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Kampf für Freiheit

Kampf für Freiheit

Titel: Kampf für Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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der Hand lagen.
    Nachdem Ferax seine Ausrüstung entgegengenommen hatte, war Marcus an der Reihe. Er hob die auf dem Tisch liegenden Waffen und Rüstungsteile auf und bemerkte Schnitte in dem Brust- und Rückenpanzer und auf der Oberfläche des Schilds. Er trug alles zu einer der Bänke an der Wand und legte die Ausrüstung ab. Nach einer kurzen Pause nahm er die Brust- und die Rückenplatte auf und begann sie sich umzulegen. Amatus beobachtete ihn kritisch, seufzte dann und kam zu ihm herüber.
    »So geht das nicht.« Er zerrte an der Brustplatte. »Viel zu lose, Marcus.«
    Während Amatus die Schnalle enger zog und noch einmal überprüfte, wie der Panzer saß, lachte Ferax verächtlich. Marcus versuchte, ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken, und nickte seinem Ausbilder zu. »Danke.«
    Amatus zuckte die Achseln. »Mach einfach, was ich dir beigebracht habe, Junge. Wenn ich dich auf dem Übungsgelände mit einer so schlampig angelegten Rüstung erwischt hätte, dann hättest du was auf die Ohren bekommen. Achte drauf, dass du es beim nächsten Mal ordentlich machst.« Er legte eine kleine Pause ein und lächelte. »Wenn es ein nächstes Mal gibt.«
    »Jawohl, Meister.«
    Marcus nahm seinen Faustschild und prüfte das Gewicht. Der kleine Schild war leicht, und das Metall des Buckels war dick genug, um seine Hand vor allen Hieben zu schützen. Das Schwert war leichter als diejenigen, die er im Training benutzt hatte, und die Klinge war tödlich scharf geschliffen. Marcus packte die Waffe fest beim Griff und machte probehalber einige schnelle Stöße und Hiebe, um das Gewicht und die Balance zu prüfen.
    Sobald die Gladiatoren gerüstet waren, schlug Taurus mit seinem Stock aus Rebenholz auf den Tisch. »Setzt euch! Die Kampfpaare immer einander gegenüber!«
    Die Kämpfer befolgten seinen Befehl und nahmen schweigend auf den Bänken zu beiden Seiten des Waffenraums Platz.
    Taurus nickte dem anderen Ausbilder zu.
    »Bleib hier und bewache diesen Haufen. Heute findet keine Zeremonie statt. Die Gäste wollen nur die Kämpfe sehen. Ich lasse die Männer holen, sobald die Vorstellung angefangen hat.«
    Nachdem Taurus gegangen war, saßen Marcus und die anderen reglos da, warteten und gaben keinen Laut von sich. Marcus schaute aus den Augenwinkeln auf die anderen Kämpfer. Er fragte sich, wie sie es schaffen konnten, im Angesicht des Todes so gelassen auszusehen. Ferax, der ihm gegenübersaß, erwiderte seinen Blick mit weit aufgerissenen, durchdringenden Augen. Nach einer Weile schaute Marcus zur Seite und heftete seinen Blick auf einen Helm, der über seinem Gegner auf einem Regalbrett lag. Ein Lichtstrahl ließ die Bronze des Wangenschutzes in herrlichen Farben aufblitzen.
    Eine Stunde verging quälend langsam. Dann konnte Marcus draußen helles Lachen und aufgeregtes Schwatzen hören und vermutete, dass die Zuschauer gerade auf der Tribüne über der Arena Platz nahmen. Und richtig, kurz darauf kehrte Taurus zurück und stand in der Tür zum Waffenraum. »Die ersten beiden Paare! Mir nach!«
    Vier Gladiatoren erhoben sich: zwei schwer bewaffnete Secutores und zwei Thraker, die beide fürchterlich aussehende, geschwungene Schwerter trugen.
    Sie schritten aus dem Arsenalgebäude hinaus. Marcus konnte hören, wie ihre Stiefel über den Kies knirschten, mit dem der Bodens des Tunnels zur Arena bedeckt war. Alles war still, bis der Kampfschrei der Gladiatoren ertönte.
    »Die Todgeweihten grüßen Euch!«
    Dann hörte man leises Klirren und Scheppern von Metall und einige aufmunternde Rufe. Diese Geräuschkulisse war eine ganze Weile zu vernehmen. Dann stöhnten die Zuschauer plötzlich enttäuscht auf und es herrschte Stille. Keines der üblichen Geräusche der Schule war zu hören.
    »Das nächste Paar!«, brüllte Taurus zur Tür herein.
    Es war schon beinahe Mittag, als Marcus und Ferax aufgerufen wurden. Sie nahmen ihre Waffen auf und folgten Taurus in den kurzen Tunnel, der von der Schule zu einem massiven Eisenkäfig neben der Arena führte. Die beiden Männer, die noch vor ihnen an der Reihe waren, saßen auf Bänken zu beiden Seiten des Käfigs, ihre Schilde, Schwerter und Helme nah bei sich. Zwei mit Speeren bewaffnete Wachleute standen draußen vor dem Gitter. Sie machten sich bereit, die Schiebetür zu öffnen, die in die Arena führte.
    Als Marcus und Ferax in den Käfig traten und sich hinsetzten, hörte Marcus ein leises Knurren. Er schaute sich um und sah einen anderen Käfig, der etwas verborgen hinter der

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