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Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)

Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)

Titel: Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Dean
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Erlebten stand. Aber ich war mir sicher, dass ich das Geheimnis von Highmoral-Castle noch nicht vollständig ergründet hatte.
     
     
    *
     
    An den folgenden Tagen kam mir Miriam ausgesprochen nervös und fahrig vor. Sie hatte kaum Zeit für die Kinder, gab immer vor, etwas zu tun zu haben, obwohl ich wusste, dass sie eigentlich nichts tat, was von Bedeutung gewesen wäre. Außer, dass sie viel und oft telefonierte. Und das hinter verschlossenen Türen.
    An einem Morgen kam sie ziemlich erbost auf mich zugelaufen.
    »Dein Galan rief an«, sagte sie zornig.
    »Ich habe keinen«, entgegnete ich verwundert.
    »Hornsbury«, sagte sie kühl. »Er wollte dich sprechen. Vielleicht steckst du sogar mit ihm unter einer Decke, denn ...«
    »Also, Miriam, ich muss wirklich bitten!«
    »Nein, ich muss bitten!«, schrie sie mich außer sich an. »Wir hatten dich gebeten, uns zu helfen. Und was tust du statt dessen? Du verbündest dich mit diesem Menschen, von dem du genau weißt, dass er ...«
    »Ich weiß nichts von ihm«, unterbrach ich ruhig. »Nicht mehr als das, was du mir erzählt hattest. Ich verstehe deine Nervosität nicht. Warum sollte ich nicht mit ihm sprechen? Er hat mir nichts getan.«
    Sie beruhigte sich, fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    »Verzeih, ich war wohl etwas zu heftig.«
    »Allerdings«, bestätigte ich ruhig.
    »Da wäre noch etwas«, begann sie einen Moment später. »Ich fürchte, wir haben deine Dienste schon viel zu lange in Anspruch genommen. Ich meine, wenn du ...«
    »Wenn ich abreisen möchte, meinst du?«, fiel ich ihr ins Wort. »Das hat noch Zeit. Es drängt mich nichts, Miriam. Außerdem gefällt es mir sehr gut hier. Natürlich möchte ich euch nicht auf die Nerven fallen, denn ...«
    »O nein, natürlich nicht!«, rief sie rasch und beschwichtigend aus. »Es ist nur so, dass ich dachte, du würdest dich genervt fühlen.«
    »Nicht im geringsten.«
    »Dann ist ja alles in bester Ordnung«, meinte sie und ging. Es war nichts in Ordnung, und ich konnte es ganz deutlich spüren.
    Das Verhältnis zwischen ihr und Ken war merklich gespannt. Zwar gingen sie freundlich miteinander um, jedoch glaubte ich stets eine gewisse Gereiztheit zu spüren, die wohl von beiden Seiten kam und die ich nicht ergründen konnte.
    Ich rief bei den Hornsburys an und verlangte Ronald zu sprechen. Er war Augenblicke später am Telefon.
    »Sie hatten hier angerufen?«, fragte ich.
    »Gab es etwa Ärger deswegen?«, wollte er wissen.
    »Nicht der Rede wert«, tat ich ab. »Was gibt es?«
    Er lachte rau. »Halten Sie mich bitte nicht für verrückt. Ich wollte nur mal wieder Ihre Stimme hören. Und ich wollte Sie einladen. Wie wäre es, wenn wir mal etwas zusammen unternähmen? Wir könnten essen gehen?«
    Sein Vorschlag reizte mich. Nicht nur, weil er ein interessanter Mann war, sondern auch deshalb, weil ich hoffte, durch ihn etwas in Erfahrung zu bringen, das mir half, näher an das Geheimnis von Highmoral heranzukommen. Also sagte ich zu.
    Er war begeistert und schlug den kommenden Freitag vor. Das war bereits der morgige Tag. Ich beschloss, aus dem Treffen kein großartiges Geheimnis zu machen und erwähnte es wie beiläufig beim Abendessen. Deutlich fiel mir auf, dass Miriam zusammenzuckte.
    »Lass dir nichts von ihm erzählen, Kate«, riet sie mir. »Ich halte Ronald Hornsbury für einen gefährlichen Mann.«
    Ich lachte auf. »Denkst du, er könnte meinem Herzen zu nahe kommen?«, fragte ich belustigt.
    »Er könnte dir Lügen über Peggy auftischen und vielleicht auch – über mich«, wandte Miriam zögernd ein.
    »Das könnte er«, gab ich zu. »Aber würde es die Situation ändern? Könnte sich überhaupt etwas an der Situation ändern? Vielleicht käme Licht in das Dunkel der Hintergründe um diesen Selbstmord ...«
    »Habt ihr kein anderes Thema?«, mischte sich Kendal ärgerlich ein.
    »Es hängt mir einfach zum Halse heraus.«
    »Entschuldige«, sagte ich dünn. Damit war dieses Thema abgehakt. Jedoch nur scheinbar, denn ich spürte deutlich, wie es weiterlebte. Es kam an diesem Abend kerne richtige Unterhaltung mehr zustande. Kendal zog sich zurück mit der Entschuldigung, er habe noch zu tun. Miriam wollte nach den Kindern sehen. So blieb ich allein zurück und spürte wieder diese entsetzliche Einsamkeit, die ich aus früheren Tagen gar nicht kannte.
     
     
    *
     
    Ronald holte mich am folgenden Tag ab. Zu meiner Überraschung kam er nicht mit dem Auto, sondern mit einer reizenden romantischen

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