Kampf um die Liebe
gekommen war. Sie nickte nur schluchzend. Anna drückte ihre Hände etwas fester, bis Briana wieder zu ihr hochsah. Sie sagte ernst: „Vergiss eines nie. Nicht alle Geheimnisse werden aus Selbstsucht gewahrt. Nicht alles kann sofort offenbart werden.“ „Was soll das jetzt wieder heißen?“ Anna schüttelte lächelnd den Kopf, „hör nur auf dein Herz, dann wird alles gut werden.“
Annas Anruf war wie eine Erlösung gewesen, aber dennoch kreischte alles in ihm vor Panik, als diese nun mit Briana vorfuhr. Es war Paolo ein Rätsel wie die Hexe es geschafft hatte sie zu überreden sich hier bei Ben mit ihm zu treffen. Er lief im Hinterhof wie ein Tiger im Käfig auf und ab. Er wusste sofort, dass sie da war, noch bevor sie die Türschnalle nach unten drückte, der Geruch ihrer Angst brach ihm das Herz.
Als sie nach längerem Zögern endlich auf den Hof kam, war sie sehr blass. Er unterdrückte den Impuls zu ihr zu laufen, das hätte sie nur erschreckt. Er sagte brüchig: „Danke, dass du gekommen bist.“ „Als ob Anna mir eine andere Wahl gelassen hätte“, erwiderte sie ironisch, "also bitte rede.“ Paolo schluckte, sein Mund wurde trocken. Er begann: „Ich habe dir doch damals von Claire erzählt.“ „Das Miststück, das dich ausgenutzt hat, ich erinnere mich. Aber was hat das damit zu tun?“ „Sie sagten du hättest die Akte gelesen, dann weißt du vielleicht noch den Vornamen des weiblichen Opfers?“ Sie blickte ihn irritiert an, „sie hieß auch Claire“, sie stockte, „oh mein Gott, war sie das Opfer?“ „Sie und ihr Mann“, gab er zu. Er starrte sie wie gebannt an, wartete auf eine Reaktion, ein Zeichen, wie sie reagieren würde. Seine Hände begannen zu zittern, wenn er sie jetzt nicht überzeugen konnte, würde er sie für immer verlieren. Allein der Gedanke daran brachte ihn fast um.
Ohne es zu wollen, flogen Brianas Gedanken zu dem Gespräch über Claire zurück, zu dem Schmerz und der Scham in Paolos Gesicht. Annas Worte klangen ihr in den Ohren. „Denkst du nicht, dass manche Leute den Tod verdient haben“, hatte sie gesagt. Es war wahrscheinlich falsch, aber bei der Erinnerung an Paolos Schmerz und ihrer eigenen Wut, als sie davon gehört hatte, vergönnte sie dieser Frau den Tod und ihrem Komplizen auch. Aber sie verstand es noch immer nicht ganz, sie fragte heiser: „Aber in der Akte stand, sie wären zerfleischt worden? Wie hast du denn?“ Er senkte gequält den Kopf und flüsterte: „Ich weiß es ist schon wieder ein Geheimniss, aber es ist nicht nur meines. Bitte verzeih, ich kann es dir nicht sagen. Aber ich habe es getan, das gebe ich zu. Ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst, ich hasse mich selber dafür. Der Anblick ihrer zerfetzten Körper hat mich jahrelang in den Schlaf verfolgt. Aber ich habe damals einfach nur reagiert.“ Er sah sie flehend an, den Blick voller Angst, Schmerz und Sehnsucht und ihr dummes Herz floss über vor Liebe für ihn. Sie hatte nicht mal die Hälfte von dem begriffen, was Anna gesagt hatte. Aber eines begriff sie nur allzu gut, als sie ihn da so vor sich stehen sah. Sie liebte ihn, und das würde sie auch immer tun. Ihre Augen wurden schon wieder feucht, Paolo rang hilflos die Hände und flüsterte: „Bitte Briana wein doch nicht. Wenn du mich so wenig erträgst, werde ich dir nie wieder unter die Augen kommen. Das verspreche ich dir, aber bitte hör auf zu weinen.“ Sie schluchzte: „Du dummer Kerl, ich weine doch nur, weil ich dich so sehr liebe.“ Er erstarrte für einen Moment und starrte sie an wie ein Wunder. Dann war er bei ihr und riss sie förmlich in seine Arme, er drückte sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Er stöhnte: „Ich liebe dich so sehr. Bitte Briana, ich tue, was immer du willst, aber bleib bei mir.“ Sie vergrub ihre Hände in seinem Shirt und klammerte sich einfach an ihm fest, gestattete sich einfach sich an ihn zu lehnen. Erst danach wich sie ein Stück zurück, um ihn ansehen zu können. Sie sagte ernst: „Paolo dieses Geheimniss, das du mir nicht sagen kannst. Schwöre mir, dass es nichts ist, das mir eines Tages jemand in Form einer weiteren Akte vor die Nase hält und das es nichts mit einer anderen Frau zu tun hat.“ „Briana Liebste, keines von beiden ist der Fall. Das schwöre ich bei meinem Leben.“ Sie lehnte sich seufzend wieder an ihn. Bis er nun deutlich entspannter meinte: „So gerne ich dich ewig festhalten würde. Ich fürchte die Anderen warten draußen auf
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