Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
Vom Netzwerk:
…“
    „Ich wollte nicht, dass du …“
    Was wollte er nicht? Den Eindruck hatte ich damals kaum, dass er irgendetwas nicht gewollt hätte.
    „Ich wollte nicht, dass du glaubst, unsere Nacht wäre nichts … für mich gewesen. Sie war etwas ganz Besonderes. Etwas Einmaliges.“
    Einmalig. Das trifft es. Und daran sollte ich mich gewöhnen. Ein schönes Wort, einmalig. Bloß …
    „Warum hast du Officer Bradley davon erzählt?“
    Thomas sieht mich erstaunt an. „Das habe ich nicht.“
    Kann man so geschickt lügen?
    „Von wem hätte er es sonst wissen sollen?“
    „Keine Ahnung“, sagt er langsam. „Jetzt begreife ich erst. Bradley, übrigens ein ziemlich guter Polizist, ich kenne ihn seit vielen Jahren, hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, dass du in die Sache verwickelt bist. Du hättest von meiner … Beziehung zu Angela gewusst. Ich habe natürlich Nein gesagt.“
    „Wie kann er auf die Idee kommen, dass ich etwas mit der Sache zu tun haben könnte, wenn du ihm nichts über unsere Nacht erzählt hast?“
    „Ich weiß nicht.“
    „Für ihn bin ich verdächtig, sehr verdächtig. Außerdem hatte ich mit Angela noch am Tag, bevor sie … Ich hatte mit ihr ein langes Gespräch. Sie war offener als sonst, nachdenklicher.“
    „Ich habe in den letzten Tagen viel mit ihr geredet, hätte ich viel früher tun sollen“, sagt er und sieht aus, als würde er gleich zu weinen beginnen.
    Ich lehne mich neben ihm an das Auto.
    „Wir kannten uns schon so lange. Es war ein Zufall, dass wir beide in Cambridge studiert haben. Ich bin fünf Jahre älter als sie, aber die meiste Zeit habe ich damals trainiert, ich habe länger gebraucht mit dem Studium. Nach dem dritten Platz bei der Olympiade haben sie für mich auf der Insel ein großes Fest gegeben, ich bin gefeiert worden wie ein Superstar. Sie war die Tochter von la Croix, schon damals einem der einflussreichsten Männer auf der Insel. Sie war ganz jung und wunderschön und enorm selbstbewusst. In drei Monaten beginne sie auch in Cambridge zu studieren, hat sie mir erzählt, sie würde mich anrufen. Ich habe ihr meine Telefonnummer gegeben und gedacht, die meldet sich sicher nie mehr. Sie hat sich gemeldet … Es war nicht so einfach für sie in Cambridge.Auf der Insel war sie wer. Dort – eine schöne schwarze Studentin aus einem kleinen Land, das die meisten noch immer für unterentwickelt halten. Sie hat lernen müssen, sich zu behaupten. Aber sie ist … sie war sehr klug. Und ehrgeizig. Und manchmal sehr müde und traurig und voll von Heimweh. Wir sind uns näher gekommen. Es war keine ganz einfache Beziehung, denn in den USA war ich auch nicht der Star wie zu Hause. Schon ganz gut angesehen, aber wer merkt sich dort jeden halbwegs erfolgreichen Sportler? Manchmal hat sie mich von oben herab behandelt, da war ich plötzlich wieder der Sohn von Rosemary, die die Strandbar betreibt. Dann wieder hat sie sich zu mir geflüchtet und wollte beschützt werden vor der Welt. Ich weiß nicht … In gewisser Weise habe ich sie immer geliebt. Aber sie hatte andere Affären. Und ich auch … Zwei, drei Mal. Ich meine, ich war mit dem ganzen Sportlertross unterwegs, habe danach noch die amerikanische Hallenmeisterschaft gewonnen, auch sonst noch einiges. Da geht man aus, da will man sich amüsieren.“ Er schaut aufs Meer hinunter, wirkt, als sei das alles viele Jahrzehnte her, und für einen Moment kann ich mir vorstellen, wie er als alter Mann aussehen wird.
    „Sie hat ihr Studium in der Mindestzeit abgeschlossen und ist nach St. Jacobs zurückgekehrt. Ihr Vater hat sie in einem Ministerium untergebracht. Sie hatte Angst, dort zu versauern, wollte nichts wie weg. Aber das war ohnehin, als die Pläne zum Bau des Pleasures schon im Laufen waren. Er hat sie den richtigen Leuten vorgestellt. Sie war beeindruckend. Sie bekam vom Staat den Auftrag, die Vorbereitungen zum Bau des Pleasures zu begleiten. Juristisch und auch sonst.“
    „Sie könnte also von gewissen Bestechungen gewusst haben.“
    Thomas hält irritiert inne. „Ja, könnte sie wohl. Es hätte aber auch an ihr vorbeigehen können. Ich bin nicht so naiv, wie du vielleicht glaubst. Es wird schon Bestechung gegeben haben. Doch – dass das etwas mit dem Mord zu tun hat?“ Er schüttelt den Kopf. „Die das Geld bekommen haben, können wohl zufrieden sein. Warum sollten sie Angela ermorden?“
    „Vielleicht wollte sie alles auffliegen lassen?“
    „Jetzt im Nachhinein? Warum?“
    „Weil du ihr ins

Weitere Kostenlose Bücher