KARIBISCHES LIEBESABENTEUER
dichten Dschungel, in dem sie plötzlich auf wagengroße Felsen treffen konnten. Gerade als der Verdacht in ihm wach wurde, dass er sich womöglich in seinen Berechnungen geirrt haben könnte, öffnete sich vor ihnen das grüne Dickicht, und sie sahen Licht. Nachdem sie Haufen von abgerissenen Ästen hinter sich gelassen hatten, die wahrscheinlich während der Regensaison hier angeschwemmt worden waren, führte Dominic Lilah um ein Mangrovendickicht herum und hinaus auf eine kleine Lichtung.
Vor ihnen erstreckte sich ein breiter Bach. Kristallklares Wasser sprudelte über Steine und Felsen. Ohne Zeit zu verlieren, watete Dominic in das wadenhohe Wasser. „Nur noch ein wenig weiter“, sagte er zu Lilah und hielt sie am Arm fest, um sie vor der Strömung zu schützen. „Dann kannst du dich ausruhen.“
So schnell es unter den Umständen möglich war, eilte Dominic stromabwärts, immer in der Mitte des Bachbetts bleibend, das sich in alle Richtungen wand. Erst nach einem halben Dutzend Kurven und als das Wasser allmählich immer tiefer wurde, verlangsamte er das Tempo.
Genau vor ihnen teilte sich der Bach vor einer Insel, die etwa die Größe eines Lastwagens hatte. Dominic hielt sie für den idealen Zufluchtsort. Er drehte sich um und hob Lilah hoch.
„Was machst du denn?“ Sie sah ihn erstaunt an, legte ihm aber instinktiv die Arme um den Nacken.
„Ich helfe dir.“ Er hatte die Insel erreicht und legte Lilah auf den Boden, nahm ihre Arme von seinem Nacken und trat einen Schritt zurück. Er ließ den Rucksack auf den Boden gleiten, holte die in ein Öltuch gewickelte Pistole heraus und steckte sie in seinen Hosenbund. „Nimm das …“,er wies auf den Rucksack, „… und versteck dich hinter dem Felsen da hinten. Und beweg dich auf keinen Fall vom Fleck. Ich bin bald wieder zurück.“
Sie kam hastig auf die Knie und schob sich das wirre Haar aus der Stirn. „Was meinst du damit? Wohin willst du gehen?“
„Ich will eine Spur legen, die unsere Verfolger von uns ablenken soll.“
„Aber …“
„Hast du verstanden, was ich gerade gesagt habe?“
„Ja, aber …“
„Du vertraust mir doch, oder?“
„Doch, natürlich, aber …“
„Dann geh jetzt“, sagte er scharf. „Ich werde nicht lange fort sein.“
Sie schloss den Mund und hob nur unwillkürlich das Kinn. Zufrieden wollte Dominic sich abwenden, als sie ihn noch ein Mal überraschte.
„Warte.“ Sie sprang auf, lief zu ihm und schlang die Arme um seinen Nacken, um ihn fest an sich zu drücken. „Sei vorsichtig“, flüsterte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann ließ sie ihn los, und er wandte sich ab und ging den Weg zurück, den sie gekommen waren.
Der Rucksack musste eine Tonne wiegen.
Lilah konnte nicht fassen, dass Dominic ihn die ganze Zeit getragen hatte, während sie auf der Flucht gewesen waren. Sie selbst musste sich gewaltig anstrengen, um ihn zu dem großen Felsen zu zerren.
So wie Dominic es mir befohlen hat, dachte sie. Unter anderen Umständen hätte sie sich sehr über seinen Ton geärgert, aber man konnte kaum eine Auseinandersetzung mit einem Mann haben, der sein Leben für einen riskierte. Ganz besonders dann nicht, wenn er immer wieder unter Beweis stellte, dass er sehr wohl die Fähigkeit besaß, mitallen Schwierigkeiten fertig zu werden, die plötzlich auftauchten.
Sie staunte immer wieder darüber, wie gut er in Form war. Lilah zog den Rucksack mit letzter Kraft hinter den Felsen und brach atemlos daneben zusammen. Es war nicht nur so, dass Dominics Körper ganz offensichtlich nur aus harten Muskeln bestand, er schien auch keine Erschöpfung zu kennen.
Plötzlich erschien vor ihrem inneren Auge das Bild, wie sie in seinen Armen lag. Auf seiner breiten Brust schimmerte Schweiß, während sie beide sich im ewigen Rhythmus der Liebe wiegten. Ihre Hände hatten sie miteinander verschränkt, Dominic presste den Mund auf eine ihrer Brustknospen, während er wieder und wieder tief in sie eindrang, bis Lilah seinen Namen schrie …
Mit einem unterdrückten Lachen, weil sie plötzlich ein sehnsüchtiges Ziehen zwischen ihren Schenkeln spürte, legte sich sich auf den Rücken und schloss die Augen. Unglaublich, dachte sie. Dominic spielt mit einer Meute blutrünstiger Hunde und deren ebenso blutrünstigen Betreuern Verstecken, und du machst ihn zum Helden deiner erotischen Tagträume.
Aber während sie sich noch sagte, dass sie sich schämen sollte, tat sie es nicht. Es war sehr lange her, dass sie mit
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