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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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normalen Turnschuhen aus. Wir gleichen die Daten ab und suchen nach einer Übereinstimmung, aber das kann noch dauern.«
    »Gibt es verwertbare Fingerabdrücke?«
    »Bislang haben wir noch keine gefunden. Wir überprüfen das Haus noch.«
    »Was sagt die Ballistik?«
    »Wir arbeiten daran. Aber ohne Patronenhülsen ist es schwierig.«
    Gunna erkannte, dass Sævaldur seine Rolle genoss. Er betrachtete die versammelte Mannschaft und pickte sich Gunna heraus.
    »Gunnhildur. Du hast bereits Ermittlungen im Zusammenhang mit diesem Mann durchgeführt. Kannst du uns einen kurzen Überblick verschaffen?«
    Im Unterschied zu Albert beschloss Gunna, sitzen zu bleiben. Sævaldur runzelte die Stirn.
    »Er besaß eine Reihe von Unternehmen, die – soweit wir wissen – alle legal sind. Grundlage dafür ist das Vermögen, das er im Immobiliengeschäft verdient hat. Davor war er in Drogengeschäfte verwickelt, aber er hat sich nie selbst die Finger schmutzig gemacht. Man konnte ihm nie etwas nachweisen. Er führte einen Club namens Blacklights , an den sich viele von uns sicher noch erinnern. Heute ist dort ein schickes Restaurant, aber das Gebäude gehört immer noch ihm«, erklärte Gunna. Aus Gewohnheit sprach sie immer noch in der Gegenwartsform von Bjartmar.
    »Warum hast du gegen ihn ermittelt?«
    Gunna zögerte, weil sie an Ívar Laxdals Anweisung dachte, die Ermittlungen im Zusammenhang mit Svanas kleinem Club so diskret wie möglich durchzuführen.
    »Bjartmar besitzt unter anderem eine Gesellschaft namens Rigel Investment. Die Eigentumsverhältnisse sind, gelinde gesagt, komplex. Aber Rigel Investment gehört das Haus, in dem Svana Geirs wohnte, ebenso wie das Auto, das sie benutzte.«
    »Glaubst du, es gibt eine Verbindung?«
    Gunna hob die Hände. »Zweifellos. Bjartmar hatte im Laufe der Jahre viele Leute mit allen möglichen Geschäftsabschlüssen verärgert, die zwar streng genommen legal, aber alles andere als fair waren. Er besaß nicht viele Freunde und hatte anscheinend ein Talent, viel Geld zu verdienen und sich dabei Feinde zu machen.«
    Sævaldur knurrte anerkennend. »Was könnte es für ein Mordmotiv geben?«
    »Das war kein Raubüberfall. Offensichtlich wurde nichts gestohlen, und der Mörder ist nicht ins Haus gegangen, sondern im Eingangsbereich geblieben«, schaltete sich Eiríkur ein. »Es ging ganz schnell. Der Notruf wurde um zwanzig Uhr einundvierzig von einem Nachbarn abgesetzt, der die Schüsse gehört hatte. Der erste Streifenwagen war drei Minuten später am Tatort, die Spezialeinheit traf direkt danach ein. Zu dem Zeitpunkt war der Mörder schon verschwunden. Wahrscheinlich ist er den Hügel hinaufgegangen. Kein Nachbar erinnerte sich daran, ein Auto in der Straße gesehen zu haben, bevor wir ankamen.«
    »Was könnte das Motiv gewesen sein, wenn es kein Raubüberfall war?«, fragte Sævaldur, wobei er sich an alle im Raum wandte.
    »Rache«, antwortete Gunna entschieden. »Bjartmars Ehefrau liegt noch im Krankenhaus. Sie ist bei einem Brand verletzt worden, der wahrscheinlich vorsätzlich gelegt wurde. Ich weiß nicht, ob der Brandanschlag gegen Bjartmar gerichtet war, aber ich halte es für gut möglich. Bjartmar und seine Frau waren zerstritten, er unterstützte ihr Restaurant nur noch äußerst ungern. Sie war, wenn ich das richtig verstanden habe, für ihn eine Vorzeigefrau. Nebenher hatte er ein Verhältnis mit einer anderen Frau, die ein Fischrestaurant namens Fish Lover führt. Das Fish Lover liegt nur wenige Häuser vom Restaurant seiner Ehefrau entfernt. Bjartmar schien es eine diebische Freude zu bereiten, dieser Frau ein Restaurant zu finanzieren, das in direkter Konkurrenz zum Restaurant seiner Frau steht.«
    »Das klingt verdammt verrückt«, bemerkte Helgi, der sich zum ersten Mal einschaltete.
    »Das tut es«, bestätigte Gunna. »Es gibt keinen Mangel an Leuten, die dem Mann nur zu gerne einen Denkzettel verpassen würden.«
    Sævaldur blickte auf seine Armbanduhr. Die theatralische Geste war eigentlich überflüssig, weil an der Wand eine Uhr hing.
    »Wir treffen uns um siebzehn Uhr wieder. Albert, könntest du dann zusammen mit Miss Cruz Bericht über die aktuellen Entwicklungen erstatten? Gunnhildur, stellst du bitte ein Dossier über die möglichen Feinde des Mannes zusammen und koordinierst die Befragungen?«
    Er klatschte in die Hände, um die Besprechung zu beenden. Es war offensichtlich, dass er den Moment genoss. Ívar Laxdal fing Gunnas Blick auf und gab ihr mit einem

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