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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie verführt man einen Hrzog
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hät­te
sie er­neut ver­lo­ren. Sanft lo­ckend flüs­ter­te er an ih­rem Mund: „Lächle, mein
Herz, lächle, wenn wir uns küs­sen.“
    Nicht et­wa
ängst­lich, son­dern ver­wun­dert leg­te sie ihm die Hän­de auf die Brust und schob
ihn fort. „Lä­cheln? Warum um al­les in der Welt sagst du das?“
    „Ich weiß
es nicht, es kam mir ein­fach so in den Sinn. Wir soll­ten doch fröh­lich sein,
meinst du nicht? Ver­such es ein­fach, Char­lie. Ver­su­chen wir es bei­de.“
    „Du bist
ver­rückt“, sag­te sie, doch sie lä­chel­te, und im sel­ben Au­gen­blick
lä­chel­te auch er und küss­te sie aber­mals.
    Und,
ver­dammt, es fühl­te sich so­fort an­ders an und ganz au­ßer­or­dent­lich er­freu­lich.
Ih­re Lip­pen wa­ren weich, oh­ne Sprö­dig­keit; sie schi­en nicht je­den Mo­ment vor
ihm da­von­lau­fen zu wol­len.
    Er küss­te
ih­re Mund­win­kel, und oh­ne den Kuss zu ver­tie­fen, er­forsch­te er ih­re vol­len,
wei­chen Lip­pen, die ihn bis in sei­ne Träu­me ver­folg­ten. Sie seufz­te und schmieg­te
sich zag­haft an ihn. Und dann ki­cher­te sie plötz­lich.
    Er be­müh­te
sich um Ernst, er, der Leh­rer, der ei­ne Lek­ti­on er­teil­te, doch ihr ent­zück­tes
La­chen ließ die Vor­stel­lung plat­zen, und er lach­te wie sie.
    Mund an
Mund teil­ten sie et­was, das viel­leicht so ein­zig­ar­tig und so sel­ten war wie
ech­te Lei­den­schaft – sie teil­ten hei­te­re Freu­de.
    Als er den
Kuss be­en­de­te, sah er Char­lot­tes große brau­ne Au­gen fun­keln vor Über­mut, doch
nicht den Schat­ten von Furcht oder Be­klem­mung dar­in.
    „Char­lie?“
    „Ra­fe?“,
ent­geg­ne­te sie fröh­lich.
    „Sind wir
ver­rückt?“
    „Was? Ja,
Eu­er Gna­den, ich hal­te das durch­aus für mög­lich.“
    „Na,
we­nigs­tens sind wir's bei­de. Das ist doch et­was.“
    „Ich muss
nach den Zwil­lin­gen se­hen, ehe sie kom­men, um nach mir zu se­hen.“ Sie
stand auf und glät­te­te ih­re Rö­cke. „Ich ... Ra­fe, ich dan­ke dir. Ich weiß
nicht, wo­vor ich Angst hat­te. Ei­gent­lich ... al­so, ei­gent­lich freue ich mich
auf die nächs­te Lek­ti­on.“
    Er er­hob
sich eben­falls. „Ich will se­hen, ob ich dich in mei­nen Stun­den­plan ein­bau­en
kann“, sag­te er, „auch wenn es im Kriegs­mi­nis­te­ri­um lang­sam ernst wird.
Oder wir wie­der­ho­len die­se Stun­de gleich noch ein­mal. Mit Lä­cheln fing es an,
fah­ren wir doch mit brei­tem Grin­sen fort.“
    Als er den
Arm um sie schlin­gen woll­te, ent­zog sie sich ihm, sah je­doch da­bei so fröh­lich
und frei aus, wie er es an ihr lan­ge nicht ge­se­hen hat­te. Et­was war heu­te Abend
zwi­schen ih­nen ge­sche­hen, er wuss­te nicht ge­nau, was, doch es war et­was Gu­tes.
    Nach kur­z­em
Zö­gern sag­te sie: „Ich muss ge­hen“, und eil­te zur Tür.
    „Char­lie?“,
rief er ihr nach. „Was woll­test du vor­her sa­gen? Bit­te, was?“
    Sich
um­wen­dend schau­te sie ihn un­ter ge­senk­ten Wim­pern her­vor an. „Ich ... al­so, ich
... ich woll­te sa­gen ... so ver­ängs­tigt ich da­mals in je­ner Nacht war, konn­te
ich doch nicht um­hin, et­was an dei­nem Cou­sin Ha­rold zu be­mer­ken.“
    Ha­rold,
die­ser Wi­der­ling, der die­ses ar­me, wehr­lo­se Haus­mäd­chen wie ein Tier be­stie­gen
hat­te ... Will ich wirk­lich wis­sen, was Char­lot­te ge­se­hen hat? „Und
was?“
    „Al­so
nun“, be­gann sie zö­gernd, und dann spru­del­te es aus ihr her­aus: „Al­so, er
trug ja nun kei­nen Fa­den am Leib, und so gräss­lich er­schro­cken und angst­voll
ich auch war, dach­te ich doch ... ich dach­te, dass er au­ßer­or­dent­lich
lä­cher­lich aus­sah.“
    Was im­mer
er er­war­tet ha­ben moch­te, die­se Er­öff­nung war das Letz­te, das ihm in den Sinn
ge­kom­men wä­re. Er lach­te und
schüt­tel­te den Kopf. „Der Ar­me. Aber er war im­mer schon ziem­lich ...
feist.“
    „Und
ro­sa“, füg­te sie er­mu­tigt hin­zu. „Wie ein Schwein. Und das ... das hat
mich die gan­ze Zeit be­schäf­tigt. Mir ... mir scheint, Män­ner sind nicht sehr
... sehr hübsch?“
    „Nein, eher
nicht.“ Ra­fe be­reu­te, dass er sie er­mu­tigt hat­te, ihm ih­re Ge­dan­ken
mit­zu­tei­len. Zum Teu­fel mit Ha­rold!
    „Ja, aber
... aber ich den­ke auch“, sie senk­te die Stim­me zu

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