Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf für Freiheit

Kampf für Freiheit

Titel: Kampf für Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
Sklaven ausmachen, die an dampfenden Töpfen schufteten und gerade gewürfeltes Gemüse und Fleischbrocken hineinschütteten. Auf der anderen Seite war anscheinend ein Lagerraum, der mit massiven Eisenstangen gesichert war. Drinnen waren auf Brettern und an Haken viele verschiedene Waffen untergebracht: Schwerter, Speere, Dreizacke, Dolche, Äxte und Morgensterne. Gleich daneben waren auch hölzerne Attrappen der gleichen Waffen zu sehen. Der Anblick so vieler tödlicher Waffen ließ Marcus zusammenzucken, als er sich vor Augen führte, welchen Schaden sie wohl bei einem Menschen anrichten konnten. Im nächsten Lagerraum waren Rüstungen verstaut: Helme, Schilde, Armschutz und Brustpanzer, alles ordentlich auf Regale geräumt.
    Porcino führte sie zwischen den Gebäuden hindurch zu einem offenen Übungsgelände, wo man den Boden festgestampft und mit feinem Kies gedeckt hatte. Er zügelte sein Pferd und wandte es um, sodass er die Gefangenen anschaute, die nun angekettet in einer Reihe vor ihm standen, während sie der Lanista einen Augenblick musterte. Es begann, stärker zu regnen. Marcus und die anderen waren schon bald bis auf die Haut durchnässt, während sie schweigend warteten, dass er zu ihnen sprechen würde.
    Porcino richtete sich kerzengerade im Sattel auf und holte tief Luft.
    »Das hier ist euer neues Zuhause«, sagte er laut, sodass man ihn über das Rauschen des Regens hinweg hören konnte, und machte eine ausladende Armbewegung. »Dies ist ab jetzt euer einziges Zuhause. Der Ort, von dem ihr kommt, ist nun nur noch eine Erinnerung, und es wird leichter für euch sein, wenn ihr versucht, eure Vergangenheit zu vergessen. Alles, was euch jetzt noch bleibt, ist, kämpfen und überleben zu lernen. Wenn ihr das beherrscht, dann könnt ihr noch viele Jahre weiterleben und manche von euch könnten sogar eines Tages ihre Freiheit erlangen. Ich will euch nicht vormachen, dass eure Überlebenschancen groß sind. Sie sind es nicht. Die meisten, die durch die Tore meiner Gladiatorenschule treten, werden in der Arena den Tod finden. Einige werden schon während der Ausbildung sterben. Es ist ein hartes Leben. Ihr werdet bis zur völligen Erschöpfung getrieben werden. Man wird euch lehren, Schmerzen zu ertragen, und ihr werdet lernen, wie man mit allen Fertigkeiten eines Elitesoldaten kämpft. Natürlich wird es ein langer, schwieriger Weg sein. Wenn ihr überlebt und Erfolg habt, dann werdet ihr wie echte Männer kämpfen und vielleicht ruhmreich sterben. Wenn ihr aber versagt, dann bleibt euch nur der Tod im Sand oder das trostlose Dasein eines gebrochenen, jämmerlichen Krüppels, falls ihr das Glück habt, an einen neuen Herrn verkauft zu werden.«
    Porcino legte eine kleine Pause ein und fuhr dann im gleichen harschen Ton fort: »Euer Leben hier wird strengen Regeln folgen. Wenn ihr dagegen verstoßt, wird es euch schlecht ergehen. Für kleinere Vergehen werdet ihr ausgepeitscht. Aber wenn ihr es wagt, eine Faust gegen einen meiner Ausbilder zu erheben, oder wenn ihr einen Fluchtversuch unternehmt oder wenn uns zu Ohren kommt, dass ihr euch gegen mich oder meine Ausbilder verschwört, dann werdet ihr von euren Gefährten in der Schule zu Tode geprügelt. Gehorcht uns, und dann werdet ihr von Zeit zu Zeit belohnt. Lernt, was ihr könnt, und wendet es zu eurem Nutzen an, so werden vielleicht später Ruhm und Reichtümer euer Lohn sein, die ihr als freie Männer niemals hättet gewinnen können. Denkt heute Nacht darüber nach. Morgen früh beginnt eure Ausbildung.«
    Marcus schauderte. Das war es also. Und es würde keine Möglichkeit zur Flucht geben.
    Porcino nickte Piso zu. »Nimm ihnen die Fesseln ab. Bring sie für die Nacht in ihr Quartier und gib ihnen zu essen.«
    »Ja, Herr.« Piso verneigte sich, während Porcino sein Pferd wendete und zum Torhaus zurückritt. Piso ging die Reihe der Gefangenen entlang und nahm einen Hammer aus dem Rucksack. Er begann am anderen Ende der Reihe. Marcus schaute zu, während der Regen vom Himmel peitschte. Das letzte Licht des Tages war erloschen, und nun war nur noch der schwache Schein des Mondes übrig, der ab und zu zwischen den Wolken auftauchte, die über den Himmel jagten. In den Wachtürmen und allen Gebäuden ringsum machten sich Sklaven daran zu schaffen, die Fackeln und Kohlenpfannen anzuzünden, die das Gelände in der Nacht ein wenig erhellen würden.
    Marcus war völlig durchnässt und bibberte, während er hörte, wie Piso mit harten Schlägen die Bolzen

Weitere Kostenlose Bücher