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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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nicht, son­dern fuhr
mit ei­nem Po­ny­wa­gen sei­ne Run­den über den Be­sitz, und selbst für ein klei­nes
Wä­gel­chen war der Pfad nicht breit ge­nug.
    Har­bur­ton
war aus gu­tem Grund hier­her ge­kom­men, näm­lich um sich mit je­man­dem zu tref­fen,
mit je­man­dem, dem er trau­te, sonst hät­te er ei­ne Waf­fe bei sich ge­habt. Hier
hat­te er ge­stan­den und die­se Per­son er­war­tet.
    Lang­sam
stand Tan­ner auf und um­run­de­te die mit lich­tem Un­ter­holz be­wach­se­ne Flä­che
zwi­schen den Bäu­men, mus­ter­te die Lei­che, schätz­te Ent­fer­nun­gen ab und nahm
sich dann einen be­stimm­ten Baum vor. Ja, da, hin­ter des­sen Stamm war das Gras
zer­tre­ten, als hät­te dort je­mand ge­stan­den. Es sah ganz nach ei­nem Hin­ter­halt
aus. Je­mand hat­te dort ge­lau­ert und hat­te sich über­ra­schend auf den na­hen­den
Tho­mas Har­bur­ton ge­stürzt. Hat­te ihn von hin­ten ge­packt, mit ei­nem Arm
fest­ge­hal­ten, ihn ins Ge­büsch ge­zerrt und ihm gleich­zei­tig mit ei­nem Mes­ser die
Keh­le durch­trennt.
    „Der fei­ge
Hund! “, fluch­te Tan­ner un­ter­drückt. Er heg­te kei­ne be­son­ders war­men
Ge­füh­le für sei­nen Cou­sin, doch einen sol­chen Tod hät­te er ihm nicht
ge­wünscht.
    Sich
nä­hern­der Huf­schlag ließ Tan­ner auf­fah­ren, und er trat zwi­schen den Bü­schen
her­vor, als Jus­tin sich eben an­mu­tig von sei­nem Ross schwang und des­sen Zü­gel
an einen Ast band.
    „Ly­dia
sag­te mir, es ge­be einen To­ten. Noch ziem­lich frisch, nach dei­ner Mie­ne zu
schlie­ßen. Wer ist es?“
    „Mein
Cou­sin Tho­mas Har­bur­ton.“ Tan­ner wies mit aus­ho­len­der Ges­te auf die
Lei­che. „Je­mand hat ihm die Keh­le durch­ge­schnit­ten.“
    Jus­tin
schob die Är­mel sei­nes Jacketts hoch, wäh­rend er sich der Lei­che nä­her­te.
Meh­re­re Fuß da­von ent­fernt blieb er ste­hen. „Ziem­li­che Schwei­ne­rei“, sag­te
er ton­los. „Aber nun, Mord ist nie ei­ne sau­be­re Sa­che. Lei­der ritt ich fast den
gan­zen Weg hier­her quer­feld­ein, sonst hät­te ich ihn ge­fun­den und Ly­dia wä­re es
er­spart ge­blie­ben. Tut mir leid. Was meinst du, wie lan­ge er schon tot
ist?“
    „Kei­ne
Ah­nung. Ver­mut­lich ist er ges­tern Abend auf Mal­vern Hall ein­ge­trof­fen. Er war
ja vor­aus­ge­fah­ren, um Vor­be­rei­tun­gen für un­se­re An­kunft tref­fen zu
kön­nen.“
    „Si­cher,
ich ver­ste­he. Will­kom­men da­heim, Tan­ner. Na, sol­len wir?“
    Mehr
brauch­te Jus­tin nicht zu sa­gen. Zu­sam­men gin­gen sie zu dem Leich­nam. Jus­tin
hock­te sich da­ne­ben, wo­bei er sorg­sam dar­auf ach­te­te, sei­ne Rock­schö­ße vom
Bo­den fern­zu­hal­ten. „Ver­mut­lich willst du ihm nicht in die Au­gen se­hen?
An­geb­lich, sagt man, sieht man dar­in, was der To­te zu­letzt wahr­nahm. Aber
per­sön­lich ge­be ich auf die Re­dens­art nicht viel.“
    Tan­ner hob
Har­bur­tons rech­ten Arm an. „Er ist kalt, und sei­ne Ge­len­ke sind be­weg­lich. Er
liegt viel­leicht seit der ver­gan­ge­nen Nacht hier oder seit dem
Mor­gen­grau­en.“
    „Gut“,
mein­te Jus­tin, „ich kann es nicht aus­ste­hen, wenn sie so brett­steif sind.“
    „Herr­gott,
Jus­tin!“
    „Bin ich
mor­bi­de? Ent­schul­di­ge. Lass mich einen Blick in sei­ne Ta­schen wer­fen.“
Vor­sich­tig knöpf­te er Tho­mas' Jackett auf und griff in die Ta­schen, wo­bei es
ihm ge­lang, sei­ne Klei­dung von dem blut­ge­tränk­ten Stoff fern­zu­hal­ten. Er
brach­te die Ta­schen­uhr zum Vor­schein, die Har­bur­ton stets bei sich zu tra­gen
pfleg­te, und gleich dar­auf hielt er ei­ne klei­ne Bör­se in den Hän­den. Mün­zen
klirr­ten dar­in.
    „Al­so kein
Raub“, er­klär­te Jus­tin un­nö­ti­ger­wei­se, wäh­rend er mit sei­ner Un­ter­su­chung
fort­fuhr. Wie er vor­ging, ließ dar­auf schlie­ßen, dass er in sol­chen Din­gen
nicht un­ge­übt war – was die meis­ten Leu­te, die nur sei­nen Ruf kann­ten, eher
ver­blüfft hät­te. „Das er­in­nert mich an den Bur­schen, mit dem ich es ein­mal zu
tun be­kam“, sag­te er bei­läu­fig. „Das war vor Wel­ling­tons ers­tem Sieg.
Je­den­falls wur­de ver­mu­tet, dass je­ner Kerl ei­ne Bot­schaft an Bo­na­par­te bei sich
trug, aber die Su­che an ihm er­brach­te

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