Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie verführt man einen Hrzog
Vom Netzwerk:
jetzt
war sie wie­der auf den glei­chen Ge­dan­ken ge­kom­men wie er. Al­ler­dings hat­te er
so­gar schon über­legt, zu die­sem Zweck einen der De­tek­ti­ve aus der Bow Street
hin­zu­zu­zie­hen. So spa­ßig fand er es wirk­lich nicht, sechs Jah­re Krieg über­lebt
zu ha­ben, nur um dann da­heim von ei­nem Mau­er­bro­cken er­schla­gen zu wer­den.
    „Ein­ver­stan­den.“
Er setz­te sich ne­ben sie auf das Le­der­so­fa. „Und da wir nun das The­ma Ho­bart
er­le­digt ha­ben, sag mir: Wie hat sich Mrs But­tram ein­ge­lebt?“
    „Ah, Mrs
But­tram. Noch ist sie da­mit be­schäf­tigt, mich an der rich­ti­gen Stel­le in die
Hackord­nung ein­zu­sor­tie­ren, da sie an­schei­nend glaubt, es müs­se für mei­ne
An­we­sen­heit einen be­stimm­ten Grund ge­ben. Zur­zeit fragt sie sich, ob ich ei­ne
bes­se­re Be­diens­te­te bin, ei­ne Gou­ver­nan­te oder dein Mün­del. Lan­ge wer­de ich sie
wohl nicht mehr oh­ne Er­klä­rung hin­hal­ten kön­nen. Ni­co­le sagt, sie sei ein Dra­che.
Ob­wohl ih­re ziem­lich spit­ze Schnau­ze bis­her noch kein Feu­er ge­spien hat.“
    „Aber du
bist aus ei­nem be­stimm­ten Grund hier“, sag­te Ra­fe, wäh­rend er wag­te, ei­ne
ih­rer lan­gen Lo­cken um sei­ne Fin­ger zu wi­ckeln. „Näm­lich, mich in den Stun­den
der Not zu stüt­zen.“
    „Wenn du
nicht ernst sein willst ...“
    „Ich bin
im­mer ernst, Char­lie, wenn es dar­um geht, was ich für dich emp­fin­de.“
    Char­lot­te
ver­schlang die Hän­de auf ih­rem Schoß; jäh herrsch­te Span­nung im Raum. „Manch­mal
... Manch­mal den­ke ich, du fühlst dich nur für mich ver­ant­wort­lich, so als ob du mir
et­was schul­de­test we­gen der Sa­che mit dei­nem On­kel und dei­nen Cous­ins. Da,
jetzt ha­be ich es aus­ge­spro­chen. Ich mag kein Mit­leid, Ra­fe.“
    „Und das
glaubst du wirk­lich? Dass du mir leid ... tust?“
    Sie senk­te
den Kopf. „Und warum soll­test du nicht? Mir je­den­falls tut es leid um mich
selbst. Was sie mir an­ta­ten, war ab­scheu­lich.“
    Er leg­te
ihr ei­ne Hand an die Wan­ge. „Ich weiß. Sie nah­men dir et­was, das du nie rich­tig
be­ses­sen hat­test.“
    Sie sah zu
ihm auf, und es zog sich ihm das Herz in der Brust zu­sam­men. Wie sehr er sich
da­nach sehn­te, sie zu um­ar­men ... und mehr.
    „Ich ...
ich ver­ste­he dich nicht.“
    „Nein, wohl
kaum. Und ich weiß nicht so recht, wie ich es dir er­klä­ren soll“, sag­te
er, froh, dass sie sei­ne Hand nicht wegs­tieß und ne­ben ihm sit­zen blieb, oh­ne
ei­ne Aus­re­de zu su­chen, um sich ihm zu ent­zie­hen, weil sie bei­de, ein Mann und
ei­ne Frau, al­lein hier wa­ren, al­lein in dem mil­den Licht­kreis der Ker­zen und
des Ka­min­feu­ers.
    „Char­lie,
ich spü­re dei­ne Angst, wenn ich dich küs­se, wenn ich dich um­ar­men will. Das
nah­men sie dir, mein Herz, sie nah­men dir et­was, das schön sein soll­te, und
mach­ten es zu et­was Häss­li­chem, Ek­li­gem, un­säg­lich Gro­bem.“
    „Was er mit
je­ner Frau mach­te ... was er mit mir ma­chen woll­te ...“
    „Pscht ...
ich weiß.“ Ra­fe strei­chel­te zart ih­re wei­che Wan­ge. „Es kann ganz an­ders
sein.“
    Nun
ver­such­te sie, ihn fort­zu­schie­ben. „Ra­fe, so dumm bin ich nicht. Ich weiß das.
Ich mei­ne, mein Ver­stand weiß es. Und tief drin­nen weiß ich, dass du mich nie,
nie­mals ver­let­zen wür­dest. Und ... und ich weiß, wir sind kei­ne Kin­der mehr,
und dass du meinst, was du dir von mir wünschst, soll­ten wir bei­de
glei­cher­ma­ßen wol­len ... und ich will es auch ... ich will es. Aber dann bist
du so ver­ständ­nis­voll, und so ... so ver­dammt sanft, als wenn ich in tau­send
Stücke zer­bers­ten wür­de, und ich kom­me mir so dumm vor, wenn du mich an­siehst,
als wä­re ich die­ses ar­me miss­brauch­te Op­fer, aber das bin ich
nicht, Ra­fe. Nein! Ich weiß, wie es zwi­schen uns sein soll­te. Wenn ich glau­be,
dass du in Ge­fahr bist, möch­te ich auf der Stel­le zu dir kom­men, dich
fest­hal­ten und ...“
    Er küss­te
sie noch ein­mal, brach­te ih­ren Pro­test mit sei­nem Mund zum Schwei­gen und spür­te
ihr Nach­ge­ben, ja, gar et­was wie Lei­den­schaft, wuss­te je­doch, dass das nicht
an­hal­ten wür­de. Im nächs­ten Mo­ment konn­te sie sich zu­rück­zie­hen, und er

Weitere Kostenlose Bücher