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Kampf für Freiheit

Kampf für Freiheit

Titel: Kampf für Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Schnittwunden am Kopf wieder aus dem umzäunten Pferch aufgetaucht waren, führte Amatus sie zur Schmiede, die sich an einer Ecke des Geländes befand. Ein Dutzend Wachen warteten dort auf sie. Weiter hinten stand ein Sklave, dem der Schweiß über das Gesicht strömte, während er an einem kleinen Schmiedefeuer arbeitete, aus dem ein langer Eisengriff herausragte.
    »Der Erste vor«, befahl Amatus und deutete auf einen der Nubier. Der zuckte zusammen. Doch ehe er in die Reihe seiner Kameraden zurücktreten konnte, hatten ihn schon zwei Wachen bei den Armen gepackt und zwischen sich eingeklemmt. Dann zogen sie ihn zur Schmiede vor, obwohl er sich wie wild gegen ihren Griff aufbäumte. Amatus packte den Eisengriff mit einem feuchten Lappen. Als er das Brandeisen aus dem Feuer zog, konnte man am Ende ein Symbol orange leuchten sehen. Es war ein großes P über zwei gekreuzten Schwertern. Ringsum flirrte die heiße Luft. Amatus näherte sich dem nubischen Jungen, der sich nun verzweifelt im Griff der beiden Wachen wand.
    »Haltet ihn ruhig«, befahl Amatus, und die Wachen stemmten sich fest auf den Boden und hinderten so den Jungen daran, sich zu bewegen. Amatus zog die Tunika des Nubiers zurück und drückte das Brandeisen knapp über dem Herzen auf seine Brust. Der Junge schrie gellend auf. Man hörte ein zischendes Geräusch und ein stechender Brandgeruch erfüllte die Luft. Einen Augenblick später war alles vorbei, Amatus trat einen Schritt zurück und der Junge sackte schlaff in sich zusammen. Die Wachen schleiften ihn vor die Schmiede und ließen ihn da auf die Erde fallen.
    »Der Nächste!«, rief Amatus.
    Einer nach dem anderen wurden sie vorgeholt und mit dem Zeichen für Porcinos Gladiatorenschule gebrandmarkt. Während der Wartezeit schauten die Jungen einander nervös an, manche wichen mit kleinen Schritten ein wenig aus der ersten Reihe zurück, um die Qual noch ein wenig hinauszuzögern. Aber sie kamen nicht weit, weil die hinten stehenden Wachen sie wieder nach vorn schoben. Marcus’ Angst bei der Aussicht, mit einem Brandeisen gekennzeichnet zu werden, nahm mit jedem Schmerzensschrei nur noch zu. Aber er schwieg und versuchte nicht, sich in den hinteren Teil der Gruppe zu drängen. Als er sich umsah, traf er auf Ferax’ Blick.
    Der Kelte starrte zurück, und Marcus sah, dass auch er Angst hatte. Ferax hatte gezittert, als sich ihre Blicke trafen, aber nun schaute er wütend zu Marcus hin. Dann holte er tief Luft und drängelte sich ganz nach vorn, stand so aufrecht wie nur möglich da und verschränkte die Arme vor der Brust, während er darauf wartete, aufgerufen zu werden. Nachdem man das letzte Opfer herausgetragen hatte, schob Amatus das Brandeisen wieder ins Feuer, um es erneut zu erhitzen. Dann wandte er sich den restlichen Jungen zu: »Der Nächste!«
    Ferax trat einen Schritt vor, aber dann platzte Marcus heraus: »Ich! Ich gehe als Nächster.«
    Amatus nickte, und die Wachen traten vor, um ihn bei den Armen zu packen. Marcus spürte, wie sein Herz pochte, als er sich dem Schmiedefeuer näherte. Er hatte keine Ahnung, warum er das gemacht hatte, außer vielleicht, um Ferax und den anderen etwas zu beweisen, ganz zu schweigen von Amatus und den Wachen. Als er sich dem Feuer näherte, zog er seine Tunika vom Hals, um seine Brust zu entblößen. Amatus nickte den Wachen zu. »Haltet ihn.«
    Marcus ließ sich bei den Armen fassen, aber er stand reglos da, mit angespannten Muskeln und so fest zusammengebissenen Zähnen, dass ihm der Kiefer schmerzte. Amatus schaute ihn überrascht an und legte eine kleine Pause ein, ehe er das Brandeisen wieder aus dem Feuer zog.
    »Na, es sieht so aus, als hätte wenigstens einer von ihnen ein Rückgrat.« Er lächelte Marcus schwach an. »Mach dich auf was gefasst, mein Junge. Das wird wehtun, wie dir noch nie im Leben etwas wehgetan hat.«
    Er hob das Brandeisen an. Marcus riss die Augen auf, als er die schimmernde gelbe Glut sah. Amatus legte ihm die linke Hand auf die Brust, um sie still zu halten, und brachte dann das Brandeisen näher. Im letzten Augenblick kniff Marcus die Augen zu. Dann spürte er die Hitze, ehe seine Welt in einem reißenden Strom von brennender Glut und ohnmächtigem Schrecken explodierte. Er hatte das Gefühl, ein Rammbock hätte ihn getroffen. Dann durchstieß ein schneidender, quälender Speer aus Schmerz seinen ganzen Körper. Er roch sein brennendes Fleisch, scharf und säuerlich, und ihm wurde gleichzeitig schwindelig und

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