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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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gottverdammte Klappe, Glatzkopf, wenn dir dein Leben lieb ist.«
    »Arbeitet eigentlich Chuck noch immer mit uns zusammen?«, fragte ein anderer Mann. »Ich möchte nur wissen, woran ich bin.«
    »Chuck Venacki wurde nicht zu unserem heutigen Treffen gebeten«, antwortete Ronstadt knapp. »Also, ihr teilt alles, was ihr herausfindet, ausschließlich mir mit. Hier sind eure Ziele.« Ronstadt stand auf und hielt ein Bündel Papiere in die Höhe. Dann ging er langsam um den Tisch herum und legte vor jeden der Männer, die sichtlich nervös waren, wenn er hinter ihnen stand, ein Blatt Papier auf den Tisch. Auf den Blättern stand nichts außer ein paar mit Schreibmaschine getippte Namen und Adressen. Kein Briefkopf oder irgendein anderes Zeichen wies darauf hin, daß die Papiere aus der amerikanischen Botschaft stammten. Nachdem Ronstadt alle Blätter verteilt hatte, ging er zurück zu seinem Stuhl, setzte sich und griff wieder nach den Spielkarten.
    »Jeder von euch hat nun ein Blatt mit mehreren Namen vor sich. Eure Aufgabe ist es, so viel belastendes Material wie möglich über diese Leute zu sammeln, die allesamt prominente englische Staatsbürger sind. Glatzkopf, der erste Name auf deiner Liste ist besonders wichtig.«
    »Paula Grey.«
    »Ist denn das die Möglichkeit? Du kannst ja lesen! Wunderbar. Die Frau bekommt eine Spezialbehandlung. Und zwar so rasch wie möglich.«
    »Soll ich sie vorher zum Sprechen bringen?«, fragte Waltz begierig.
    »Natürlich. Aber dann ab in den Fluß mit ihr. Charlie meint, daß es ihrem Boss einen schweren Schlag versetzen wird, wenn man ihre Leiche aus dem Wasser fischt.«
    »Ihre Adresse in Fulham steht ja auf dem Blatt. Sieht ganz nach einem leichten Job aus«, sagte Waltz.
    »Nichts ist leicht in unserem Geschäft«, entgegnete Ronstadt und hob zur Warnung seinen dicken Zeigefinger. Dann blickte er jedem Einzelnen am Tisch in die Augen. »Ich habe euch alle dazu ausgebildet, wie man schmutzige Dinge über eine Person ausgräbt. Ganz gleich, ob einer Spielschulden hat, seine Frau betrügt, ein Perversling oder bestechlich ist. Wir brauchen alles, was als Druckmittel gegen diese Leute verwendet werden kann. Schließlich wollen wir, daß sie nach unserer Pfeife tanzen, wenn es mal so weit ist. So, jetzt habt ihr alle eure Namen und Adressen. Ist damit alles okay?«
    »Alles okay, Boss«, sagte ein dünner Mann mit hartem Gesicht, der gleich neben Ronstadt saß. »Nein, es ist noch nicht alles okay, Vernon, du Dämlack!«, fauchte Ronstadt.
    »Wie wollt ihr die Zielperson denn erkennen?« Mit diesen Worten schob er dem Mann einen dicken Umschlag zu. »Ich sehe nicht ein, wieso ich noch einmal um diesen Tisch wandern soll. In dem Umschlag sind kleinere Umschläge, für jeden der Herren einer. Darin findet ihr Fotos von euren Zielpersonen. Also steh gefälligst auf, Vernon, und verteile die Umschläge an deine Kollegen.« Während Vernon den großen Umschlag öffnete und den anderen die für sie bestimmten Bilder brachte, lehnte sich Ronstadt in seinem Stuhl zurück und mischte wieder die Karten. Als Hank Waltz seinen Umschlag bekam, öffnete er ihn und besah sich die darin enthaltenen Fotos.
    »Darf ich was fragen, Boss?«, sagte er mit nervöser Stimme.
    »Wenn’s sein muss.«
    »In meinem Umschlag fehlt das Foto von der Frau.«
    »Dann haben unsere Leute eben kein Bild von der Tussi machen können. Du wirst sie schon ohne Foto finden müssen.«
    »Geht in Ordnung, Boss. Wenn ich sie habe, könnte ich sie in das alte Lagerhaus in der Eagle Street unten im East End bringen. Vernon hat es mir gezeigt, als wir neulich im Eurostar dran vorbeigefahren sind.«
    »Die Idee ist bestimmt nicht auf deinem Mist gewachsen, aber sie klingt nicht schlecht. Dort wird niemand sie schreien hören.«
    »Paula, wir haben einen stressigen Arbeitstag hinter uns«, sagte Tweed, während er sich aus seinem Drehstuhl erhob. »Hätten Sie nicht Lust, mit mir zusammen ins Goodfellows zu gehen?«
    »Prima Idee. Ich würde gern mal wieder einen trinken gehen und Bob und Marler sind ja heute Abend mit diesem Windermere unterwegs. Ich will nur schnell nach Hause und mir etwas anderes anziehen.«
    »Tja«, sagte Tweed, »Gott sei Dank habe ich mir schon für unser Treffen mit Strangeways einen guten Anzug angezogen.« Nachdem Paula gegangen war, blickte er hinüber zu Monica, die gerade telefonierte und sich dabei Notizen machte. Nach einer Weile legte sie auf und nickte zufrieden. »Ich habe gerade mit einer

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