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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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die Deckenbeleuchtung auf, und Pro-Sarco Nelem trat in Begleitung von Sarco Gorus in Larens Schlafraum.
    »Nelem«, fauchte Laren und richtete sich im Bett auf. Dabei rutschte die Decke runter und entblößte ihre nackten Brüste. Sie bemerkte es erst, als sie die neugierigen und lüsternen Blicke der beiden Männer sah, und zog rasch die Decke wieder hoch. »Wenn es nicht wirklich wichtig ist, dann schneide ich euch beiden die Kehlen auf!«
    Gorus trat nervös einen Schritt zurück und warf einen hilflosen Blick auf seinen Vorgesetzten.
    Nelem hingegen schien die Ruhe selbst zu sein. Entweder war er seiner Sache sicher oder einfach nur lebensmüde. »Alanrador Laren«, begann er, »wir sind soeben erfolgreich von unserer Mission, Waffenstillstand mit den Terranern zu schließen, zurückgekehrt.«
    Laren seufzte. Das war zwar eine gute Nachricht, aber kein Grund, sie aus ihrem wohlverdienten Schlaf zu reißen. Nun gut, mochte Nelem überleben, wenn er ihr die nächste Frage beantworten konnte.
    »Was ist mit Vergeltungsmaßnahmen gegen die Drocus Kamai?«
    Nelems Brustkorb hob und senkte sich angespannt. »Es tut mir leid, aber die Terraner weigern sich, diesbezüglich weitere Schritte einzuleiten.«
    »Das war abzusehen«, sagte Laren. »Weiter!«
    »Wir haben unerkannt ein Transmitternetz durch ihr Schiff gespannt«, berichtete Nelem mit einem siegessicheren Grinsen.
    »Wirklich unbemerkt?«, hakte Laren nach.
    Nelem nickte. »Hätten sie es entdeckt, dann wären wir nicht mehr am Leben.«
    »Vielleicht hast du recht, aber vielleicht entdeckten sie es erst nach eurer Abreise. Was ist mit den PRIME -Soldaten hier auf Thardos?«
    »Wir konnten nicht herausfinden, wo sie sich verschanzen«, sagte Nelem. »Aber einer unserer Spähtrupps hat sechs von ihnen auf dem Weg in die neutrale Stadt beobachtet. In der Zwischenzeit haben wir sie wieder verloren, aber unsere Leute sind jetzt am Ball.«
    Laren zog die Decke enger zu sich heran. »Ist Calhern unter diesen sechs?«
    »Ja, Alanrador.«
    Gut, das waren wirklich gute Neuigkeiten. Sie wagten also endlich den Vorstoß in die Stadt. Nun mussten sie nur noch ihr Ziel erreichen. Aber es war so gut wie unmöglich, den Drillingsturm zu erreichen, ohne von Morenern oder Drocus Kamai ausgelöscht zu werden. Sie brauchten also Unterstützung. Unsichtbare Unterstützung. Damit konnte es ihnen unter Umständen sogar gelingen, die anderen beiden Besatzermächte auszutricksen.
    »Behaltet die Gruppe im Auge«, sagte Laren an Nelem gewandt. »Eure besten Leute sollen ihnen nicht von der Seite weichen. Falls sie in Bedrängnis geraten oder in Fallen von Morenern und Drocus Kamai tappen sollten, rettet sie.«
    Nelem zog eine Braue hoch und warf Gorus einen fragenden Seitenblick zu. Dann starrte er seine Vorgesetzte ungläubig an. »Ich habe nicht ganz verstanden, Alanrador, sagtest du, retten?«
    Laren schloss für einen Moment die Augen. Sie hasste es, wenn ihre Befehle infrage gestellt wurden. »Ja, ich sagte retten, beschützen, unterstützen, ihnen helfen! Ist das so schwer zu verstehen?«
    »Nein, natürlich nicht … es ist nur …«
    »Ein Problem?«, fragte Laren in herausforderndem Tonfall.
    Nelem wusste, würde er jetzt die falsche Antwort geben, wäre er innerhalb eines Lidschlags tot.
    »Kein … Problem, Alanrador«, stammelte er, salutierte und verließ dann eilig den Raum.
    Gorus blieb eine Weile unschlüssig vor dem Bett Larens stehen, und erst als sie ihn brüllend davonscheuchte, hetzte er aus dem Zimmer.
    Laren blieb aufrecht sitzen und dachte nach. Endlich war der Zeitpunkt gekommen, das Geheimnis zu lösen. Mithilfe der Terraner, die das passende Werkzeug darstellten. Was weder den Archalaya noch den Drocus Kamai oder den Morenern in den letzten Jahrhunderten gelungen war, würden nun die Terraner bewerkstelligen, auch wenn man sie dazu von einigen Seiten tatkräftig unterstützt hatte.
    Laren lächelte und stand auf. Es war Zeit, Vorbereitungen für eine Reise zu treffen. Sollte es den Menschen tatsächlich in dieser Nacht gelingen, die Drillingstürme zu erreichen, dann musste auch sie heute noch in der neutralen Stadt eintreffen.
    * * *
     
    Nach dem Sturm, der durch die scheinbar verlassene Hauptstadt von Thardos getobt hatte, herrschte in den Straßen eine eisige Kälte. Eine Nebeldecke verweigerte die Sicht auf die Sterne am Himmel. Im Spektralvisier seines Helmes erkannte Lance eine Reihe von schwarzen Schatten, die an den Häuserwänden entlanghuschten, um

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