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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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gesetzt werden würde.«
    »Sie wußten es?«, sagte Paula erstaunt.
    »Wissen ist vielleicht der falsche Ausdruck. Mein sechster Sinn hat es mir gesagt.«
    »Und woher wußten Sie, daß das Bootshaus für die Wasserpolizei noch immer an derselben Stelle ist?«, fragte sie. »Wir sind doch nie am Blumenrain spazieren gegangen.«
    »Wenn Sie sich aus meinem Fenster lehnen würden, so wie ich das gleich nach unserer Ankunft gemacht habe, dann würden Sie es sehen. Aber jetzt Schluß mit dem Verhör«, sagte er mit einem Augenzwinkern.
    »Pete, ich wollte Sie schon die ganze Zeit fragen, ob Sie Ihre Fingerabdrücke am Griff des Messers abgewischt haben.«
    »Natürlich habe ich das. Es war zwar nicht einfach, weil Sherman doch auf dem Bauch lag, aber ich habe es geschafft.«
    »Aber nur, weil ich die Leiche angehoben habe«, sagte Butler. »Gott sei Dank haben Sie daran gedacht«, sagte Tweed. »Und was ist mit dem Stein, den Irina aus der Wand gezogen hat?«
    »Den haben wir ganz sorgfältig wieder zurückgesteckt«, versicherte ihm Newman. »Sie haben wirklich an alles gedacht.«
    »Das ist unser Job«, sagte Newman.
    »Ich bin mir sicher, daß Ronstadt und seine Gorillas irgendwann doch in den Schwarzwald fahren werden. Kurt Schwarz hat uns mit seinen letzten Worten sagen wollen, daß sich dort ihre geheime Basis befindet. Die Ereignisse in jüngster Zeit haben Mr. Ronstadt zwar aus der Bahn geworfen, aber irgendwann wird er das Verschwinden des Geldes und den Tod seiner fünf Männer verdaut haben. Bis dahin haben wir wohl noch eine Atempause.«
    »Ich möchte Ihnen noch etwas geben«, sagte Marler und überreichte Tweed das kleine schwarze Buch mit dem abgenützten Einband, das Irina aus dem kleinen Hohlraum in der Wand genommen hatte. Tweed wollte es gerade aufschlagen, da ergriff Nield das Wort: »Ich habe auch etwas für Sie. Ich muss es bloß aus meinem Zimmer holen. Bin gleich wieder zurück.«
    Tweed hatte nur einen kurzen Blick auf die in Englisch geschriebenen Zeilen in dem Buch werfen können, als Nield auch schon wieder zurückkam und ihm einen Aktendeckel in die Hand drückte. Schlagartig erinnerte sich Tweed daran, wie er in der amerikanischen Botschaft in London Jefferson Morgenstern mit einer ganz ähnlichen Akte vor jenem großen Safe gesehen hatte. Er blickte auf. »Ist sie das, Pete?«
    Nield nickte. »Es ist die Akte, die wir für Sie aus dem Tresor in der amerikanischen Botschaft holen sollten.«
    »Aber wie um alles in der Welt haben Sie das geschafft? Ich habe mir im Nachhinein gedacht, daß ich Sie mit diesem Auftrag eigentlich vor eine unlösbare Aufgabe gestellt hatte.«
    »Es war ziemlich einfach«, erklärte Nield. »Die meiste Arbeit hatte Harry, der die Schlösser und den Tresor knacken mußte. Aber das ist ja seine Spezialität. Wir sind einfach spätabends durch eine Seitentür in die Botschaft eingedrungen, nachdem Harry vorher die Alarmanlage lahm gelegt hatte. Weil immer noch Leute im Gebäude waren, haben wir uns auf einer Nebentreppe nach oben geschlichen. Das Schloß des Zimmers direkt neben dem Tresorraum haben wir mit einem Dietrich geöffnet. Dort haben wir dann eine Brandbombe mit Zeitzünder unter dem Fensterbrett deponiert, bevor sich Harry an die Tür zu dem anderen Raum gemacht hat.«
    »Pete hat dabei für mich Schmiere gestanden«, ergänzte Butler, »so daß ich mich voll und ganz auf meine Arbeit konzentrieren konnte.«
    »Und die bestand darin, den Safe zu knacken. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.«
    »Je komplizierter diese Safes sind, desto leichter sind sie aufzukriegen«, sagte Butler lässig. »Nachdem wir die Akte herausgenommen hatten, habe ich die Tür wieder zugemacht und das Zahlenschloß so eingestellt, daß niemand die Manipulation bemerken würde.«
    »Und dann ist die Brandbombe explodiert«, fuhr Nield fort. »Sie hat eine derart starke Hitze entwickelt, daß die Fensterscheiben zersprungen sind. Das war wichtig, denn dadurch konnte der Qualm der Brandbombe nach draußen dringen.
    Kurz darauf ging der Feueralarm an und alles stürzte sich ins Freie.«
    »Und wie sind Sie aus dem Gebäude gekommen?«, fragte Tweed.
    »Ganz einfach. Wir haben ein Fenster geöffnet, der Feuerwehr wie wild zugewinkt und uns über eine Teleskopleiter nach unten bringen lassen. Dann sind wir einfach weggegangen. Wir haben beide tiefschwarze Geschäftsanzüge getragen, wie sie die Amerikaner zur Zeit anhaben, wenn sie wie Engländer aussehen

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