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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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je, ich ma­che
es schon wie­der. Plap­pern. Wie auch im­mer, Tan­ner ist so eh­ren­haft, was es
na­tür­lich läs­tig macht.“
    „Wie­so
das?“, frag­te Ly­dia, ob­wohl sie es zu wis­sen glaub­te.
    „Na, weil
er dem Wunsch sei­nes Va­ters ent­spre­chen wird. Er wird mich hei­ra­ten.
Letzt­end­lich. Und ich wün­sche so sehr, er tä­te es nicht.“
    Ly­di­as Herz
mach­te einen be­trüb­lich ent­hül­len­den klei­nen Sprung. „Sie wol­len nicht? Das ist
...“
    „Gu­ten
Abend, mei­ne wun­der­schö­nen Da­men. Darf ich sa­gen, dass Sie einen rei­zen­den
An­blick bie­ten? Ei­ne der dunkle, die an­de­re der lich­te Ty­pus und bei­de ein Fest­mahl
für das Au­ge. Ich bin über­wäl­tigt.“
    Jas­mi­ne
ki­cher­te ner­vös, schlug den Fä­cher auf, der an ih­rem Hand­ge­lenk hing, und
we­del­te da­mit hef­tig vor ih­rem Ge­sicht her­um, ehe sie sich Mrs Shan­dy zu­wand­te,
als ob sie zei­gen woll­te, dass sie bei der Un­ter­hal­tung zwi­schen dem Gent­le­man
und ih­rer neu­en Freun­din nicht be­nö­tigt wer­de.
    Höf­lich
wand­te Ly­dia sich Ba­ron Jus­tin Wil­de zu, der vor ihr ei­ne höchst ele­gan­te
Ver­beu­gung voll­führ­te. Sie lä­chel­te. Man konn­te gar nicht an­ders, als das
Lä­cheln die­ses Man­nes zu er­wi­dern, selbst wenn er, wie ge­ra­de, zu ei­nem sehr
un­pas­sen­den Zeit­punkt er­schi­en, näm­lich als Jas­mi­ne eben ih­ren Miss­mut über
ei­ne Hei­rat mit Tan­ner ver­kün­det hat­te. „Gut ge­spro­chen, Sir; je­de Da­me muss
glau­ben, dass ihr ge­ra­de ein himm­li­sches Kom­pli­ment ge­macht wur­de, wo­hin­ge­gen
Sie in Wirk­lich­keit al­len Frau­en zu­tiefst miss­trau­en. Und be­son­ders de­nen, die
Sie für reiz­voll hal­ten.“
    Be­schwö­rend
drück­te er ei­ne Hand auf sei­ne ma­kel­los wei­ße Wes­te. „Ah, ich bin zu­tiefst
ver­wun­det! Mein Freund Tan­ner hat Ge­schich­ten aus un­se­rer Ju­gend aus­ge­plau­dert,
neh­me ich an?“
    „Nichts zu
Ar­ges, Sir. Aber ich er­in­ne­re mich an un­ser Ge­spräch vom Nach­mit­tag. Hät­te ich
seit­dem mei­nen Mo­liě­re noch ein­mal stu­die­ren sol­len? Wer­den Sie mich
er­neut ab­fra­gen?“
    „Da­für
ent­schul­di­ge ich mich tau­send Mal, La­dy Ly­dia. Sie und Tan­ner wa­ren die Ers­ten,
die ich seit mei­ner Rück­kehr an den Schau­platz mei­ner Schan­de an­zu­spre­chen
wag­te. Nein, das war ge­schwin­delt. Im Park wur­de ich ge­nau ge­nom­men schon von
zwei Per­so­nen an­ge­hal­ten; ein Herr, der er­klär­te, dass die fei­ne Ge­sell­schaft
ei­nem Mör­der nie ver­ge­be, und ei­ne Da­me, die mir an­ver­trau­te, ihr Ge­mahl wer­de
für ei­ne Wo­che auf dem Land wei­len. Sie hofft, sag­te sie, dass ich noch weiß,
wo sie wohnt. Al­les in al­lem kei­ne viel­ver­spre­chen­de Heim­kehr, mei­nen Sie
nicht auch? Da­her wa­ren mei­ne Ge­füh­le, fürch­te ich, zu auf­ge­wühlt, um ein
an­ge­neh­mer Ge­sell­schaf­ter zu sein.“
    „Ich neh­me
Ih­re Ent­schul­di­gung an, Sir, aber die­se Er­klä­rung war wirk­lich nicht not­wen­dig.
Al­ler­dings fra­ge ich mich, wie Sie, da Sie ge­ra­de erst frisch auf eng­li­schem
Bo­den an­ge­kom­men sind, ei­ne Ein­la­dung zu die­sem Ball er­lan­gen konn­ten?“
    Er neig­te
sich zu ihr, und in sei­nen be­mer­kens­wer­ten Au­gen blitz­te der Schalk, als er
er­klär­te: „Sehr ein­fach, mei­ne Lie­be, ich wuss­te noch, wo die Da­me wohnt.
Si­cher­lich ein Op­fer­gang, doch der Sa­che wert, fand ich, da er mir er­mög­lich­te,
Sie wie­der­zu­se­hen.“
    Ly­dia
spür­te, wie ih­r_ die Rö­te in die Wan­gen stieg, und war froh, Sa­rahs Vor­schlag,
Rou­ge auf­zu­le­gen, ab­ge­lehnt zu ha­ben, sonst hät­te sie nun be­stimmt wie ei­ne
an­ge­mal­te Pup­pe aus­ge­se­hen. „So et­was soll­ten Sie nicht sa­gen.“
    „Ah, aber
ich sa­ge so et­was im­mer. Un­ver­schämt zu sein ist Teil mei­nes
Char­mes. Nun sa­gen Sie mir, dass mein Op­fer nicht ver­ge­bens war, und
dass auf Ih­rer Tanz­kar­te noch Platz ist.“
    „Reich­lich,
Sir, wie Sie se­hen kön­nen.“ Sie hob die Kar­te, die ihr beim Ein­tritt in
den Ball­saal von ei­nem La­kai­en über­reicht wor­den war.
    „Gibt es in
Lon­don nur Dumm­köp­fe?“ Schnell nahm er ihr die Kar­te ab und

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