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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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krit­zel­te mit
dem klei­nen an­hän­gen­den Stift et­was dar­auf. „Ich wür­de mehr wa­gen, aber die
Kon­ven­ti­on er­laubt mir nur drei Tän­ze, an­dern­falls wür­de man uns als ver­lobt
be­trach­ten. Miss Har­bur­ton?“, wand­te er sich mit ei­ner Ver­beu­gung an Jas­mi­ne.
„Es wä­re mir ei­ne Eh­re, mich auch auf Ih­rer Kar­te ein­tra­gen zu dür­fen.“
    Fra­gend
schau­te Jas­mi­ne zu Ly­dia, die sich wun­der­te, wie­so die jun­ge Frau wohl von ihr
ein Ein­ver­ständ­nis er­war­ten moch­te, reich­te dann aber oh­ne wei­te­res Zö­gern dem
Ba­ron ih­re Kar­te.
    Wäh­rend er
sich ein­trug, er­schi­en Tan­ner mit den Er­fri­schun­gen.
    „Ah,
Tan­ner, da bist du ja. Ich ha­be dir La­dy Ly­dia nicht gleich für den ers­ten Tanz
fort­neh­men wol­len, aber sieh zu, dass du sie mir für den Zwei­ten zu­rück­bringst.
Ich möch­te euch nicht auf ir­gend­ei­nem Bal­kon auf­scheu­chen müs­sen. Wenn ihr mich
nun ent­schul­di­gen wollt? Der An­stand zwingt mich, ei­ne ge­wis­se beu­te­lüs­ter­ne
Da­me zu su­chen, um sie über die Tanz­flä­che zu schlei­fen als Be­loh­nung da­für,
dass sie mir er­laub­te, sie her­zu­be­glei­ten.“
    Da­mit
ver­neig­te er sich aber­mals vor den Da­men, ehe er im Ge­drän­ge des Saals
ver­schwand, das nun ein un­ge­heu­res Aus­maß an­nahm, da das Or­che­s­ter mit ei­ner
ein­lei­ten­den Gei­gen­pas­sa­ge an­deu­te­te, dass es gleich zum ers­ten Wal­zer
auf­spie­len wer­de.
    Tan­ner reich­te
den Da­men ih­re Ge­trän­ke, dann nahm er Ly­di­as Tanz­kar­te, las, was der Ba­ron
ge­schrie­ben hat­te, und ver­zog spöt­tisch den Mund. „Mir scheint, Ly­dia, Sie
ha­ben einen Be­wun­de­rer“, sag­te er, in­dem er ihr die Kar­te zu­rück­gab. „Du
auch, Jas­mi­ne? An­zu­neh­men, da Jus­tin stets sehr auf ge­pfleg­te Ma­nie­ren
ach­tet.“
    „Ich weiß
nicht ein­mal, wer er ist“, rief Jas­mi­ne. „Aber er ist sehr at­trak­tiv,
nicht wahr? Oh, seht nur, da ist La­dy Pren­d­er­gast! Sie trägt im­mer ei­ne
Un­men­ge von Fe­dern!“ Sie stups­te Mrs Shan­dy mit ih­rem Fä­cher, um sie auf
die um­fang­rei­che Da­me in Pur­pur hin­zu­wei­sen, die durch den Saal se­gel­te, als
hät­te sich ein hef­ti­ger Wind in den über ih­rem Haupt auf­ra­gen­den Pleu­reu­sen
ver­fan­gen.
    „Fe­dern,
Fri­su­ren, ei­ne dum­me Flie­ge ... ei­gent­lich al­les kann das Mä­del ab­len­ken“,
mur­mel­te Tan­ner mil­de lä­chelnd Ly­dia zu. „Sie ist leicht zu amü­sie­ren. Aber
Jus­tin war auf­merk­sam zu Ih­nen, neh­me ich an?“
    „Vor al­lem
war er un­ver­schämt, was er aber, zu­ge­ge­ben, her­vor­ra­gend be­herrscht.“
Ly­dia nahm die Kar­te an sich, oh­ne sie zu öff­nen. „Ich glau­be, er ist ein we­nig
be­sorgt, wie er emp­fan­gen wird.“
    „Jus­tin
dar­über be­sorgt? Das be­zwei­fe­le ich ernst­lich.“
    Bei­de
schau­ten sie in die Rich­tung, in die der Ba­ron ver­schwun­den war, ge­ra­de
recht­zei­tig, um zu se­hen, wie er ei­nem äl­te­ren Herrn grü­ßend zu­nick­te, der sich
je­doch os­ten­ta­tiv ab­wand­te.
    „Ah, das
ist nicht gut“, sag­te Tan­ner kopf­schüt­telnd. „Dar­an könn­ten an­de­re sich
ein Bei­spiel neh­men, so­dass sich letzt­end­lich al­le ge­gen ihn wen­den. Es ist
uns schon ge­lun­gen, By­ron aus Eng­land zu ver­trei­ben, und Brum­mel steht
eben­falls auf der Lis­te. Ich möch­te nicht, dass es Jus­tin eben­falls wi­der­fährt.
Das wer­de ich nicht zu­las­sen. Wol­len Sie mich ent­schul­di­gen Ly­dia, wenn ich ihm
fol­ge? Ich möch­te de­mons­trie­ren, wie ich zu sei­ner Rück­kehr ste­he und mei­ne
Freund­schaft zu ihm of­fen zei­gen. Es soll­te doch et­wa zäh­len, ein ver­flix­ter
Du­ke zu sein!“
    Ly­dia
nick­te und sah ihm nach, als er da­vo­neil­te, um sei­nem Freud zur Sei­te zu
ste­hen. Wie Jas­mi­ne ge­sagt hat­te – und wie je­der­mann so­wie­so wuss­te: Der Du­ke
of Mal­vern war ein Mann von Eh­re.
    Da Jas­mi­ne
ge­ra­de ein paar Wor­te mit ei­ner ganz in jung­fräu­li­ches weiß ge­wan­de­ten jun­gen
Da­me wech­sel­te, schlug Ly­dia ih­re Tanz­kar­te auf, neu­gie­rig, was der Ba­ron
hin­ein­ge­schrie­ben hat­te, das Tan­ner ein so selt­sa­mes Lä­cheln

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