‹ reingeschrieben.«
    »Oh. Was denn dann?«
    »Godot… Pfffffffffffffhihihihihihi!«
    Nein! Wo habe ich nur meinen Kopf gehabt? Godot! Weiß doch jeder, dass der das ganze Stück lang nicht auftaucht. Das ist doch der Gag an der Sache. »Estragon« wollte ich schreiben.
    Während die anderen ablachen, schwebt Diana, von Reto begleitet, über den Flur. Sie winkt kurz zum Abschied zu uns herüber und sieht wieder einigermaßen gefasst aus. Reto verschwindet kurz mit ihr im Treppenhaus und stößt dann zu uns.
    »Reto, können wir dich mal was fragen?«
    »Aber sichrch.«
    Wow, Tobi hat Mut. Ich würde auch nur zu gerne wissen, welche von den Traumfrauen die mit der problematischen Schamhaarfrisur ist und ob sich schon eine Lösung dafür ergeben hat, aber ich würde mich nicht trauen zu fragen.
    »Warum war Diana vorhin so traurig?«
    »Sie hat mirch erzählt, dass ihr Großvatrch frührch im Stasi-Knast Hohenschönhausen eingesessen hat.«
    »Oh.«
    »Eure Aktion fand sie sehrch sympathisch.«
    »Na, dann ist ja gut.«
    NÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄT!
    Wir verstummen, und Gonzo schleicht sich wieder an die Tür.
    »Wer ist da bitte?«
    »Das Sandmännchen.«
    »Und Mike Krüger.«
    Gonzo macht die Tür einen Spalt auf.
    »Hm, also wisst ihr, wir feiern hier gerade…«
    »Was auch immer ihr feiert, vergesst es.«
    »Die echte Party ist auf der Straße.«
    »Ihr kriegt hier oben mal wieder gar nichts mit.«
    »Wie meint ihr das, auf der Straße?«
    »Na schaut mal, was da rumläuft.«
    Die beiden lassen Gonzo links liegen und drängeln in die Küche. Elvin zückt sein Kamerahandy und spielt uns einen Dreisekünder vor, auf dem man Diana sieht, die genervt wegschaut, als sie merkt, dass sie gefilmt wird.
    »So, genug gespannt, Homies. Jetzt erst mal Flüssignahrung.«
    Die beiden bedienen sich und prosten uns zu. Wir versuchen, so gut es geht, uns nicht in unserer Stimmung beeinflussen zu lassen, aber es geht, ehrlich gesagt, nicht besonders gut.
    »Was ist das für ein neuer Look, Krach?«
    »Wenn du meine Hose meinst, das ist kein Look, sondern ein Unfall.«
    »Passt irgendwie zu ihm, oder?«
    »Du meinst, so verschlamptes-Genie-mäßig?«
    »Nee, mehr so meine-Mama-hat-heute-nur-ein-Bein-geschafft-mäßig.«
    »Ihr werdet lachen, aber so war es wirklich. Da ist auf einmal der Spindelspuler abgebrochen, und…«
    »Hihi, Krach, irgendwie hast du was. Muss ich echt mal sagen.«
    »Ich versteh übrigens immer weniger, was ihr gegen Pinklbräu Easy habt. Schmeckt doch wunderbar.«
    »Das ist ja auch wieder Augustiner.«
    »Huch, jetzt hat er mich aber erwischt. Hihi.«
    NÄÄÄÄÄÄÄÄT!
    Gonzo schleicht sich wieder in Position.
    »Wer ist da?«
    »Ihr seid aber ganz schön unlocker geworden mit eurer Türpolitik.«
    »Psssssst!«
    »Hier ist Chiara. Ich möchte zu Reto Zimmerli.«
    Gonzo öffnet. Reto ist bereits zur Stelle und führt Chiara in sein Zimmer. Hendrik, Caio und Arne gießen sich ihr Bier, wie gehabt, über den Latz, Elvin über sein Kamerahandy, Adrian über seinen iPod.
    »Jetzt reißt euch mal am Riemen.«
    »Man könnte ja meinen, ihr habt noch nie eine gutaussehende Frau zu Gesicht bekommen.«
    »De… De… Wa… Wa…«
    »Gu… Gu… Ke… Ke…«
    »Das geht vorbei.«
    Als Elvin und Adrian ihre Sinne wieder halbwegs beisammenhaben, sehen sie, was das verschüttete Bier mit ihrer portablen Elektronik angerichtet hat. Für einige Zeit verwandeln sie sich in Klageweiber, aber dann fällt ihnen ein, dass sie das Ganze per Versicherungsbetrug lösen können. Die Aussicht auf neue iPods und Handys scheint sie noch fröhlicher zu machen als zuvor.
    »Wir könnten gleich auch noch bisschen Bier über euren Spielzeughubschrauber hier kippen.«
    »Das ist ein Quadrokopter.«
    »Wow, hört sich gut an. Die Versicherung zahlt den Neuwert. Da ist dann vielleicht sogar eine neue Nähmaschine für Krachs Mama drin, hihi. Soll ich?«
    »Dieser Quadrokopter ist ein Held des Kalten Krieges. Wenn du ihm auch nur ein Rotorblatt krümmst, dann…«
    »Freeze, freeze! Guckt mal alle, hier habt ihr ein wunderbares Beispiel dafür,

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