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Karin Schaeffer 03 - Die stumme Zeugin

Karin Schaeffer 03 - Die stumme Zeugin

Titel: Karin Schaeffer 03 - Die stumme Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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wollte sich gerade verabschieden, Dash.«
    »Schon? Wo die Party doch gerade erst anfängt!«
    »Bis bald, Dash.« Ich musterte Billy, der ungeduldig am unteren Treppenabsatz wartete, schüttelte den Kopf und flüsterte eindringlich: »Lass es bleiben.«
    Vor dem Haus lauerte eine Schar Nachbarn hinter wissbegierigen Journalisten und Pressefotografen, die von einer Handvoll Polizisten in Schach gehalten wurden. Kaum machte ich einen Schritt nach draußen, wurden Kameras gezückt. Verglichen mit dem gestrigen Mord an einer Prostituierten erregte das Abschlachten eines wohlhabenden Paares in einem Viertel mit vielen hochwertig sanierten Häusern deutlich mehr Medieninteresse, was kaum verwunderte. Ich hingegen musste immer wieder an die junge Frau denken, die man gestern Nacht tot auf dem vereisten Asphalt gefunden hatte. Ihren Namen kannte ich immer noch nicht. Kannte ihn überhaupt jemand? Und kümmerte es eigentlich irgendwen, dass sie tot war?
    Hinter mir wurde die Haustür geschlossen und zugesperrt. Ich stieg die Stufen hinunter und wurde sofort mit Fragen bombardiert.
    »Was ist da drinnen passiert?«, erkundigte sich ein Reporter.
    »Wir hörten, zwei Menschen sind tot. Können Sie das bestätigen?«, wollte der Nächste wissen.
    »Wie heißen Sie?«
    »Stimmt es, dass in dem Haus zwei Personen ermordet wurden?«
    »Gehört das Haus Reed Dekker? Ist er Banker? Ist Martha Dekker seine Frau?«
    Marta, hätte ich am liebsten dem jungen Mann mit dem Schlangen-Tattoo, dessen unteres Ende sich um seine Hand wand, und den mit Augenmotiven tätowierten Ohrläppchen zugerufen. Sie heißt Marta und nicht Martha. Du weißt rein gar nichts über diese Menschen. Und ich auch nicht. Niemand weiß, was sich da drinnen abgespielt hat oder weshalb sie ermordet wurden. Doch ich hielt meinen Mund, trat auf den Bürgersteig und marschierte die Bergen Street entlang. Der Bursche von eben verfolgte mich und bedrängte mich unablässig mit Fragen, bis ich mich an der Absperrung vorbeizwängte.
    Ich stieg gerade die Vordertreppe hoch, als ich Billy bemerkte. Im Schnellschritt und mit hochgestelltem Jackenkragen näherte er sich mir; die Hände hatte er in die Hosentaschen gesteckt.
    »Wie bist du an den Journalisten vorbeigekommen?«, fragte ich, als er an meine Seite trat. Aufgrund seiner Größe, Hautfarbe, der Augenklappe und der Tatsache, dass man ihn im Zusammenhang mit dem berüchtigtsten Serienmörder der Stadt, der immer noch auf freiem Fuß war, wiederholt interviewt hatte, war Billy so bekannt wie ein bunter Hund. Dass er berühmt war, behagte ihm gar nicht.
    »Habe den Kopf eingezogen und bin einfach losgerannt.«
    »Hast du ... sie gesehen?«
    Er nickte, getraute sich allerdings nicht, mich anzuschauen.
    »Bist du in Ordnung?«
    »Fühlte mich am Tatort ein bisschen mulmig und habe mich deswegen vom Acker gemacht. Dash habe ich erzählt, ich würde jetzt ins Krankenhaus gehen und nach Abby sehen.«
    »Und ... Tust du das?«
    »Kommst du mit?«
    »Möchtest du das denn?«
    »Nein«, erwiderte er und grinste.
    »Lass mich kurz sehen, wie es Mac geht. Dann begleite ich dich.«
    Billy folgte mir nach drinnen. Im Haus war es still; offenbar war Chali mit Ben auf den Spielplatz gegangen. Billy wartete im Wohnzimmer, während ich nach unten ging und nach Mac sah. Er schlief tief und fest. Ich marschierte wieder nach oben und hinterließ auf einem Notizzettel für Chali die Nachricht, dass ich mich verspäten würde. Ich hatte sie gebeten, am Abend auf Ben aufzupassen, damit Mac und ich zu dem Treffen um neunzehn Uhr gehen und Billy moralischen Beistand leisten konnten. Nun würde ich dort wohl ohne Begleitung erscheinen, es sei denn, Mac wurde auf wundersame Weise gesund.
    Wir gingen bis zur Court Street hoch, einer Einkaufsstraße, die meiner Vorstellung von Deep Carroll Gardens entsprach und noch nicht hochwertig saniert worden war wie die meisten anderen Gebiete in diesem Viertel. Die Straße führte nach Brooklyn Heights; dort wollten wir in den Expresszug steigen. Auf dem Weg berichtete Billy, was er in Erfahrung gebracht hatte.
    »Beiden wurde aus kurzer Entfernung einmal ins Gesicht geschossen.«
    »Hat man die Tatwaffe gefunden?«
    »Noch nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Da war ziemlich viel Wut im Spiel ... Jemand hat die beiden nicht sonderlich gemocht.«
    »Reeds Gesicht ...« Ich wünschte, den Anblick vergessen zu können. »Glaubst du etwa, der Täter war irgendein Irrer, der zufällig dort reinschneite?«
    »Es

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