KARIBISCHES LIEBESABENTEUER
nur für den Fall, dass du einen Ansporn brauchst …“ Er schenkte ihr dieses Lächeln, bei dem ihr immer die Knie weich wurden und vor dem empfindsame junge Frauen gewarnt werden sollten. „Wenn du brav bist, bekommst du eine wirklich aufregende Belohnung. Das heißt, sofern wir ankommen, wo wir hinwollen.“
Lilah hob das Kinn und gab sich Mühe, kühl und ungerührt auszusehen, obwohl sie kaum atmen konnte vor Erregung. „Ach, wirklich?“
„Darauf kannst du wetten.“ Und dann war er plötzlich wieder ganz Profi, drehte sich um und wartete darauf, dass sie sich an ihm festhielt, bevor er in das steigende Wasser hinauswatete.
Zu Lilahs Überraschung fühlte sich das Wasser immernoch nicht sehr kalt an. Und obwohl sie erschrocken war, dass es ihr in der Mitte des Stroms schon bis zu den Brüsten reichte, schien es ihr, als würden sie gut vorwärtskommen.
Sie bemerkte das Stück Holz nicht, das sie traf. Im ersten Moment sah sie noch Dominics breiten Rücken, im nächsten jedoch knallte etwas mit großer Wucht gegen ihre Knie, sodass sie das Gleichgewicht verlor, und traf dann ihren Ellbogen. Der Schmerz fuhr ihren Arm entlang, und Lilah lockerte ihre Finger unwillkürlich und ließ Dominics Hosenbund los.
Und dann wurde alles grau um sie, als sie unterging. Das Wasser schlug über ihr zusammen, und sie wurde von der Strömung mitgerissen.
7. KAPITEL
Es werden weder die Bluthunde sein, noch das unvorhersehbare Wetter, noch El Presidentes Männer, die mich kleinkriegen, dachte Dominic. Nein, Lilah würde sein Schicksal sein. Jedes Mal wenn er sich nach ihr umsah, tat sie etwas, bei dem er fast einen Herzinfarkt bekam. Mit einem unterdrückten Fluch drehte Dominic sich um, als er sie nicht mehr an seinem Bund ziehen fühlte, warf den Rucksack ans Flussufer und suchte im aufgewühlten Wasser nach Lilah. Die wenigen Sekunden, in denen er sie nirgends sehen konnte, kamen ihm vor wie ein ganzes Leben.
Eine Furcht packte ihn, wie er sie noch nie empfunden hatte, und das Gefühl war ihm so unbekannt, dass er einen Moment überlegen musste, bevor er es als Furcht erkannte und entschlossen abschüttelte.
Wo, zum Teufel, bist du, Prinzessin? Komm schon, dachte er. Du kannst doch nicht ausgerechnet jetzt sterben. Wir haben noch viel zu erledigen, wir beide. Also zeig dich mir gefälligst. Komm schon, komm schon, komm schon …
Als hätte sie seine Ermahnungen gehört, kam Lilah etwa zehn Meter entfernt an die Oberfläche und schnappte verzweifelt nach Luft. Dominic wäre fast vor Erleichterung in die Knie gegangen. Er warf sich ins Wasser, und dank seines ausgezeichneten Trainings würde er die Strömung zu seinen Gunsten ausnutzen und schnell zu Lilah gelangen können. Und doch hatte er erst wenige Meter hinter sichgebracht, als das Wasser sie wieder nach unten riss und er sie erneut aus den Augen verlor.
Panik drohte ihn zu ersticken. Ganz ruhig, befahl er sich. Er suchte die Oberfläche ab, während er weiterschwamm, und wartete darauf, dass Lilah wieder nach oben kam. Als zu viel Zeit verstrich und er sie immer noch nicht entdeckte, holte er tief Luft und tauchte. Aber es war nutzlos. Der Fluss war so schmutzig, dass Dominic nichts sehen konnte.
Er schoss wieder hoch, wich einem Baumstamm aus, der langsam an seinem Kopf vorbeitrieb, und suchte weiter nach jedem noch so kleinen Zeichen von Lilah – einem Arm, einem Fuß, dem schwarzen T-Shirt, ihrem blonden Haar. Entschlossen kämpfte er gegen die aufsteigende Panik an, denn Versagen kam nicht in Frage, und er suchte weiter. Immer weiter.
Und dann sah er etwas aus einem Augenwinkel. Er drehte hastig den Kopf nach links und sah Lilah hochschießen wie einen Korken aus der Flasche. Sie hatte die Augen entsetzt aufgerissenen, hustete und spuckte Wasser. Sie schrie seinen Namen, während die Strömung sie herumwirbelte und Lilah kaum den Kopf über Wasser halten konnte.
„Halt durch!“, rief er ihr zu, aber seine Stimme war kaum zu hören, so ohrenbetäubend war das Rauschen des Wassers.
Lilah drehte sich sofort in seine Richtung, und obwohl ihre Stimme völlig übertönt wurde, sah er, wie ihre Lippen von Neuem seinen Namen formten, und war erleichtert. Wenn sie Wasser treten und reden konnte, dann konnte sie nicht in so schlechter Verfassung sein.
Aber dann verlor sie erneut den Kampf und ging ein drittes Mal unter.
Dominic überlegte nicht, sondern handelte einfach. Im nächsten Moment war er unter Wasser und schwamm auf Lilah zu. Er stieß alles
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