Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
glaubte nicht daran, dass Ivans Interesse rein beruflicher Natur war, wusste aber um Alexandrias große künstlerische Begabung. In ihren Gedanken hatte er die fantasievollen Bilder gesehen, die sie so eindrucksvoll zu Papier gebracht hatte.
Sie lächelte ihn an. »Ich habe schon immer davon geträumt, für Thomas Ivan zu arbeiten. Seine Firma verwendet stets die neueste Technik und die besten Zeichner. Ivans Spiele sind wie komplette Spielfilme. Als ich davon hörte, dass er möglicherweise nach einem neuen Zeichner sucht, habe ich Tag und Nacht an meinen Skizzen gearbeitet. Aber ich hätte nie gedacht, dass er sich meine Bilder tatsächlich ansehen und mir sogar den Job anbieten würde.«
»Ich habe einige deiner Bilder gesehen und finde, dass du sehr talentiert bist«, bemerkte Aidan leise. »Aber vielleicht solltest du 203
versuchen, einige von Ivans albernen Vorstellungen von Vampiren zu berichtigen.«
Alexandrias Augen blitzten amüsiert. »Du meinst, ich sollte die Vampire noch grausamer und gnadenloser aussehen lassen?« Sie strich über die Rosenblüten und beugte sich noch einmal vor, um den süßen Duft zu genießen. »Ich kann nicht glauben, dass er mir wirklich Blumen geschickt hat.«
Ein leises Knurren entrang sich Aidans Kehle. »Ich habe dir gerade das Leben gerettet. Ist das nicht mehr wert als ein Rosenstrauß?« Er warf einen finsteren Blick auf die Blumen.
Alexandria hob den Kopf, bemerkte seinen entschlossenen Gesichtsausdruck und brach in schallendes Gelächter aus. Schnell stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um Aidan die Augen zuzuhalten. »Wage es ja nicht! Wenn meine Rosen plötzlich verwelken, weiß ich genau, wer dafür verantwortlich ist. Ich meine es ernst, Aidan. Lass meine Blumen in Ruhe. Du könntest vermutlich mit einem Blick den ganzen Strauß vertrocknen lassen.«
Aidan legte ihr den Arm um die Taille und zog sie an sich. »Sie sollten nur ein wenig die Köpfe hängen lassen. Nichts Dramatisches.«
Seine samtige Stimme ließ Alexandria erschauern, und sie spürte, wie sich sein kräftiger Körper an den ihren presste. Warum musste sie nur jedes Mal schier dahin-schmelzen, wenn Aidan sie berührte?
Selbst wenn er sich wie ein trotziger kleiner Junge verhielt, brachte er sie noch zum Lachen. Wie schaffte er das nur?
»Ich werde jetzt die Hand von deinen Augen nehmen, aber du darfst meine Rosen nicht einmal ansehen. Wenn ich dich erwische
. . . « Alexandria versuchte, ihrer Stimme einen drohenden Klang zu verleihen, während sie ihre Hand von seinen Augen gleiten ließ.
Unabsichtlich streifte sie mit den Fingerspitzen über seine Lippen.
Sofort begann ihr Herz wie wild zu klopfen. Oder war es Aidans Herz? Sie wusste es nicht, doch es herrschte plötzlich eine 204
unerträgliche Spannung zwischen ihnen. Und Aidan war ihr viel zu nahe.
»Wage es ja nicht, Aidan.« Seine Augen schienen goldene Funken zu sprühen, während er Alexandria voller Leidenschaft ansah.
»Was denn?«, flüsterte er sanft. Seine verführerische Stimme und der durchdringende Blick schienen ein Feuer in Alexandrias Körper zu entzünden.
Sein Mund war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Mit der Zungenspitze berührte Alexandria leicht ihre Unterlippe. Sie führte ihn in Versuchung. Als Aidan seine Lippen auf ihre senkte, schloss sie die Augen, während das Feuer in ihrem Innern aufloderte. Aidan erdrückte sie beinahe in seinen starken Armen, doch es machte ihr nichts aus. Es gab nur noch seinen Kuss.
Ich gehöre zu ihm. Es wird niemals einen anderen geben. Nur Aidan.
Wir gehören zusammen. Wir sind eins. Die Worte wirbelten durch Alexandrias Kopf und prägten sich für immer in ihrem Herzen ein.
Nur widerwillig unterbrach sie den Kuss und barg ihr Gesicht an Aidans Brust. »Du spielst nicht fair, Aidan«, bemerkte sie leise.
Sein warmer Atem strich über ihren Hals. »Dies ist kein Spiel, cara.« Aidan küsste sie auf den Hals. »Es geht um die Ewigkeit.«
»Ich weiß nicht, was ich mit dir anfangen soll. Ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob du all die Dinge ernst meinst, die du mir sagst.«
Alexandria war verwirrt. Aidan bedrängte sie. Er ließ ihr kaum Luft zum Atmen und keine Zeit, sich alles in Ruhe zu überlegen.
Doch das hatte er nicht beabsichtigt. Aidan wollte erreichen, dass sie ihm vertraute und ihn als ihren Freund betrachtete, nicht nur als ihren Liebhaber. Die drängenden Bedürfnisse, die in seiner karpatianischen Natur lagen, würden ihnen nur wenig Zeit lassen,
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