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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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zweifelsohne wissen, öffentlich zugänglich.«
    »Nun machen Sie aber mal halblang, Tweed«, sagte Sharon lächelnd. »Sie haben sich dieses Dokument tatsächlich von jenseits des Atlantiks besorgt?«
    »Ganz genau. Von jenseits des Atlantiks«, antwortete Tweed und faltete das Blatt Papier, das sich in dem Umschlag befunden hatte, auseinander.
    »Sie wurden in Washington, D.C. geboren und sind zweiundvierzig Jahre alt.«
    »Das ist aber nicht sehr nett von Ihnen, Tweed, mein Alter so herauszuposaunen.«
    »Auf dieser Geburtsurkunde steht auch Ihr voller Name. Sharon Charlotte Anderson.«
    »Na und?« Sharon hielt ihre Augen jetzt fast ganz geschlossen. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ihr zweiter Vorname ist Charlotte. Ein Name, der manchmal zu Charlie abgekürzt wird, auch wenn das bei einer Frau ein wenig komisch klingt. Sie sind Charlie.« Paula konnte nur mit Mühe einen Aufschrei unterdrücken. Sie blickte hinüber zu Newman, der ebenfalls verblüfft dreinschaute, während Tweed ganz entspannt wirkte. Er hielt noch immer die Kopie der Geburtsurkunde in der Hand und nahm den Blick nicht von Sharon. »Charlie«, fuhr er fort, »ist die treibende Kraft hinter der Aktion, die Großbritannien zum einundfünfzigsten Bundesstaat der USA machen soll. Streiten Sie es ab, daß Sie Charlie sind?«
    »Sie können mich mal Sie unbedeutender kleiner Schnüffler, Sie traurige Karikatur von einem Detektiv!«
    Sharon stand auf und beugte sich über den Schreibtisch hinüber zu Tweed. »Sie wissen ja gar nicht, wovon Sie reden!«
    Mit einer lauten, furchteinflößenden Stimme, die so gar nicht zu ihr zu passen schien, fuhr sie fort, Tweed mit einer Flut von widerwärtigen Schimpfworten zu überziehen. Auf einmal riß sie ihm die Urkunde aus der Hand und zerriß sie in kleine Fetzen, die sie ihren Besuchern ins Gesicht warf. »Ich habe Kopien davon«, sagte Tweed ruhig. »Das wird Ihnen auch nichts nützen. Sie haben nichts in der Hand, um Ihren hirnrissigen Unsinn zu beweisen. Wie können Sie es wagen, mir so etwas zu unterbreiten?«, schrie Sharon.
    »Die kommenden Ereignisse werden mir Recht geben.«
    »Zu den kommenden Ereignissen wird gehören, daß Sie Ihren Job verlieren«, kreischte Sharon. »Sie können von Glück sagen, wenn Sie am Leben bleiben.«
    »Soll das eine Drohung sein?«, fragte Tweed leise. »Wem wollen Sie denn den Befehl geben, mich zu töten? Jake Ronstadt vielleicht? Auf den können Sie nicht mehr zählen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Jake Ronstadt ist tot.«
    »Tot?«
    »Er hat versucht, mich in Straßburg zu töten – zweifelsohne auf Ihre Anweisung hin. Einer meiner Leute hat eine Handgranate in Ronstadts Boot geworfen. Das Ergebnis waren drei tote Männer, die in den Fluten eines Kanals verschwanden.«
    »Pure Erfindung!«, fauchte Sharon.
    »Wenn Sie meinen. Dann haben wir da noch einen Rick Sherman. Er hat die Frau von Kurt Schwarz gefoltert – ebenfalls auf Ihren Befehl hin, dessen bin ich mir sicher. Auch Sherman ist tot er starb mit einem Messer in der Kehle.«
    »Das ist eine Lüge, Tweed«, sagte Sharon mit einer tiefen, haßerfüllten Stimme. »Sie lügen, wenn Sie den Mund aufmachen.«
    »Ich bin mir sicher, daß Sie es waren, die eine Killertruppe von Gangstern und Schlägern aus New Yorker Verbrecherkreisen rekrutieren und mit Diplomatenpässen ausstatten ließen. Dafür muss es schließlich irgendwo einen Beleg geben.«
    »Sie sind verrückt!«, schrie Sharon. »Komplett verrückt. Diese Anschuldigung müssen Sie beweisen. Haben Sie mich verstanden? Hören Sie mir überhaupt zu?«
    »Bei Ihrer Lautstärke dürfte es einem schwer fallen, Ihnen nicht zuzuhören, Sharon«, sagte Tweed und stand auf. »Ich würde vorschlagen, wir beenden jetzt dieses Gespräch. Es ist Zeit für uns zu gehen.«
    Sharon nahm eine ihrer Designer-Tassen und warf damit nach Tweed, der sich aber rechtzeitig duckte. Die Tasse zerschellte an der Wand hinter ihm. Dann ging Tweed zur Tür, öffnete sie und ließ Paula und Newman hinaus auf den Gang, bevor er selbst das Büro verließ, ohne Sharon auch nur eines einzigen Blickes mehr zu würdigen. »Ich bin fassungslos«, sagte Paula draußen. »Und ich wie vor den Kopf gestoßen«, sagte Newman. »Da haben Sie Ihre englische Lady, wie Sie Sharon einmal genannt haben, Bob«, bemerkte Tweed, während sie zum Aufzug gingen.
    »Ist Sharon denn auch tatsächlich Charlie?«, fragte Paula. Tweed hatte keine Gelegenheit mehr, ihr darauf zu antworten, denn den Gang entlang

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