Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
Vom Netzwerk:
Jus­tin, sie ist dir über. Oh, und was das War­ten be­trifft – so lan­ge
kann es nicht ge­we­sen sein. Dein Haar ist noch feucht vom Bad“, trumpf­te
Tan­ner auf. „Wo ist Jas­mi­ne?“
    „Dei­ne
Cou­si­ne? Ich ha­be kei­ne Ah­nung. Hast du sie ver­lo­ren? Schäm dich,
Tan­ner.“
    Ly­dia und
Tan­ner sa­hen sich an. „Viel­leicht ha­be ich sie oben im Zim­mer un­ge­wollt durch
ir­gen­det­was ver­stimmt?“, mein­te Ly­dia. „Aber des­halb wür­de sie doch nicht
ein­fach auf und da­von ge­hen, oder?“
    „Weiß der
Him­mel“, groll­te Tan­ner, schon auf dem Weg hin­aus, und Ly­dia folg­te ihm.
    „Ich darf
schon mal an­fan­gen, oder?“, rief Jus­tin ih­nen nach. „Ich be­trach­te die­ses
Knur­ren als Zu­stim­mung! Be­eilt euch!“
    „Wo kann
sie hin­ge­gan­gen sein?“, frag­te Ly­dia, wäh­rend Tan­ner in den Schan­kraum
lug­te und dann auf den stau­bi­gen Hof hin­aus­ging. „Macht sie das öf­ter, wenn sie
schmollt?“
    „Was
glau­ben Sie, wie­so sie da­mals in der Wä­sche­kam­mer lan­de­te?“ Er wech­sel­te
das The­ma. „Was hat­ten Sie denn zu ihr ge­sagt?“
    Da sie ihm
das kaum er­zäh­len konn­te, über­hör­te Ly­dia die Fra­ge und zeig­te wort­los zu ei­nem
Pfad, der zu ei­nem klei­nen Hain führ­te.
    Im glei­chen
Mo­ment kam Jas­mi­ne dar­aus her­vor, gan­ze Bü­schel wil­der Blu­men im Arm. Die
Son­ne schi­en durch das Blatt­werk auf sie nie­der und ent­zün­de­te röt­li­che Fun­ken
in ih­rem dunklen Haar. Sie bot ein Bild ju­gend­li­cher Un­schuld und äthe­ri­scher
Schön­heit.
    „Herr­gott
im Him­mel ...“, stieß Tan­ner är­ger­lich her­vor, sicht­lich un­be­ein­druckt von
dem An­blick.
    „Hu­hu,
Tan­ner, Ly­dia! Habt ihr mich ge­sucht? Oh, ihr schaut so fins­ter!“ Jas­mi­ne
ließ die zar­ten Schul­tern hän­gen und ih­re Un­ter­lip­pe be­gann zu be­ben. „Es tut
mir so leid, aber ich sah die­se hüb­schen Blu­men drin­nen auf dem Tisch, und ein
Die­ner sag­te, sie wüch­sen dort drü­ben am Bach, da konn­te ich nicht wi­der­ste­hen!
Ich woll­te der lie­ben Ly­dia ei­ne Freu­de da­mit ma­chen.“ Da­mit drück­te sie
Ly­dia das Bün­del in die Ar­me. „Hier, nimm sie als Ent­schul­di­gung, weil ich
vor­hin bei­de Hand­tü­cher be­nutzt ha­be. Meinst du, ich hät­te es nicht
ge­merkt?“
    Bei­na­he
hät­te Ly­dia ge­fragt, was sie denn als Aus­gleich für die ge­mops­te Zimtschne­cke
be­kom­men wer­de, nahm je­doch kom­men­tar­los die Blu­men, wo­bei sie dach­te, dass
Jas­mi­ne sie ziem­lich has­tig aus­ge­rupft ha­ben müs­se, denn es hin­gen teil­wei­se
noch Wur­zeln und Er­de dar­an. „Dan­ke, Jas­mi­ne. Sehr lieb von dir.“
    „Und
ziem­lich dumm.“ Tan­ner reich­te Jas­mi­ne sein Ta­schen­tuch, da­mit sie sich
die von Pflan­zen­saft grü­nen Hän­de säu­bern konn­te. „Wir sind hier nicht auf
Mal­vern, du hät­test nicht al­lein los­zie­hen dür­fen.“
    „Ja, Tan­ner,
ich wer­de es nicht wie­der tun.“ Dann nahm sie Ly­dia die Blu­men wie­der ab
und sag­te mun­ter: „Und jetzt be­sor­ge ich uns bei der Wir­tin ei­ne Va­se!“
    „Sie ist
ein sol­ches Kind“, mein­te er, wäh­rend sie zu­rück zum Haus rann­te.
    „Ja, in
man­cher Hin­sicht schon“, ent­geg­ne­te Ly­dia und dach­te an das be­wuss­te
Brief­chen. Plötz­lich fühl­te sie sich sehr ge­reift und
be­trüb­lich jung­fräu­lich. „Wie gut kann­te Ihr Va­ter sie ei­gent­lich?“
    Tan­ners
Mund­win­kel zuck­ten. „Mei­nen Sie, er woll­te mich mit sei­nem letz­ten Wunsch noch
aus dem Grab her­aus be­stra­fen? Ge­nau das ha­be ich mich auch schon öf­ter
ge­fragt. Ob­wohl ich ei­gent­lich nicht glau­be, dass er die­sen Wunsch über­haupt
äu­ßer­te.“
    „Nein?“
Ly­di­as Herz setz­te einen Schlag aus. Al­so wirk­lich, es war doch ir­ri­tie­rend, wie
sehr es sie an­griff, über Tan­ners Zu­kunft auch nur zu spre­chen. „Ist das der
Grund, warum ...“
    „Sie
mei­nen, warum ich mich ihr nach zwei Jah­ren im­mer noch nicht er­klärt
ha­be?“ Er sah sie ein­dring­lich an. „Nein, Ly­dia, das
ist nicht der Grund, war es nie.“ Er er­griff ih­re Hän­de. „Ly­dia, wir
müs­sen wirk­lich re­den. Ob wir auf Mal­vern un­ge­stört sein wer­den, weiß der
Him­mel. Hät­ten Sie

Weitere Kostenlose Bücher