Kann denn Fado fade sein?
hätten wir ein ganzes Haus mit parkähnlichem verwunschenem Garten und – den Pool! Wir überlegen hin und her, aber: Es ist einfach zu klein. Nur zwei Zimmer. Vor allem: Wir haben eigene Möbel, das Haus gibt es aber nur komplett ausgestattet.
Unsere Enttäuschung ist groß. Nein: riesig.
Dona Isabela scheint auch traurig zu sein. Sie scheint zu überlegen.
»Wären Sie denn bereit«, fragt sie António, »ein bisschen selbst Hand anzulegen?«
Klar sind wir bereit. Aber welchen Grund sollte es dafür geben? Das Haus ist doch renoviert?
»Ja«, sagt Dona Isabela, »das hier schon. Aber das Nebenhaus ist ebenfalls frei, nur muss da halt noch eine Menge gemacht werden. Deswegen steht es noch nicht zur Vermietung.«
Anschauen kostet bekanntlich nichts.
Wir wandern gemeinsam über die azulejo -Terrasse. Gehen vier Stufen hinunter. Stehen vor einem Eingang, der mit einem zwar vertrockneten, aber ausbaufähigen kleinen Felsgarten bestückt ist. Rechts neben der Tür eine Nische, in der eine Bodenvase mit vertrockneten Pflanzen steht. Dona Isabela schließt die Tür auf.
Ein gefliester Vorraum, in den locker meine Schlafcouch passt. Übernachtungsmöglichkeit für unsere Gäste? Dahinter öffnen sich zwei Rundbogenfenster in den riesigen Wohnraum. Ein großer Kamin – da könnte man zwar keinen Ochsen, aber bestimmt ein leitão , das berühmte portugiesische Spanferkel, am Spieß braten. Ein kleiner Flur führt weiter in die Küche. Na ja: Küche kann man es nicht nennen. Besser: ein Raum, in dem man bestens eine Küche einrichten kann.
Vom Wohnzimmer schwingt sich eine Holztreppe nach oben zu einer Galerie, da sind noch zwei kleine Zimmer – mein Arbeitszimmer? Das andere mit kleiner Terrasse und gemauerten Stufen wieder nach unten: unser Schlafzimmer?
Uralte Möbel stehen herum, zerbrochen. An den Wänden hängen Gemälde – der Vormieter war Hobbymaler. Alles ist etwas heruntergekommen. Trotzdem sind António und ich uns einig: Das ist es! Daraus kann man etwas machen, das wird unser Paradies.
Mit Dona Isabela werden wir uns schnell einig. Dieses Häuschen ist größer als das uns zuerst angebotene. Ein ganzes Stück größer. Aber weil wir selbst renovieren wollen – nur den Maler stellt uns Dona Isabela –, bekommen wir es für die gleiche Miete. Natürlich muss erst mit dem Hausherrn Rücksprache gehalten werden.
»Aber das wird kein Problem sein«, sagt Dona Isabela. »Senhor Marco ist bestimmt einverstanden! Vor allem, wenn Sie selbst mit anpacken!«
Am nächsten Abend haben António und ich Grund zum Feiern, gemeinsam mit Petra: Wir bekommen das Häuschen. Aber:
»Eine Bedingung allerdings gibt es noch«, grinst Petra.
Aha, wusste ich es doch, denke ich geschockt. War ja klar, dass es da noch einen Haken gibt!
»Wenn das klappt, müsst ihr einen Hund aus dem Tierheim holen«, sagt Petra.
Na – das ist ja beinahe Ehrensache …
Es wird viel zu tun geben. Aber das ist eine Arbeit, die Spaß machen wird. »Und zur Erfrischung«, träume ich bereits laut vor mich hin, »hüpfe ich zwischendurch in den Pool.«
»Wohl eher nicht«, grinst António. »Wir haben jetzt Oktober. Wenn alles klappt, ziehen wir Ende Dezember um. Da ist es sogar in Portugal zu kalt zum Schwimmen …«
Wir haben uns das Ganze natürlich noch genauer angesehen: Das Dach scheint relativ neu zu sein. An den Innenwänden gibt es keinerlei Spuren von Wassereinsickerung vom Dach her; die Wände sind relativ sauber, vor allem ohne Schimmelflecken. Sie müssen zwar geweißelt werden, klar, aber das übernimmt der Hausherr.
Der Riesenkamin wird den Wohnraum einigermaßen heizen. Vor dem Haus ist, direkt neben der Eingangstür, ein Schuppen, in dem wir das Brennholz stapeln werden. Künftig kaufen wir das Kaminholz nämlich getrocknet und tonnenweise (hier wird nicht per Kubikmeter geliefert) und nicht mehr in feuchten Plastiksäcken aus dem Supermarkt.
Für die beiden kleinen Räume oben werden wir uns Gasöfen oder Ölradiatoren zulegen. Und eine Heizdecke kommt her. Das ist ein Muss. Auf jeden Fall.
Und dann geht alles Knall auf Fall: Am folgenden Montag kommt die erste Spedition für einen Kostenvoranschlag. Siehe da – es ist João, der eigentlich Jens heißt und vor einem guten halben Jahr beim Ausladen meiner Möbel in São Domingos geholfen hat. Von dessen Sprachkenntnissen António so begeistert war. Weil er uns bereits kennt, macht er uns einen guten Preis.
Sind das jetzt auch cunhas ?
Außerdem hat António
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