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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie verführt man einen Hrzog
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Ver­löb­nis­ses er­fah­ren willst, sie selbst
fra­gen musst.“
    „Sie
wei­gert sich, über die Sa­che mit mir zu re­den.“
    „Oh,
tat­säch­lich? Und du lässt dir das ge­fal­len? Cap­tain Rafa­el Daughtry, der mal
einen die­bi­schen Quar­tier­meis­ter an den Fü­ßen auf­ge­hängt hat, bis er da­mit
her­aus­rück­te, wo der ver­miss­te Pro­vi­ant ge­blie­ben war? Cap­tain Rafa­el
Daughtry, auf­ge­hal­ten von ei­nem Un­ter­rock? Wä­re ich doch bei mei­nen Sturz
da­hin­ge­schie­den, um die­sen trau­ri­gen Tag nie er­le­ben zu müs­sen! Wel­che Schan­de,
Ra­fe, pfui!“
    Wäh­rend er
dem freund­li­chen Spot­ten sei­nes Freun­des lausch­te, wur­de ihm end­lich be­wusst,
was er in Char­lot­tes Blick ge­se­hen hat­te, als sie die Ver­lo­bung er­wäh­nen muss­te.
Scham war es ge­we­sen, Scham und Furcht. Und im­mer, wenn Ge­or­ges oder Ha­rolds
Na­me vor­her ge­fal­len war, hat­te er die­sen sel­ben Aus­druck in ih­ren Au­gen
ge­se­hen. Aber wie­so? „Lass es gut sein, Fitz, ich ha­be kei­ne Angst vor
ihr.“
    „Nein? Vor
was denn, wenn nicht da­vor, sie zu fra­gen?“ Ra­fes Ant­wort kam so lei­se, dass
Fitz sie kaum ver­ste­hen konn­te. „Viel­leicht vor der Ant­wort ...“
    Da der Du­ke nun heim­ge­kehrt war,
be­trach­te­te Char­lot­te die Zwil­lin­ge als aus­rei­chend be­hü­tet und ver­kün­de­te
ih­nen, dass sie nach Ro­se Cot­ta­ge zu­rück­keh­ren wer­de zu ih­ren El­tern, die sie
an dem Abend zu tiefs­tem Schwei­gen ver­pflich­tet hat­te, als sie in Win­desei­le
ih­re Sa­chen ge­packt und mit ih­rer Zo­fe nach As­hurst Hall zu­rück­ge­has­tet war.
    Doch län­ger
konn­te sie dort ein­fach nicht blei­ben. Es gibt kei­nen ver­nünf­ti­gen Grund da­für,
sag­te sie sich. Wenn sie aber auf Selbst­täu­schung ver­zich­te­te, muss­te sie sich
ein­ge­ste­hen, dass sie ei­ne Ver­schnauf­pau­se brauch­te. Und des­halb war sie am
Mor­gen nach dem Be­such des Sä­ge­werks prak­tisch ge­flo­hen – ge­flo­hen vor Ra­fe,
der sie an­sah, sie mit Bli­cken zwin­gen konn­te, ihm Din­ge zu er­zäh­len, an die
sie nicht ein­mal den­ken, ge­schwei­ge denn dar­über re­den woll­te.
    Ih­re
Mut­ter, de­ren Welt aus ih­ren Ro­sen­bü­schen und den Pflan­zen in ih­rem Ge­wächs­haus
be­stand, hat­te kaum be­merkt, dass ih­re Toch­ter wie­der da­heim oder über­haupt
fort­ge­we­sen war. An­ders na­tür­lich ihr Va­ter, der ihr aber an­ge­le­gent­lich aus
dem Weg ging, was sie nicht an­ders kann­te seit je­nem Abend, als der al­te Du­ke
of As­hurst ihn auf­ge­sucht und ihm Grün­de ge­nannt hat­te, warum der be­schei­de­ne
Be­sitz Ro­se Cot­ta­ge, der seit sechs Ge­ne­ra­tio­nen den Sea­vers ge­hört hat­te, nun
bald As­hurst Hall ein­ver­leibt wer­den wür­de. Warum Char­lot­te Ha­rolds Ge­mah­lin
wer­den wür­de.
    Fünf lan­ge
Ta­ge er­trug Char­lot­te den ne­bu­lö­sen Zu­stand ih­rer Mut­ter und das scham­volle
Schwei­gen ih­res Va­ters, ehe sie den bei­den beim Früh­stück ent­ge­gen­hielt: „Nun
hat der neue Du­ke seit fast ei­ner Wo­che auf As­hurst Hall sei­nen Wohn­sitz
ge­nom­men. Es ist höchs­te Zeit, ihm einen Be­such ab­zu­stat­ten und ihm zu dem
tra­gi­schen Tod sei­ner Ver­wand­ten zu kon­do­lie­ren.“
    Ed­ward
Sea­vers mur­mel­te et­was, das klang wie: „Nicht, so­lan­ge ich noch at­me.“
    Char­lot­te
be­trach­te­te ih­ren Va­ter, der über Nacht ge­al­tert war durch einen Schlag, von
dem er sich trotz der vie­len ver­gan­ge­nen Mo­na­te im­mer noch nicht er­holt hat­te.
Frü­her hat­te sie ihn für ih­ren Fels in der Bran­dung ge­hal­ten, für ih­re
Zu­flucht. Nun war er, so sehr er sei­ne Ge­füh­le zu ver­ber­gen such­te, ihr
An­klä­ger.
    „Pa­pa,
bit­te, es ist vor­bei. Nach dem Un­glück half La­dy Em­ma­li­ne mir, den Ehe­ver­trag
zu su­chen, und ge­mein­sam ha­ben wir ihn dann im Ka­min ver­brannt. Ro­se Cot­ta­ge ge­hört
im­mer noch dir.“
    „Ich ha­be
mein Wort ge­ge­ben und mei­ne Hand dar­auf“, sag­te ihr Va­ter. „Und mei­ne
Toch­ter oben­drein, so, wie sie war. Ich wer­de mir nie ver­ge­ben. Ro­se Cot­ta­ge
be­deu­te­te mir nichts mehr.“
    Char­lot­te
schau­te zu ih­rer Mut­ter am an­de­ren En­de

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